Bessere Anbindung von Gewerbegebieten
Rosenheimer Wirtschaft pro MVV-Beitritt
Die Wirtschaft in Rosenheim ist für einen Beitritt zum Münchner Verkehrsverbund.
Rosenheim – Die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Rosenheim steht dem geplanten Beitritt der Region zum Münchner Verkehrsverbund (MVV) positiv gegenüber, fordert zugleich aber flächendeckende Verbesserungen beim öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Regionalausschuss stimmt für Beitritt
Die Mitglieder des Industrie- und Handelskammer-Regionalausschusses (IHK) Rosenheim haben sich bei einer virtuellen Sondersitzung sehr deutlich für die Erweiterung des MVVs um Stadt und Landkreis ausgesprochen. Der Kreistag hatte den Weg bereits geebnet, der Stadtrat will am Mittwoch, 1. März, dem Beitritt zustimmen. „Für unsere Unternehmen ist ein besserer ÖPNV, eine gute Bus- und Bahntaktung sowie eine verlässliche Anbindung der Stadt Rosenheim an die Gemeinden im Landkreis genauso wie nach München sehr relevant und wichtig“, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses, im Nachgang. „Ein attraktiver Wirtschaftsstandort braucht nämlich einen verlässlichen öffentlichen Nahverkehr, damit Arbeitnehmer sowie minderjährige Azubis ohne Auto zur Arbeit kommen und Gäste sowie Touristen die Region mit Bus und Bahn umweltschonend erkunden können – das Ganze ohne Tarifdschungel“, so Bensegger.
Die Ausschussmitglieder sahen vor allem die Vorteile eines MVV-Beitritts. „Ich bin gegen Kleinstaaterei beim ÖPNV“, sagte ein Unternehmer. „Ich erhoffe mir eine deutliche Vereinfachung“, erklärte ein anderer Unternehmer. Eine Unternehmerin machte deutlich, dass derzeit die Verbindungen für Azubis und Mitarbeiter – gerade in den Randzeiten – nicht attraktiv seien und diese damit auf das Auto oder Mitfahrgelegenheiten angewiesen seien. Ebenfalls einig war sich der Ausschuss, dass der Beitritt zum MVV nur der erste Schritt sein dürfe.
Die Mitglieder forderten, dass nach der Einführung des einheitlichen MVV-Tarifsystems dringend die Verbindungen, die Anschlüsse, die Taktung und die Leistungsstärke des ÖNPVs in der Region deutlich ausgebaut und verbessert werden müsse. Ein Ausschussmitglied appellierte, dass es unter anderem für in Schicht arbeitende Mitarbeiter auch Busverbindungen in den Randzeiten sowie am Wochenende brauche. Konsens bestand auch in der Forderung, dass die sogenannte „letzte Meile“ erschlossen werden müsse. „Der ÖNPV muss auch bis in die Gewerbegebiete gehen, damit die Mitarbeiter von der Haustür ohne Auto bis zur Arbeit kommen“, so Bensegger. „Der geplante MVV-Beitritt ist also der richtige Schritt in Richtung Mobilitätswende, der Ausbau des ÖNPNVs muss dann aber erst richtig starten und ernsthaft vorangetrieben werden“, Bensegger weiter. re/BH