1. ovb-online-de
  2. Welt
  3. Wirtschaft
  4. Wirtschaft in der Region

Frühjahrsbelebung im März auf dem Arbeitsmarkt in der Region

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sylvia Hampel

Kommentare

Die Grafik zeigt die Arbeitslosenquote in Stadt und Landkreis Rosenheim sowie den Landkreisen Mühldorf und Traunstein im März. Klinger
Die Grafik zeigt die Arbeitslosenquote in Stadt und Landkreis Rosenheim sowie den Landkreisen Mühldorf und Traunstein im März. Klinger © -

Die Arbeitslosenzahlen im Südosten Bayern sinken. Wie jedes Jahr machen sich im März und April die steigenden Temperaturen bemerkbar, denn jetzt stellen alle Berufe, die vom Wetter abhängig sind – vor allem Firmen rund um Bauen und Garten – wieder Mitarbeiter ein.

Rosenheim/Mühldorf/Traunstein – „Wir freuen uns, dass sich auch in diesem Jahr auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region eine Frühjahrsbelebung zeigt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Agenturbezirk um knapp 800 Personen auf 10 520 zurückgegangen. Es haben sich 230 Männer und Frauen mehr bei uns abgemeldet als vor einem Jahr, als Corona noch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hatte“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, zuständig für Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz/Wolfratshausen.Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 Prozent und liegt damit um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats, allerdings noch um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Leicht über den Vorjahreswerten

Im Bereich der Agentur für Arbeit Traunstein, zuständig für die Landkreise Traunstein, Mühldorf, Altötting und Berchtesgadener Land sind 11 314 Menschen arbeitslos gemeldet, 8,6 Prozent weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein sank im März um 0,4 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, ebenfalls 0,8 Prozent mehr als im März 2020,

So sieht es in den Regionen aus

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent (Vormonat: 5,6; März 2020 4,2 Prozent). Derzeit sind 1895 Menschen ohne Arbeit. Bis zum Zähltag am 25. März haben 1365 Betriebe für 13 440 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,0 Prozent (Vormonat: 3,2; März 2020: 2,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 4308. Bis zum Zähltag am 25. März haben 4143 Betriebe für 38 243 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.

Lesen Sie auch: Trotz monatelangem Lockdown: Arbeitsmarkt bleibt in der Region weiter dynamisch

Im Landkreis Mühldorf liegt die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent (Vormonat 4,3; März 2020 3,3). 2604 Menschen waren im März arbeitslos gemeldet. Bis zum Stichtag haben 16 neue Betriebe für 218 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Tatsächlich in Kurzarbeit sind aktuell 2433 Mitarbeiter in 250 Betrieben.

Im Landkreis Traunstein liegt die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent (Vormonat 4,1; März 2020 2,9). 3613 Menschen sind arbeitslos gemeldet. Bis zum Stichtag haben 34 neue Betriebe für 195 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Tatsächlich in Kurzarbeit sind aktuell 4790 Mitarbeiter in 433 Betrieben.

Freiluftberufe machen den Unterschied

Schankweiler und seine Kollegin Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, sind sich einig, dass zur Frühjahrsbelebung vor allem die witterungsabhängigen Berufe wie Hoch- und Tiefbau, Maurer, Maler, Gerüstbauer, Pflasterer und Lackierer beitragen. Und auch in den Gartenbauberufen und der Floristik sei ein Frühjahrserwachen zu spüren. „In den Außenberufen erwarten wir den großen Schwung Abmeldungen nach Ostern“, fügt Jutta Müller an.

Leichte Erholung im Verkauf und der Hotellerie

Mit Blick auf die stark durch die Coronapandemie betroffenen Bereiche Verkauf und Hotellerie/Tourismus fügt Schwankweiler hinzu: „Erfreulicherweise ist die Arbeitslosenzahl im Verkauf um 58 und bei Hotellerie/Tourismus um 41 zurückgegangen. Diese Bereiche konnten wohl zum Teil von „Click & Collect“ und „Click & Meet“ profitieren. Obwohl dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, freue ich mich über die kleinen Lichtschimmer.“

Mehr neue Arbeitsplätze gemeldet als in den Vormonaten

Die Unternehmen haben im vergangenen Monat mit 870 einige neu zu besetzende Arbeitsplätze mehr als im Vormonat bei der Arbeitsagentur Rosenheim gemeldet, 698 waren es im Bereich der Agentur Traunstein. „Wir bemerken aber nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung bei der Stellenbesetzung“, so Schankweiler.

Gesundheitsberufe und Technik gefragt

Er merkt an, dass es durchaus Wirtschaftsbereiche mit offenen Stellen gibt. Als Beispiele nennt er die Gesundheitsberufe, Verkaufsberufe sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe.

1830 offene Lehrstellen in der Region Rosenheim

Schankweiler sagt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt: „Da die Schulen leider nach wie vor größtenteils geschlossen sind und auch die Zahl der Ausbildungsmessen geringer ist als in den Vorjahren, ist es nicht leicht, die Jugendlichen zu erreichen. Wir haben deshalb eine Rufnummer (0 80 31/202-222) eingerichtet, damit die Jugendlichen unsere Berufsberater direkt erreichen können. Zudem können die Schülerinnen und Schüler einen Termin für eine Videoberatung vereinbaren.“

Seit Oktober letzten Jahres haben sich 1730 Jungen und Mädchen für eine betriebliche Ausbildung vormerken lassen, 580 weniger als im letzten Jahr um diese Zeit. Aktuell suchen noch 1110 Jugendliche für den Herbst eine Lehrstelle. Dem gegenüber stehen 3150 gemeldete Lehrstellen ab September, 1830 davon sind noch unbesetzt.

Weniger Jugendliche suchen Ausbildung

Der Ausbildungsstellenmarkt im Agenturbezirk Traunstein zeigt laut Jutta Müller einen starken Rückgang bei den Bewerberzahlen um 434 junge Menschen als im vorangegangenen Berichtsjahr, das heißt, es gibt aktuell 2141 Ausbildungssuchende. „Dem gegenüber ist die Anzahl der Ausbildungsstellen, die uns gemeldet wurden, mit 3493 Angeboten auf einem höheren Stand als im Februar“, erläutert Jutta Müller.

Lesen Sie auch: Ausbildungsbilanz für Rosenheim, Mühldorf und Traunstein: Viele Stellen, weniger Bewerber

„Aus den vergangenen Jahren wissen wir, dass sich nach den Osterferien noch immer Jugendliche bei uns melden. Jetzt ist die richtige Zeit, sich mit seiner Ausbildung zu beschäftigen und Bewerbungen zu schreiben. Die Ferien können auch genutzt werden, sich bei unserer Berufsberatung Informationen und Tipps zur Bewerbungsmappe zu holen“, so Müller.

Auch interessant

Kommentare