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BMW investiert Milliarde in Ungarn

BMW baut in Ungarn eine Autofabrik für eine Milliarde Euro. Das Werk nahe der Stadt Debrecen soll mit mehr als 1000 Mitarbeitern jährlich bis zu 150 000 Fahrzeuge mit Verbrenner-, Elektro- und Hybridantrieben produzieren können.

Autoindustrie

von thomas magenheim-hörmann

München – BMW will im ungarischen Debrecen ab Mitte 2019 mit Milliardenaufwand eine neue Autofabrik bauen. „Die Entscheidung für ein neues Werk unterstreicht die weltweite Wachstumsperspektive von BMW“, erklärte Konzernchef Harald Krüger den ersten Neubau einer BMW-Fertigungsstätte in Europa seit Leipzig 2005. Nach jüngeren Werksansiedelungen in China, Mexiko und einem Ausbau des US-Werks Spartanburg zur weltgrößten BMW-Fabrik gelte es nun den Standort Europa zu stärken, um für eine regionale Balance in der Fertigung zu sorgen.

Auch niedrige Lohnkosten dürften für Ungarn gesprochen haben. Das Land ist in der Branche beliebt. Premiumkonkurrent Audi betreibt in Györ eine Motorenfabrik, die aktuell ausgebaut wird, Daimler baut in Kecskemet ein zweites Werk, das 2020 anlaufen soll.

Bei BMW in Debrecen, das etwa 200 Kilometer von den Audi- und Daimler-Standorten entfernt nahe der rumänischen Grenze liegt, sollen ab etwa 2023 verschiedene BMW-Modelle mit Verbrennungsmotoren, Hybrid- und Elektroantrieben vom Band rollen. Der Produktionsmix steht offiziell noch nicht fest.

Eine Option für den Bau von Kleinwagen der britischen Marke Mini sei Debrecen nicht, erklärte ein BMW-Sprecher. Den Mini baut BMW auf der britischen Insel, was mit Blick auf den Brexit für Probleme sorgen könnte. Die Entscheidung für Debrecen sei rein wachstumsgetrieben und nicht politisch bedingt, betont man beim Münchner Autobauer. Zudem verfüge die Region über ausreichend qualifiziertes Personal, das in Deutschland langsam knapp wird.

Zudem haben die bestehenden bayerischen Fabriken und das Werk Leipzig jeweils von der Größe her als ideal geltende Dimensionen erreicht. Teils ist auch kaum noch Fläche für Werkserweiterungen verfügbar. Debrecen ist außerdem nicht so weit von den bestehenden deutschen Werken entfernt, dass es hinsichtlich Zulieferungen nicht in diesen Werksbund eingebunden werden könnte, sagen BMW-Verantwortliche. Mit einer Anfangskapazität von 150 000 Fahrzeugen jährlich wäre Debrecen auch noch gut erweiterbar. Die mindestens 1000 Jobs, die dort neu geschaffen werden, könnten deshalb nur ein erster Schritt sein. Auch diese Dimension kostet bereits rund eine Milliarde Euro an Investitionen.

„Zum Zeitpunkt des Produktionsstarts wird das neue Werk Maßstäbe bei Flexibilität, Digitalisierung und Produktivität setzen“, betonte BMW-Produktionschef Oliver Zipse. Fahrzeuge mit allen Antriebsarten sollen an einem Band gebaut werden können. Europa ist für BMW immer noch die wichtigste Absatzregion. Voriges Jahr sind auf dem BMW-Heimatkontinent mit 1,1 Millionen Fahrzeugen rund 45 Prozent des weltweiten Absatzes entfallen. Bei Zulieferern aus Ungarn hat der weiß-blaue Konzern vergangenes Jahr bereits Material und Dienstleistungen im Wert von 1,4 Milliarden Euro bezogen. Konkurrent Audi bezieht aus Györ Motoren und baut dort auch Fahrzeuge. Mercedes-Benz hegt für Kecskemet ähnliche Pläne wie BMW. Auch dort sollen flexibel Autos verschiedener Antriebsarten vom Band rollen können – allerdings schon 2020 und damit einige Jahre früher als bei BMW in Debrecen. Die Stuttgarter wollen damit rund 2500 neue Arbeitsplätze in Ungarn schaffen.

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