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Corona-Pandemie und boomender Online-Handel

Corona: Handelsverband HDE befürchtet für 2021 Pleitewelle – Mittelfristig 50.000 Geschäfte vor dem Aus

Einkaufsstraße in Köln: Corona und der boomenden Online-Handel dürften das Gesicht vieler Innenstädte grundlegend verändern, warnt der Einzelhandelsverband HDE.
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Einkaufsstraße in Köln: Corona und der boomenden Online-Handel dürften das Gesicht vieler Innenstädte grundlegend verändern, warnt der Einzelhandelsverband HDE.
  • Thomas Schmidtutz
    VonThomas Schmidtutz
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Die Corona-Pandemie und der Lockdown hat vielen Händlern in den Innenstädten schwer zugesetzt. Viele kämpfen um ihre Existenz. Zum Jahreswechsel droht zahlreichen Geschäften das Aus.

  • Der Boom im Online-Handel macht den stationären Händlern das Leben schwer.
  • 2021 könnte vielen von ihnen die Luft ausgehen, warnt der Handelsverband HDE.
  • Vielen Innenstädten droht die Verödung.

München – Dem deutschen Einzelhandel droht wegen der Corona-Krise und des boomenden Online-Handels eine beispiellose Pleitewelle. Mit dem Auslaufen der Befreiung von der Insolvenzantragspflicht zum Jahreswechsel sei von „einer schlagartig höheren Insolvenzrate auszugehen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Dienstag der Ippen-Digital-Zentralredaktion.

Vor allem im „innenstadt-relevanten Handel“ drohe ein „historischer Umsatzrückgang“, warnte Genth. Dies gelte etwa für „Textil-, Schuh-, Spielwaren- oder den Schmuckfachhandel“. Dort seien viele Unternehmen in „ihrer Existenz gefährdet“.

Insgesamt könnten in den nächsten Jahren „bis zu 50.000 Handelsstandorte geschlossen werden“, sagte Genth mit Blick auf Corona sowie den boomenden Online-Handel. Die Entwicklung werde „das Gesicht der Innenstädte tiefgreifend“ verändern.

Corona: Lockerung des Insolvenzrechts läuft zum 31. Dezember aus

Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung das Insolvenzrecht im März vorübergehend gelockert. Nach der Mitte September verlängerten Regelung müssen Unternehmen im Falle einer Überschuldung keine Insolvenz anmelden. Eine Überschuldung liegt vor, wenn die Verbindlichkeiten eines Unternehmens die Vermögenswerte übersteigen. Die bis Jahresende befristete Regelung soll in Bedrängnis geratenen Firmen Luft verschaffen.

Bis Ende September war auch die Insolvenz-Pflicht bei drohender Zahlungsunfähigkeit ausgesetzt. Zahlungsunfähigkeit tritt laut Insolvenz-Recht ein, wenn ein Unternehmen seine Rechnungen, Löhne oder Gehälter nicht mehr bezahlen kann. Dieser Insolvenzgrund ist seit dem 1. Oktober aber wieder in Kraft.

Handelsverband erwartet Umsatzplus von 1,5 Prozent

Für das laufende Jahr rechnet der Handelsverband mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent auf rund 551,8 Milliarden Euro. Allerdings gebe es extreme Unterschiede, sagte Genth. So dürfte der Online-Handel in diesem Jahr um 14,8 Prozent zulegen. Im stationären Handel zeige sich dagegen ein gemischtes Bild. Während Baumärkte, Lebensmittel-Händler oder Fahrrad-Läden deutliche Umsatz-Zuwächse verbuchten, seien etwa die Erlöse im Bekleidungshandel um gut ein Drittel eingebrochen.

Genth zeigte sich skeptisch, dass der stationäre Handel nach einem Ende der Corona-Pandemie wieder sein Vorkrisen-Niveau erreichen könne. Es sehe „derzeit danach aus, dass der Einkauf im Internet nachhaltig durch die Corona-Krise gestärkt wurde“, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer.

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