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Firmenimperium des indischen Milliardärs Adani unter Druck - Sorgen vor Finanzkrise in ganz Indien

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Der indische Finanzmogul Gautam Adani: Sein Firmenimperium steht unter Druck - und mit ihm die wirtschaftliche Lage Indiens.
Der indische Finanzmogul Gautam Adani: Sein Firmenimperium steht unter Druck - und mit ihm die wirtschaftliche Lage Indiens. © Ajit Solanki / dpa

Das Imperium des indischen Milliardärs Gautam Adani kommt nach kritischen Berichten über die Finanzlage noch immer nicht zur Ruhe. Jetzt wächst auch der Druck auf Indiens Premier Narendra Modi.

Mumbai - Aktien aus dem Firmenimperium des indischen Milliardärs Gautam Adani bleiben auch in der neuen Woche schwer unter Druck. Alle zehn Papiere der Gruppe gaben am Montag nach, die bekanntesten Aktien von Adani Enterprises fielen um bis zu knapp 10 Prozent. Seit der Leerverkäufer Hindenburg Research sich vor rund zwei Wochen kritisch zur Finanzlage des Konglomerats geäußert hat, haben die zehn Aktien in Summe rund 118 Milliarden US-Dollar (109 Mrd Euro) eingebüßt. Das ist mehr als die Hälfte des ursprünglichen Börsenwertes. Adani streitet die Vorwürfe ab und droht mit rechtlichen Schritten.

Kursrutsch beim Adani-Imperium: Sorge vor Finanzkrise in Indien

Der fortgesetzte Kursrutsch verdeutlicht Sorgen der Investoren hinsichtlich des Zugangs Adanis zu Finanzierungsoptionen, nachdem Adani Enterprises in der vergangenen Woche den Verkauf neuer Aktien abgeblasen hatte. Der Fall beschäftigt mittlerweile auch die indische Politik angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung von Adanis Gruppe für das Land, auch weil Sorgen über eine Ausbreitung der Krise etwa auf den Finanzsektor bestehen. Die Opposition kritisiert den indischen Premierminister Narendra Modi, weil er bisher zu dem Fall schweigt. Kritiker verweisen darauf, dass Modi und Adani eine enge Beziehung pflegten. Die Opposition plante am Montag landesweite Proteste, um auf die Risiken für Kleinanleger aufmerksam zu machen.

Neue Geschäftszahlen noch diese Woche

In der neuen Woche richtet sich der Fokus nun auf die Unternehmen aus dem Adani-Reich, die Geschäftszahlen vorlegen werden - vor allem auf ihre Äußerungen zur Verschuldung, erklärte Marktstratege Charu Chanana vom Handelshaus Saxo Capital Markets.

Hindenburg Research ist eine kleine, aber auf den Finanzmärkten bekannte Investmentfirma. Sie tritt als Leerverkäufer von Aktien auf - setzt also auf fallende Kurse. Hindenburg hat sich nach eigenem Bekunden zum Ziel gesetzt, bei Unternehmen Unregelmäßigkeiten etwa in der Buchhaltung aufzuspüren und von den mutmaßlichen Missständen zu profitieren.

Indien plant derweil, seine wirtschaftliche Präsenz weiter zu stärken - und womöglich sogar in einen Wettstreit mit China zu gehen. (dpa, lf)

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