Twitter-Eigentürmer Elon Musk bekommt Mail für „obligatorischen Management-Kurs“ inklusive Zeitlimit

Twitter-Neueigentümer Elon Musk erhielt von dem Unternehmen eine automatische E-Mail, die ihn zur Teilnahme an einem „obligatorischen“ Schulungskurs aufruft.
Stuttgart/San Francisco - Bereits Anfang April wurde Elon Musk zum größten Twitter-Aktionär und verkündete, das Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco für 44 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Dieses Vorhaben legte er wenig später auf Eis, was einen Gerichtsstreit mit dem Unternehmen nach sich zog. Nach langem Hin und Her lenkte der reichste Mensch der Welt ein und ist seit dem 28. Oktober offiziell Twitter-Eigentümer. Als erste Amtshandlung warf Elon Musk gleich mal die Twitter-Führungsriege raus.
Als Chef des E-Autobauers Tesla, des Weltraumunternehmens SpaceX und mehrerer kleinerer Unternehmen sollte man eigentlich meinen, dass Elon Musk inzwischen weitreichende Erfahrungen im Management-Bereich gemacht hat. Laut einer Mail von Twitter, die der neue Eigentümer selbst auf dem Kurznachrichtendienst veröffentlichte, entbindet ihn das aber nicht von der Teilnahme eines speziellen Schulungsangebots. Der Tech-Milliardär soll laut der Mitteilung an einem Management-Kurs teilnehme - und hat dafür 30 Tage Zeit.
Twitter-Eigentümer Elon Musk erhält Mail, die ihn zur Teilnahme an einem Management-Kurs auffordert
Elon Musk ist für seinen oftmals recht ungewöhnlichen Humor bekannt. Nur wenige Tage vor seiner Twitter-Übernahme trug der Tesla-Boss beispielsweise ein Waschbecken in die Zentrale des Unternehmens, nur um einen Wortwitz zu machen. Bei der E-Mail von Twitter handelt es sich aber um eine echte, wenn auch automatisch generierte, Mitteilung, wie Musk selbst bestätigte. „Ich hab gerade diese E-Mail von Twitter bekommen“, schrieb er. „Das ist eine wirkliche, reale E-Mail, die autogeneriert wurde.“
Auf einem von dem Tesla-Chef geposteten Screenshot der Mitteilung ist das Anliegen zu lesen. „Hey Elon“, beginnt die Mitteilung. „Es ist Zeit, mit dem Management-Programm 101 zu beginnen.“ Dieser Kurs decke ab, was es bedeute, eine Führungsrolle bei Twitter zu übernehmen. Der Kurs zeige, „wie man Betätigungsmöglichkeiten schafft, den Tweeps (Followern auf Twitter, Anm.d.Red.) hilft, ihre Karriere voranzutreiben und Fürsorge für sein Team zeigt“. Zudem habe Elon Musk für den „obligatorischen“ Kurs nur 30 Tage Zeit. „Und wenn Sie damit fertig sind, haben sie Zugriff auf den Management-Kurs 201.“
Elon Musk macht sich noch immer über Twitter lustig - „ich habe keine Ahnung, wer der CEO ist“
Dass die E-Mail, die Tesla-Boss und Twitter-Eigentümer Elon Musk von dem Unternehmen erhalten hatte, automatisch erstellt wurde, legt nahe, dass wohl alle Führungskräfte eine solche erhalten haben. Vielleicht will Twitter aber auch nur seinen neuen Eigentümer etwas im Umgang mit den Mitarbeitern schulen. Ein Ex-Tesla-Manager erklärte nämlich, dass Elon Musk „stets professionell, aber überhaupt nicht sozial“ sei. Der Tech-Milliardär nahm die Mail wie gewohnt mit Humor. „Sehr anspruchsvoll, dass sie mir nur 30 Tage Zeit geben, um diese unbezahlbaren Kenntnisse zu erlernen“, schrieb er.
Unter dem Post sind ein paar Nutzer aber der Meinung, es könnte auch für Elon Musk nicht schaden, die Unternehmenskultur von Twitter kennenzulernen, auch wenn er diese ändern wolle. „Wenn ich du wäre, würde ich den Kurs belegen“, schrieb einer. „Du willst doch nicht direkt am Anfang gefeuert werden, oder?“ Ein anderer scherzte, dass derjenige, der die E-Mail verfasst hatte, bestimmt direkt gefeuert wurde. „Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“, fragte ein weiterer. „Alle anderen Arbeiten werden ausgesetzt, bis du sie gemacht hast.“
Ein paar User nutzten zudem die Gelegenheit, den Tesla-Chef zu seinen Plänen für den Kurznachrichtendienst zu befragen. „Elon, hast du vor, für eine gewisse Zeit auch CEO von Twitter zu sein?“, fragte ein Nutzer. „Mein Titel ist Chief Twit, es steht in der Bio“, antwortete Elon Musk. „Ich habe keine Ahnung, wer der CEO ist.“ Den bisherigen CEO Parag Agrawal hatte der Tech-Milliardär nach der Übernahme entlassen.