EU-Kommission muss genehmigen
Software-Fehler: 5000 Unternehmen aus Bayern warten auf Corona-Hilfen - jetzt müssen Banken einspringen
- VonKathrin Reikowskischließen
Rund 5000 Unternehmen aus Bayern warten auf die Corona-Hilfen. Da die Gelder wohl nicht vor Januar kommen, sollen jetzt Banken aushelfen. Schuld ist ein Software-Fehler.
München - Es sollte eine schnelle und unbürokratische Hilfe für Unternehmen werden - besonders für jene Unternehmen, die von den Maßnahmen gegen die zweite Welle erneut hart getroffen werden. Die Überbrückungshilfe II der Bundesregierung sollte aus der Corona-Schieflage helfen. Erste Anträge wurden im Oktober gestellt. Doch bis Freitag waren erst 127 Hilfen ausgezahlt worden, das hatte die dpa erfahren. Demnach sollen noch etwa 5000 Unternehmen auf das beantragte Geld warten..
Schuld für die Verzögerung liegt bei der EU - und bei einer Bearbeitungs-Software. Erst vier Wochen nach Beginn der Antragsfrist hatte die EU-Kommission die Beihilfe genehmigt. Aus Kreisen von Vertrauten der Vorgänge heißt es, dass es jetzt Probleme mit der Software gibt, die der Bund hatte erarbeiten lassen.
Apropos #Coronahilfen:
— 😷Fettnäpfchenbomber 😷 (@desaster_tweets) November 19, 2020
Bei uns in #Neuland kann der 32 seitige Antrag auf #CoronaSoforthilfe ab sofort online heruntergeladen werden ist dann aber händisch auszufüllen und an das #Finanzministerium zurück zu faxen...
Alternativ: Einschreiben mit Rückschein! pic.twitter.com/eJLMExI5V1
Corona-Soforthilfen: Jetzt müssen die Banken einspringen
Jetzt sollen Banken helfen, die Zeit bis zur Auszahlung der staatlichen Hilfe zu überbrücken. „Das Geld für die Novemberhilfe
kommt nicht vor Januar“, hieß es aus Wirtschaftskreisen. Wer einen Antrag gestellt habe, könnte von seiner Hausbank einen
Überbrückungskredit erhalten - so die Idee, die Bankenverbände gerade mit der IHK München und Oberbayern ausloten. Die IHK bearbeitet im Auftrag der Staatsregierung sämtliche Anträge in Bayern.
Der #LockdownLight geht in die Verlängerung. Diese Entscheidung von Bundeskanzlerin und Länderchefs ist schmerzhaft für die Unternehmen in #Bayern, sagt @IHK_MUC_Praes. Jetzt müssen Hilfen schnell umgesetzt werden, ansonsten droht Aus von Betrieben! https://t.co/OeBvjV9B7A
— IHK München (@IHK_MUC) November 26, 2020
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hatte beklagt: „Viele Gastronomen, Hoteliers, Kinos und Fitnessstudios sitzen seit Wochen ohne Umsätze auf dem Trockenen.“ Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag mahnte, die Firmen müssten wissen, wann sie die dringend benötigten Gelder bekommen, sonst stünden viele vor dem Aus.
Die Corona-Soforthilfen sind nicht zuletzt auch deshalb in die Kritik geraten, weil es immer wieder zu Betrugsfällen kommt. Zuletzt war ein islamischer Kulturverein in Berlin ins Visier der Behörden geraten. Mehrere Räumlichkeiten in Berlin-Neukölln wurden durchsucht. (dpa/kat) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.