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Warum den Winterdiensten das Streusalz ausgeht

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Dem Winterdienst geht das Streusalz aus. © dpa

Kassel - Städten und Kommunen geht nach wochenlangen Schneefällen langsam aber sicher das Streusalz aus. Wir haben die wichtigsten Fragen dazu zusammengestellt.

In einigen Orten wird daher schon auf Meersalz zurückgegriffen. Angesichts der Engpässe sprach sich die FDP für eine bundesweite Streusalzreserve aus. Auch der ADAC forderte einen ausreichenden Vorrat von Streumitteln. Die Deutsche Presse-Agentur stellt die wichtigsten Fakten über das Streusalz zusammen.

Wie viel Streusalz wird in Deutschland pro Jahr gebraucht?

Nach Angaben vom Verband der Kali- und Salzindustrie in Berlin liegt der Durchschnittswert pro Jahr bei rund 1,6 Millionen Tonnen. Doch die Menge schwankt je nach Winter sehr stark. Der Spitzenwert wurde im Jahr 2005 mit etwa 3,5 Millionen Tonnen erreicht. Den niedrigsten Wert seit der deutschen Einigung gab es 1992 mit 608.000 Tonnen.

Wer produziert in Deutschland Streusalz?

Der größte Streusalzhersteller in Deutschland ist das Unternehmen K+S in Kassel. K+S produziert an drei Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt etwa 20.000 Tonnen Auftausalz am Tag. Wie viel K+S im Jahr produziert will das Unternehmen aber nicht verraten. Andere große Hersteller sind Südsalz in Heilbronn und Wacker Chemie in München. Wacker Chemie produziert eigenen Angaben zufolge rund 5000 Tonnen am Tag. Jährlich sind es etwa 500.000 Tonnen, davon wird ein kleiner Teil aber auch als Industriesalz im eigenen Chemiewerk verwendet. Daneben gibt es kleine Firmen in Deutschland, auch Niederlassungen ausländischer Anbieter.

Wie viel Streusalz wird exportiert oder importiert?

Im Jahr 2008 wurden nach Angaben des statistischen Bundesamts etwa 1,4 Millionen Tonnen Streusalz, Viehsalz und anderes Salz ins Ausland exportiert. Importiert wurden rund 1,9 Millionen Tonnen. Es gibt aber keine Übersicht darüber, wie viel von diesem Salz Streusalz war.

Wieso ist das Streusalz in diesem Jahr so knapp?

Straßenmeistereien haben nach Angaben von K+S bis Mitte Januar schon mehr Streusalz bestellt als sonst im gesamten Winter. Das liegt daran, dass es seit fast sechs Wochen in ganz Deutschland schneit, was ungewöhnlich ist. Obwohl die Hersteller Vorräte anlegen - K+S rund 800 000 Tonnen, Südsalz 600.000 Tonnen und Wacker Chemie 200 000 - sind diese teilweise schon aufgebraucht. In einem normalen Winter reichten die Vorräte zusammen mit der täglichen Produktion aus.

Kann man normales Speisesalz auch zum Streuen verwenden?

Ja. Chemisch betrachtet handelt es sich um das gleiche. Speisesalz ist aber feinkörniger und daher kann es leichter vom Wind verweht werden. Nach Angaben des Verbands der Kali- und Salzindustrie ist es aber an sich hilfreich gegen Schnee und Glätte.

dpa

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