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Beim Skifahren oder Eisklettern: Serie an schlimmen Unfällen in Tirol reißt nicht ab

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Von: Martin Weidner

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Skiunfälle Tirol Kreuz Skipiste
Die Serie an schweren Ski-Unfällen in Tirol reißt derzeit einfach nicht ab. © dpa

Innsbruck/Tirol – Die Serie an schweren Ski- bzw. Alpin-Unglücken in Österreich reißt in dieser Saison einfach nicht ab. Über den Jahreswechsel gab es erneut mehrere schwerere Unfälle mit schwerverletzten Personen.

„Los“ ging es bereits an Silvester (Samstag, 31. Dezember), als im Skigebiet „Schlick 2000“ in Telfes im Stubaital (Tirol) ein 14-jähriger Skifahrer aus Deutschland mit einer bis dato unbekannten Skifahrerin kollidierte. Der Bub erlitt durch den Zusammenstoß schwere Verletzungen an beiden Unterschenkeln und wurde nach einer Erstversorgung am Unfallort in die Klinik nach Innsbruck gebracht, wie die Landespolizeidirektion Tirol nun mitteilte. Die Polizei sucht nun die Unfallgegnerin, die sich – ohne entsprechende Daten zu hinterlassen – nach einem kurzen Gespräch aus dem Staub gemacht hatte.

Am Montagmittag (2. Januar) „krachte“ es dann – ganz in der Nähe zu unserer Region – in der Skiwelt „Wilder Kaiser“ in Söll. Gegen 12.30 Uhr war dort ein 58-jähriger Skifahrer unterwegs, als er an einer sehr steilen Stelle der Piste aus noch ungeklärter Ursache stürzte und von über den linken Pistenrand hinauskam. Dort prallte der 58-Jährige gegen eine ordnungsgemäß gesicherte Schneelanze. Der Mann wurde nach Polizeiangaben durch den Aufprall schwer verletzt und wurde im Anschluss von einem Notarzthubschrauber in das Landeskrankenhaus nach Salzburg geflogen.

Am Nachmittag kam es dann in Obertilliach in Osttirol noch zu einem schwerem Kletterunfall. Dort waren drei Deutsche (31, 34, 36) in einer Dreierseilschaft in einem Eisfall im Leitnertal unterwegs. Dabei löste sich nach Polizeiangaben gegen 14.45 Uhr etwa 40 Meter oberhalb der Kletterer ein fragiler Eisturm. Eisbrocken stürzten auf die Kletterer, die dadurch zum Teil schwer verletzt wurden. Eine nachfolgende Seilschaft beobachtete den Unfall und setzte die Rettungskette in Gang. Der 36-Jährige musste mittels Seilwinde gerettet werden und kam mit schweren Verletzungen in die Klinik nach Innsbruck. Die 31-jährige Frau und der 34-Jährige wurden in das Bezirkskrankenhaus nach Lienz bzw. in die Klinik nach Schwarzach geflogen. Die Retter waren mit einem Großaufgebot, darunter auch vier Hubschrauber, im Einsatz.

Mehrere Tote in der Weihnachtswoche

Bereits in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr war der ungetrübte Schneespass in Tirol durch mehrere schlimme, zum größten Teil tödliche Unfälle überschattet worden. An Neujahr starben ein 51-Jähriger bei einem Gleitschirm-Unfall in Hopfgarten und eine 28-jährige Niederländerin im Skigebiet am Hintertuxer Gletscher, die beim Skifahren stürzte und heftig gegen einen Baum prallte. Am Donnerstag (29. Dezember) kam ein 47-jähriger Urlauber im Skigebiet St. Anton am Arlberg ums Leben, als er auf der Piste Nr. 14 die Kontrolle verlor, von der Piste abkam und gegen einen Baum und Felsen prallte. Für den Belgier kam jede Hilfe zu spät. rosenheim24.de hatte darüber berichtet.

Nur einen Tag davor (Mittwoch, 28. Dezember) starben zwei 17-jährige Skifahrer aus dem Raum Berchtesgaden bzw. aus Neumarkt in der Oberpfalz. Die beiden waren im Skigebiet Steinplatte unterwegs, als sie von der roten Piste Nr. 13 abkamen und über teils mit Steinen durchsetztes und kaum mit Schnee bedecktes Alm- und Wiesengelände abstürzte. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen starben beide noch an der Unfallstelle.

Und am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) war ein Mädchen (12) aus den Niederlanden gestorben, als sie im Skigebiet Fügen im Zillertal von der Piste abkam und gegen einen Baum prallte. Die Kleine erlag wenig später in der Klinik Innsbruck ihren schweren Verletzungen. Zudem gab es am selben Tag in Lech/Zürs auch noch ein schweres Lawinenunglück im Bereich des Trittkopfes. Alle verschütteten Skifahrer konnten nach einem Großeinsatz jedoch gerettet werden. Viele sprachen im Anschluss von einem „Weihnachtswunder“ – wenigstens eine gute Nachricht in Zeiten von derzeit vielen schweren Unfällen...

mw

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