Real verliert zahlreiche Filialen: Diese Supermarkt-Kette darf sich freuen

Nun ist es fix: Zahlreiche Real-Standorte gehen an eine große deutsche Handelskette. Das Bundeskartellamt hat dem Erwerb zugestimmt. Doch wie geht es jetzt mit den Filialen weiter?
Bonn - Das Bundeskartellamt hat seinen Segen gegeben: Kaufland* darf 13 Real-Filialen übernehmen. Wie aus einem Bericht der Behörde hervorgeht, stehe dem Erwerb durch das Handelsunternehmen, das wie Lidl* zur Schwarz-Gruppe gehört, nichts entgegen. Bereits nach acht Tagen wurde entschieden, dass der innerdeutsche Wettbewerb durch die Übernahme nicht gefährdet sei. Kaufland darf somit insgesamt 128 Filialen aufkaufen, allerdings unter Bedingungen.
Kaufland übernimmt 13 Filialen von Real
Der aktuelle Eigentümer der Real-Filialen - das russische Unternehmen SCP - verkauft seit 2020 die Standorte an die Konkurrenz. SCP hatte die gesamten ehemals 276 Real-Standorte von der Metro erworben, als die SB-Warenhauskette schrittweise zugrunde ging. Real-Konkurrent Kaufland beteiligt sich großzügig an der Zerschlagung des Unternehmens. 13 weitere Filialen gingen nach Informationen der T-Online nun an die Schwarz-Gruppe.
Diese 13 Filialen sollen künftig Teil des Kaufland-Imperiums sein
- Augsburg, Reichenberger Str. 59
- Braunschweig, Berliner Str. 53
- Henstedt-Ulzburg, Gutenbergstr. 7
- Hermsdorf (Magdeburg), Am Elbepark 1
- Kolkwitz, Berliner Str. 114
- Köln, Gremberger Str. 200
- Landsberg bei Halle, Saarbrücker Str. 1
- Memmingen, Fraunhoferstr. 8
- Moers, Hülsdonker Str. 86
Mülheim-Kärlich, Industriestr. 4 - Pfarrkirchen, Franz-Stelzenberger-Str. 1
- Saarlouis, Carl-Zeiss-Str. 2
- Stuhr, Proppstr. 164
Zukunft ungewiss: Russischer Investor stellt Bedingungen
Noch ist es nicht fix, ob die 13 Standorte in das Filialnetz von Kaufland übergehen werden. Nur für zwei der aufgelisteten Geschäfte gibt es schon jetzt konkrete Pläne: Köln und Moers sollen bis zum 9. Mai von Kaufland übernommen werden. Die Filiale in Pfarrkirchen wird möglicherweise am 30. Juni als Kaufland wiedereröffnet. Für die neun weiteren Standorte habe der russische Investor Bedingungen gesetzt. Über Konditionen müsse noch zwischen den Parteien verhandelt werden, so das Online-Portal.
Real-Konkurrenz übernimmt zahlreiche Filialen
Ende Januar stellte SCP die Forderung, dass rund 57 Filialen trotz Zerschlagung weiterhin unter dem alten Namen bestehen sollen. Dazu zählen auch sechs der 13 Filialen, die Kaufland nun erworben hat. Neben Kaufland haben auch Edeka und Globus ihre Finger nach der SB-Warenhauskette ausgestreckt. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten von SCP durch die Globus Gruppe bewilligt. Globus-Chef Jochen Baab bestätigte 20 Geschäfte, die künftig Teil der saarländischen Handelskette sein sollen, berichtet die „Lebensmittelzeitung“. Wie es mit diesen weitergehen soll, ist nur für wenige noch ungewiss.
Schwarz-Gruppe ist Europas umsatzstärkster Lebensmitteleinzelhändler
Mit der Übernahme der Real-Kette kann Kaufland seinen Marktanteil erheblich steigern. Als Mitglied der Schwarz-Gruppe gehört der Supermarkt ohnehin zu den stärksten in Deutschland. Die Gruppe ist mit einem Umsatz von rund 113 Mrd. Euro auch europaweit der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler.
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