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5 Fragen an Mehmet Daimagüler

Zschäpe erwarten neue Vorwürfe

Der Nebenkläger im NSU-Prozess, Mehmet Damagüler,  bei einem Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse.
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Der Nebenkläger im NSU-Prozess, Mehmet Damagüler,  bei einem Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse.

Mehmet Daimagüler ist ein Berliner Rechtsanwalt und Nebenkläger im NSU-Verfahren. Nach dem DNA-Fund von Uwe Böhnhardt an den sterblichen Überresten von Peggy fordert er eine Untersuchung gegen Beate Zschäpe.

Wie haben Sie von der neuen Spur erfahren? 

Mehmet Daimagüler: Ich bekam einen Anruf aus einem sicheren Umfeld, wo darauf hingewiesen wurde, dass es möglicherweise eine neue Entwicklung geben könnte. Ich war auf der einen Seite erschrocken, auf der anderen Seite nicht so überrascht, weil wir einfach vieles nicht wissen. Der NSU-Komplex ist nicht ausermittelt. Das Thema Kindesmissbrauch war die ganze Zeit im Umfeld des NSU virulent. Wir hatten auf dem Computer in der Zwickauer Frühlingsstraße Kinderpornografie gefunden. Ich habe mir diese Bilder angeschaut.

Gab es dort ein Bild von Peggy?

Daimagüler: Nein, das heißt, das kann ich nicht sagen. Da waren Bilder in einer ganz schlechten Qualität, aber allein die Tatsache, dass jemand kinderpornografisches Material konsumiert, ist ja schon mal ein starker Indikator und selber strafbar. Es gab nach dem Auffliegen des NSU ein Strafverfahren gegen Frau Zschäpe, das wurde eingestellt.

Was bedeuten die neuen Erkenntnisse für den NSU-Prozess? 

Daimagüler: Den Fragen muss nachgegangen werden, allein schon zur Einordnung Frau Zschäpes als Person, wie sie als Mensch in diesem Zusammenhang positioniert ist. Das ist zwar nicht angeklagt, aber zur Komplettierung des Gesamtbildes schon wichtig. Ich glaube nicht, dass die neuen Entwicklungen insgesamt eine große Auswirkung auf das Verfahren haben. Vielleicht muss den Fragen in einem anderen Strafverfahren nachgegangen werden. Letzten Endes schulden wir das schon den Eltern von Peggy.

Wurde das Thema Neonazis und Kindesmissbrauch zu wenig beleuchtet?

Daimagüler: Wir haben eine ganze Reihe loser Enden, die bislang nicht verknüpft wurden. Ich finde das schon besonders dreist, dass gerade aus diesem Kreis immer die Forderung kommt: Todesstrafe für Kinderschänder. 

Was wird jetzt passieren?

Daimagüler: Wir werden prüfen, ob wir Beweisanträge stellen. Wir werden auf jeden Fall Frau Zschäpe fragen, welche Kenntnisse sie hatte. Sie kann sich entscheiden, ob sie antwortet oder nicht. 

Interview: Angela Walser

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