Vorfall mit Kampf-Jet der Russen
USA veröffentlichen Video zu Drohnen-Absturz über Schwarzem Meer
- VonMarkus Zwiglschließen
Nach dem Absturz einer unbemannten Militärdrohne über dem Schwarzen Meer hat das US-Militär Bildmaterial von dem beschriebenen Vorfall veröffentlicht. Russland und die USA bezichtigen sich gegenseitig, für den Vorfall verantwortlich zu sein.
USA/Schwarzes Meer - Nun versucht das US-Militär seine Version der Geschehnisse mit einem Video zu untermauern. Auf dem veröffentlichten Material ist zu sehen, wie ein russisches Kampfflugzeug beim Anflug auf die US-Drohne Treibstoff ablässt und dann extrem nah heranfliegt. Dabei sei die Drohne noch unbeschädigt geblieben.
Bei einem zweiten Anflug ließ der russische Su-27-Jet wohl erneut Benzin ab und stieß dann mit der Drohne zusammen, wie die US-Kommandozentrale für Europa am Donnerstag erklärte. Der Zusammenstoß ist in dem Video jedoch nicht zu sehen. Nach US-Angaben fiel die Kamera rund eine Minute aus. Im Anschluss ist in dem Video der teils beschädigte Propeller der Drohne zu sehen. Die Echtheit des Videos ließ sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.
Nach US-Angaben war die Drohne vom Typ MQ-9 am Dienstag im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet kollidiert. Das US-Militär schilderte, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver begonnen. Dabei habe einer der Kampfjets den Propeller der US-Drohne beschädigt. Die USA beklagten ein „unprofessionelles“, „unsicheres“ und „rücksichtsloses“ Handeln der russischen Piloten. Die Russen hatten jede Verantwortung für den Absturz zurückgewiesen, es habe keinen „Kontakt“ zu der Drohne gegeben und warfen den Amerikanern Provokation vor.
Der Zusammenstoß der beiden Großmächte in der Nähe des Kriegsgebietes in der Ukraine hatte Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts geweckt. US-Außenminister Lloyd Austin hatte wegen des Vorfalls am Mittwoch mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu telefoniert und gefordert, dass Russland seine Militärflugzeuge auf „sichere und professionelle Weise“ fliegen müsse, berichtet spiegel.de. „Vielleicht hätten diejenigen, denen es nicht zusteht, dort nicht fliegen sollen, dann wäre alles sauber gewesen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen.
mz
Rubriklistenbild: © US DEPARTMENT OF DEFENSE/AP/dpa