Ukraine-Krieg: Einen Tag nach Tod von US-Journalist (50) - Britischer Korrespondent nahe Kiew verletzt

Einen Tag nachdem ein US-Journalist im Ukraine-Konflikt getötet worden ist, ist ein weiterer Journalist im Krieg verletzt worden. Er liegt im Krankenhaus.
Update vom 14. März, 23.21 Uhr: Ein Journalist des US-Senders Fox News ist während seiner Berichterstattung über den Ukraine-Krieg schwer verletzt worden. Der britische Journalist Benjamin Hall, der als Auslandskorrespondent für Fox News arbeitet, sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Sender am Montag mit. Der Vorfall ereignete sich demnach „außerhalb von Kiew“.
„Wir haben im Moment nur wenige Details, aber Ben ist im Krankenhaus und unsere Teams vor Ort arbeiten daran, weitere Informationen zu bekommen“, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die ukrainische Generalstaatsanwältin Irina Wenediktowa teilte auf Facebook mit, dass ein britischer Journalist durch Schrapnelle an beiden Beinen verletzt worden sei. Den Namen des Reporters nannte sie nicht, sie veröffentlichte jedoch ein Bild eines Presseausweises, der einem Fox-News-Journalisten gehört.
Am Sonntag war ein US-Journalist bei einem Angriff in Irpin nordwestlich von Kiew getötet und ein weiterer verletzt worden. Ein Schrapnell ist eine Artilleriegranate, die mit Metallkugeln gefüllt ist. Die ukrainischen Behörden machten russische Truppen für den Angriff verantwortlich, überprüfen ließ sich das nicht.
Update vom 13. März, 15.16 Uhr: Etwa zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Ortschaft Irpin seien zwei US-Journalisten unter Beschuss geraten, teilte die Polizei des Gebietes Kiew am Sonntag mit. Einer der beiden Männer wurde getötet, der andere verletzt. Diese Angaben wurden auch vom Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, im Nachrichtenkanal Telegram verbreitet.
Auf Twitter veröffentlichte außerdem eine ukrainische Parlamentsabgeordnete ein Video, das den durch einen Splitter im Beckenbereich verletzten Kollegen in einem Kiewer Krankenhaus zeigen soll. Darin berichtet der Mann, sie seien in der umkämpften Ortschaft von einem Kontrollpunkt aus beschossen worden. Ukrainischen Angaben zufolge sollen russische Soldaten geschossen haben. Aus Moskau gab es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe.
Berichten, wonach es sich bei dem Getöteten um einen Reporter der „New York Times“ handelte, widersprach die US-Zeitung. Der Journalist habe zwar in der Vergangenheit für das Blatt gearbeitet, sei aber nun nicht für die „Times“ in der Ukraine im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher auf Twitter mit. Man sei „zutiefst traurig“ angesichts der Berichte über den Tod des Filmemachers.
Zuvor hatte auch der stellvertretende Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Paul Ronzheimer, auf Twitter ein Video gepostet, das demnach die Rettung des verletzten Journalisten zeigt.
Ukraine-Krieg: US-Journalist durch Schüsse getötet, ein weiterer verletzt
Erstmeldung vom 13. März, 15.05 Uhr: Der Ukraine-Konflikt* fordert immer mehr Opfer, auch zivile. Nun berichten mehrere Medien übereinstimmend, dass ein US-Journalist durch Schüsse in Irpin ums Leben gekommen sei. BusinessInsider.com bezieht sich dabei auf den Facebook-Post des Polizeichefs in Kiew, Andriy Nebytov. Darin zu sehen: Der Presseausweis und der Reisepass des 50-jährigen ehemaligen New York Times Korrespondenten. Daneben schreibt Nebytov: „Zynisch töten die Besatzer sogar Journalisten der internationalen Medien, die versuchen, die Wahrheit über die Untätigkeit russischer Truppen in der Ukraine zu zeigen.“
Ein weiterer Journalist sei verletzt worden, sagte der Chirurg Danylo Schapowalow, der als Freiwilliger vor Ort im Einsatz war. Der Mann sei am Bein verletzt worden und werde im Krankenhaus behandelt. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, berichtet die Bild. AFP-Reporter in Irpin sahen die Leiche des Getöteten.
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Ukraine-Krieg: US-Journalist durch Schüsse bei Kiew getötet
Dem Mediziner zufolge waren die beiden Journalisten mit einem ukrainischen Zivilisten in einem Auto unterwegs, als der Wagen von Kugeln getroffen wurde. Auch der Zivilist wurde demnach verletzt. Irpin ist seit Tagen Ziel russischer Angriffe. Die amerikanischen Behörden haben sich bislang nicht geäußert, um den Tod des Journalisten zu bestätigen. Ob er für die Times im Einsatz in der Ukraine war, ist zweifelhaft. Wie der Businness Insider berichtet, habe die Zeitung dies abgestritten.
Irpin, das westlich von Kiew liegt, wurde hart vom russischen Beschuss getroffen. Mehr zum Hintergrund der Ukraine-Krise* finden Sie hier. (jv/AFP/dpa) *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA