Balkan-Staaten in die EU? Scholz gibt „Zeichen der Hoffnung“

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht eine realistische Chance auf eine EU-Beitritt von Ländern des westlichen Balkans. Die Anforderungen und Werte der EU müssten aber akzeptiert werden.
Pristina - In der Diskussion über einen EU-Beitritt der Staaten des westlichen Balkans hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für ein optimistisches Signal an die Länder ausgesprochen. Scholz verwies am Freitag in Kosovos Hauptstadt Pristina auf die lange Dauer seit der Zusage einer solchen Perspektive vor rund zehn Jahren und die großen damaligen Hoffnungen. «Deshalb ist es ganz wichtig, ein neues Zeichen der Hoffnung und Zuversicht zu setzen», sagte Scholz nach einem Gespräch mit dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti. Es solle ein Zeichen sein, dass die Beitrittsperspektive ernsthaft gewollt sei und sie eine «realistische Chance» habe, wenn sich alle bemühten, die Voraussetzungen zu schaffen, sagte Scholz.
Mit Blick auf Serbien, dass trotz des Angriffs auf die Ukraine freundschaftliche Beziehungen zu Russland unterhält, betonte Scholz: «Wer Mitglied der Europäischen Union werden will, muss das gesamte Regime, das damit verbunden ist, für sich akzeptieren.» Die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland zählten dazu. Am Nachmittag wurde Scholz in Serbien erwartet.
Erwartet wurde, dass bei Scholz in Belgrad die Frage im Vordergrund steht, auf welcher Seite Serbien im Ukraine-Krieg stehe. Das Land will zwar Mitglied der EU werden, Sanktionen gegen Russland kommen für Serbien aber nicht in Frage. (dpa)