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Hartz und herzlich: Baracken-Hausmeister hilft im Flutgebiet und wird von Emotionen überwältigt

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Von: Sina Koch

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„Hartz und herzlich“: Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat ganz Deutschland erschüttert. Ein Bewohner der Benz-Baracken war als Helfer im Ahrtal. Was er dort erlebt hat: 

In der Sozialdoku „Hartz und herzlich“* dreht sich normalerweise alles um die finanziellen Sorgen der Benz-Baracken-Bewohner, den Ämterstress und den nachbarschaftlichen Zusammenhalt. Helferseele und Kumpel Michael ist immer mitten im Geschehen. Der selbstständige Hausmeister unterstützt die Barackler wo er kann. Egal ob bei dem Küchenumbau* oder bei Bauarbeiten in Dagmars Schuppen* – Michael packt mit an.

Auch der Sozialdoku-Teilnehmer hat die schrecklichen Ausmaße sowie die Schäden der Fluten in Ahrweiler mitbekommen. Deshalb ist der selbstständige Hausmeister ausnahmsweise nicht in den Benz-Baracken als Helfer unterwegs, sondern im rund 200 Kilometer entfernten Flutgebiet in Rheinland-Pfalz. In der 60. Episode von „Hartz und herzlich – Tag für Tag Benz-Baracken“ spricht Michael mit der inzwischen verstorbenen Dagmar* über seine Zeit im Fluthelfer-Container-Dorf und lässt die Zuschauer vor dem heimischen Fernseher an seinen Hilfsarbeiten im Ahrtal teilhaben. Die Staffel wurde im Sommer 2021 gedreht, wie MANNHEIM24* berichtet.

SendungHartz und herzlich
SenderRTLZWEI
DrehortBenz-Baracken, Mannheim

„Hartz und herzlich“: Michael spricht mit Dagmar über die Situation im Flutgebiet

Da die Fluten zahlreiche Orte verwüstet und von der Außenwelt abgeschnitten haben, hat sich der 53-Jährige im Juli 2021 auf den Weg gemacht, um den Menschen im Ahrtal zu helfen. „Ich war bei Ahrweiler und dann bin ich auf einen älteren Mann gestoßen, der Hilfe gebraucht hat“, gibt Michael bei „Hartz und herzlich“ preis. Der ältere Herr habe ihn um Hilfe gebeten, da er keine Kräfte mehr aufbringen könnte, um den Schlamm aus seiner Garage zu befördern. „Dann habe ich das für ihn gemacht – und das war dann meine Tagesaufgabe dort“, so Michael weiter. Zudem habe er in einem Seniorenheim nach dem Rechten gesehen.

TV-Liebling Dagmar war von seinen Erzählungen sichtlich getroffen: „Ich möchte nicht wissen, was in den Menschen vorgeht. Ich sage dir ganz ehrlich: Ich könnte das nicht! Es gibt auch viele, die nicht mehr klar kommen – bei denen die Angehörigen weg sind“ , sagte Dagmar, mit Hinblick auf die Menschenleben, die die Flut in den betroffenen Gebieten gefordert hat. Das Schicksal der Leute im Ahrtal lässt den Mannheimern keine Ruhe. Auch Michael ist entrüstet über die Lage im Flutgebiet: „Das was ich gesehen habe – unter aller Kanone – so tief war ich noch nie im Schlamm gestanden“.

Nach der Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz
Nach der Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz © Thomas Frey/dpa

„Hartz und herzlich“: Sozialdoku-Teilnehmer als Helfer im Ahrtal – „Mir sind echt die Tränen gelaufen“

Die Flut hat eine tiefe Schneise der Verwüstung hinterlassen. „Die haben so viel verloren. Ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, ob ich so viel Mut hätte, alles wieder aufzubauen – du stehst quasi mit Null da. Nur das, was du am Körper hast“, verriet Dagmar, nachdem sie Michaels Erlebnisse im Flutgebiet hörte. Von Gummistiefel bis Arbeitshosen: Die Helferseele Michael habe eine vollständige Ausrüstung bekommen, um die Menschen zu unterstützen.

Alles sei „sehr gut geregelt“ gewesen, so der 53-Jährige weiter – auch einen Schlafplatz in einem Container-Dorf habe man ihm angeboten. Nachdem das volle Ausmaß der Katastrophe sichtbar wurde, habe Michael zum Teil ängstliche Menschen angetroffen, die „aber froh waren, dass Hilfe da war“. Das Schicksal der Menschen habe den selbstständigen Hausmeister keineswegs kalt gelassen: „Mir sind echt die Tränen gelaufen, da oben“, gibt er in der 60. Episode „Hartz und herzlich“ preis. (sik) *MANNHEIM24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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