Nächtlicher Großeinsatz in Skiwelt Wilder Kaiser
Betrunkener nimmt fünf Geiseln auf Skihütte – Cobra muss mit Gondelbahn anrücken
- VonMartin Weidnerschließen
Kitzbühel/Westendorf – Unfassbare Szenen haben sich in der Nacht auf Donnerstag (12. Januar) an einer Hütte im Skigebiet „SkiWelt Wilder Kaiser“ abgespielt. Dort war ein betrunkener Angestellter völlig durchgedreht. Sogar die Spezialeinheit „Cobra“ musste anrücken.
Gegen 2 Uhr war ein nach Angaben der zuständigen Landespolizeidirektion Tirol stark alkoholisierter Angestellter (31) einer Hütte im Gemeindegebiet von Westendorf völlig ausgerastet. Er bedrohte fünf Personen im Alter von 27 bis 54 Jahren mit einem Messer und einer Schusswaffe. Die Bedrohten konnten sich in ein Zimmer der Hütte retten und dieses abschließen. Daraufhin tigerte der Bewaffnete vor dem Zimmer auf und ab.
Zeugen setzten einen Notruf ab. Neben zahlreichen Polizeistreifen aus Westendorf und Kirchberg wurde auch das Spezialeinsatzkommando EKO Cobra verständigt. „Da die Einsatzörtlichkeit nicht mit dem Pkw erreichbar war, mussten die Einsatzkräfte durch die Inbetriebnahme der Gondelbahn zum Vorfallsort gebracht werden“, teilte die Landespolizeidirektion Tirol in einer Pressemitteilung mit. Das Ganze war äußerst aufwendig, zumal extra Mitarbeiter der Bergbahn verständigt werden mussten, da die Anlage nachts logischerweise eigentlich nicht in Betrieb ist.
Als die Polizei am Einsatzort war, kam es rasch zum Zugriff. Der 31-Jährige konnte von den Beamten des EKO Cobra West aus Innsbruck widerstandslos festgenommen werden. Er hatte sich inzwischen in einem Bett schlafen gelegt. Als er von der Polizei „geweckt“ wurde, verhielt der 31-Jährige sich jedoch äußerst aggressiv. Daran änderte sich auch auf dem Weg ins Tal zunächst nichts. Er wurde anschließend in eine Arrestzelle der Polizeiinspektion Kitzbühel gebracht. Auf dem Weg dorthin verletzte der Betrunkene sich nach Polizeiangaben selbst unbestimmten Grades.
„Eine Vernehmung des 31-Jährigen war bis dato aufgrund seiner starken Alkoholisierung und seiner andauernden Aggressivität noch nicht möglich“, so die Polizei weiter. Ermittlungen ergaben inzwischen, dass es sich bei der verwendeten Schusswaffe um einen Gasdruck-Revolver handelte. Der genaue Tathergang ist hingegen bislang noch unklar. Hier stehen noch entsprechende Ermittlungen aus, hieß es. Polizei und Staatsanwaltschaft Innsbruck führen die Erhebungen.
mw