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Dackel wacht sieben Wochen bei toter Rentnerin

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Von: Martina Lippl

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Dackel Toby wich nicht von der Seite seines Frauchens (Symbolfoto), obwohl seine Besitzerin bereits tot war.
Dackel Toby wich nicht von der Seite seines Frauchens (Symbolfoto), obwohl seine Besitzerin bereits tot war. © Rights Managed/imago

Eine Rentnerin wird nach einem Spaziergang mit ihrem Dackel vermisst. Sieben Wochen später finden Arbeiter eine Leiche. An ihrer Seite wacht ein Dackel.

Lübtheen – Diese Geschichte lässt wohl kaum einen kalt. Am 8. September wird eine Frau aus Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) vermisst. Die Rentnerin wollte mit ihrem übergewichtigen Dackelmischling Toby dringend zum Tierarzt. Doch dann verschwinden die alte Dame und ihr Vierbeiner plötzlich. Wie die Berliner Zeitung berichtet, hatte sich die Rentnerin offenbar verlaufen. Zuvor meldete sich die 78-Jährige noch bei ihrem Sohn und machte verwirrende Angaben. Die Seniorin sei zunehmend panisch geworden. Dann bricht der Telefonkontakt gegen Mitternacht ab. Der Handy-Akku war wohl leer.

Die Familie alarmiert die Polizei. Es startete eine große Suchaktion. Hundestaffel und Drohne werden eingesetzt. Neben Taucher, Feuerwehr sind auch Nachbarn und Freunde beteiligt. Systematisch wurde die Gegend um Lübtheen (4.600 Einwohner) durchkämmt. Die Handy-Ortung lieferte nur ungenaue Daten. Von der alten Dame und ihrem Dackel Toby keine Spur.

Vermisste Rentnerin: Arbeiter finden Leiche und einen Hund

Sieben Wochen später entdecken Arbeiter eine Leiche an der Rögnitz im Amt Neuhaus (Niedersachsen). Der Fluss verläuft zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Der Fundort ist keine 15 Kilometer von Lübtheen entfernt. Neben dem Leichnam greift die Polizei nach eigenen Angaben einen Hund auf. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der toten Frau um die vermisste Rentnerin handelt. Neben ihr wachte der Dackel Toby.

Dackel Toby weicht seinem Frauchen 54 Tage lang nicht von der Seite

54 Tage ist der Vierbeiner nicht von der Seite seines toten Frauchens gewichen. Vermutlich hat sich der Hund von Kleintieren wie Fröschen und Mäusen ernährt. Beim Auffinden soll Toby voller Zecken gewesen sein und wog nur noch sieben Kilogramm. Der Dackel lebt jetzt bei der Tochter der Verstorbenen.

Die Todesursache der Seniorin ist zunächst noch unklar. Nichts deutet der Polizei zufolge auf eine Fremdeinwirkung hin. Rechtsmediziner stellten fest, dass die Rentnerin bereits am vierten oder fünften Tag ihres Verschwindens verstarb.

Ein streunender Hund führte die Polizei in Bayern zu seinem toten Frauchen. Der Fall 2012 sorgte für Schlagzeilen. Als sich herausstellte, dass die Besitzerin rund eine Woche zuletzt gesehen worden war, holte die Polizei den Streuner wieder aus dem Tierheim. Der Hund führte den Suchtrupp dann auf die Fährte seines Frauchens. (ml)

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