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Corona in Bayern: Grüne blitzen mit Forderung ab - Regierung bleibt hart: „grundlegende Denkfehler“

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Von: Katharina Haase, Thomas Eldersch

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Wie entwickelt sich die Corona-Pandemie in Bayern? In unserem News-Ticker halten wir Sie über aktuelle Beschlüsse, Regeln und Einschätzungen auf dem Laufenden.

+++ Dieser Ticker ist beendet.+++

Update vom 6. Oktober, 16.17 Uhr: Die bayerische Staatsregierung lehnt eine Verlagerung der Kompetenzen für den Kampf in der Corona-Krise in den Landtag kategorisch ab. Gegen die Forderung der Grünen würde eine ganze Reihe an Gründen sprechen, so Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Allen voran, dass die Gesetzgebungskompetenz beim Infektionsschutz grundsätzlich beim Bund liege. Zudem erkenne er „grundlegende Denkfehler“ und ein „grundlegendes Missverständnis“ in dem Antrag, da dieser davon ausgehe, dass nun „in Ruhe Gesetze erlassen werden können“. Fakt sei aber, und das zeige sich weltweit, dass „wir noch immer mitten in der Pandemie sind“.

Herrmann reagierte auf eine Forderung der Grünen-Fraktion, alle Corona-Einzelverordnungen in einem Gesetz, dem Bayerischen Corona-Maßnahmengesetz „BayCorMaG“, zu verankern. Zudem solle das Parlament, anders als bisher, ein direktes Mitspracherecht erhalten. „Ich möchte, dass die wichtigen Infektionsschutzmaßnahmen von allen Menschen in Bayern verstanden und akzeptiert werden. Politisches Handeln muss deshalb an wissenschaftlichen Kriterien ausgerichtet, sorgfältig abgewogen und nachvollziehbar begründet werden“, sagte Fraktionschefin Katharina Schulze am Dienstag in München.

Coronavirus in Bayern: Söder und Reiter lassen sich von Gesundheitsministerin Melanie Huml gegen Grippe impfen

Update vom 6. Oktober, 11.26 Uhr: Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich am heutigen Vormittag gemeinsam mit dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) gegen Grippe impfen lassen. Dazu schrieb der CSU-Chef: „Wir setzen ein Signal für Vernunft und Vorsicht. Impfen ist sinnvolle Vorsorge und hat gerade in Zeiten von Corona eine enorme Schutzfunktion.“

Geimpft wurde Söder von der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Huml ist approbierte Ärztin.

Update vom 5. Oktober, 21.14 Uhr: Ein Gast der Obermain-Therme in Bad Staffelstein ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es ist der erste Fall seit der Wiedereröffnung im Juli. Wie infranken.de berichtet, hat die Therme ein detailliertes Hygienekonzept, das sich jetzt als hilfreich erwiesen hat. So konnten alle Besucher, die zur gleichen Zeit in der Einrichtung waren, informiert werden. Denn von allen Gästen werden vor dem Eintritt von den Mitarbeitern persönlich Name und Telefonnummer erfasst und in einem System hinterlegt. „Wir können auf Knopfdruck eine Liste erstellen, wer zu welcher Zeit bei uns zu Gast war“, so Marcus Düsel, stellvertretender Leiter der Obermain-Therme gegenüber infranken.de. Er erklärt weiter: „Durch das persönliche Abfragen bekommen wir auch keine Fantasienamen wie Mickey Maus genannt.“

Personen, die zeitgleich mit dem infizierten Gast in der Therme waren gelten laut infranken.de als Kontaktpersonen der Stufe 2. Keiner muss also in Quarantäne oder einen Test machen. Sie sollen aber in den kommenden Tagen darauf achten, ob sie Symptome entwickeln. Diese Einstufung ist möglich, weil die Obermain-Therme Vorkehrungen getroffen hat, dass Abstandsregeln eingehalten werden und vor Ort Reinigungs- und Desinfektionszyklen angepasst hat, wie es weiter heißt.

Coronavirus in Bayern: Söder-Kabinett tagt - Impfstoff wird Thema sein

Update vom 5. Oktober, 19.01 Uhr: Die Corona-Pandemie beschäftigt am Dienstag (10 Uhr) wie jede Woche das bayerische Kabinett. Dieses Mal sind drei Impfexperten eingeladen. Sie sollen Ministerpräsident Markus Söder und die Ministerrunde über den Forschungsstand bei der Suche nach einem Impfstoff unterrichten. Spannend ist dabei die Frage, ab wann tatsächlich mit einem Impfstoff gerechnet werden könnte.

Derweil will sich Söder schon einmal gegen Grippe impfen lassen. Besonderheit diesmal: Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist bei dem Termin kurz vor Beginn der Kabinettssitzung in der Staatskanzlei mit dabei. Er will sich ebenfalls impfen lassen.

Coronavirus in Bayern: Kinobetreiber gehen auf die Barrikaden - Brief an Söder

Update vom 5. Oktober, 14.41 Uhr: Bayerns Kinobetreiber gehen auf die Barrikaden. Aus Sorge um ihre Existenz haben sie sich jetzt mit einem Brief an Ministerpräsident Markus Söder gewandt. Sie fordern beispielsweise, dass der Mindestabstand im Kinosaal von 1,50 Meter auf ein Meter abgesenkt wird. Man könne im Augenblick nur ein Viertel der Plätze besetzen. Auch die Obergrenze von 200 Besuchern solle auf den Prüfstand, so die 20 Unterzeichner des Schreibens. Sie beklagen hohe finanzielle Verluste und warnen, dass im kommenden Jahr ein Kino-Sterben einsetzen könnte.

„Für unsere Kinos beginnt mit den letzten drei Monaten und den Feiertagen zum Jahresende die wichtigste Zeit des Jahres. In diesen Monaten machen wir die Hauptumsätze eines Gesamtjahres“, schrieben die Unternehmer. Man konnte bislang zwar mit den Finanzhilfen des Staats über die Runden kommen. Man müsse aber in den starken Wintermonaten genug Geld verdienen, um auch den üblicherweise schwächeren Sommer im kommenden Jahr zu überstehen.

Die Kinobetreiber betonten aber, prinzipiell unterstütze man die Schutzmaßnahmen der Landesregierung. Man müsse nur einvernehmlich eine bessere Lösung des Problems finden. Außerdem betonten sie, dass das Ansteckungsrisiko im Kino geringer sei, als in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Flugzeugen oder in der Gastronomie. Man habe sogar schon über rechtliche Schritte - um die Vorgaben zu kippen - nachgedacht, so die Verfasser des Schreibens. Bei der Aktion haben unter anderem Kinobetreiber aus München, Donauwörth, Deggendorf, Füssen und Forchheim mitgemacht.

Coronavirus in Bayern: Gesundheitsamts-Chef kritisiert seinen Dienstherrn Markus Söder

Update vom 5. Oktober, 9.22 Uhr: Eigentlich dürfte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder Kritik gewohnt sein. Doch dass sie so deutlich von einem seiner Beamten kommt, damit hat der Landeschef wohl nicht gerechnet. Der Leiter des Gesundheitsamts in Aichach-Friedberg, Friedrich Pürner, kritisiert die Corona-Politik seines Dienstherrn. Ein Kollege aus Hessen unterstützt ihn dabei.

Corona in Bayern: Kritik an der Berechnung des 7-Tage-Inzidenzwerts

So hat Pürner - der zuvor als Epidemiologe und Leiter der Taskforce Infektiologie am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gearbeitet hatte - vor allem ein Problem mit der Berechnung des 7-Tage-Inzidenzwerts, wie br.de schreibt. Seiner Meinung nach sollten nicht nur positive Testergebnisse dafür herangezogen werden. Modellrechnungen zufolge gebe es eine große Anzahl „falsch positiv“ getesteter Personen. Er „würde beobachten, wie viele tatsächlich an Covid Erkrankte es gibt.“

Pürner will außerdem die Meldepflicht erweitern. So soll auch die Stärke der Erkrankung erfasst werden. Und auch Infizierte, die ins Krankenhaus müssen oder auf der Intensivstation behandelt werden, sollten berücksichtigt werden, findet er. Zusätzlich sollten sogenannte „Sentinelpraxen“ eingerichtet werden, wie es sie schon für die Grippe gibt. Solche Arztpraxen stehen im engen Austausch mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und könnten bei der Dokumentation der Corona-Fälle in Deutschland helfen, meint Pürner.

Corona in Bayern: Gesundheitsamts-Chef sieht Maskenpflicht an Schulen kritisch

Dem Gesundheitsamts-Chef stößt auch eine weitere Maßnahme auf. Er hält nichts von der Maskenpflicht an bayerischen Schulen. Kinder bräuchten den Kontakt zu anderen Kindern - sie müssen miteinander spielen dürfen, sagt Pürner. Außerdem werde die Maske bei Treffen nach der Schulzeit auch nicht getragen. Söder sieht das jedoch anders: „Gerade nach der Urlaubszeit war es wichtig, mit der Maske im Unterricht das Risiko fundamental zu reduzieren, damit nicht viele Schulen wieder geschlossen werden.“

Unterstützung erhält Pürner von dem Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt, René Gottschalk. Laut dem Beamten aus Hessen gibt es bei Covid-19-Kranken keine Übersterblichkeit. Die Statistik gebe das nicht her. Er vergleicht die Krankheit mit großen Influenza-Wellen 2017 und 2018. Außerdem fordert er eine breitere gesellschaftliche Debatte, in der auch nicht-virologische Aspekte miteinbezogen werden.

Pürner distanziert sich aber deutlich von Impfgegnern, Rechtsradikalen und Verschwörungstheoretikern. Er kritisiere nur einzelne Maßnahmen, setze aber alles um, was die Landesregierung von ihm verlange. Angst vor Konsequenzen seiner deutlichen Worte hat der Gesundheitsamts-Chef nicht: „Ich glaube an Meinungsfreiheit und Demokratie.“

Söder im Interview: Kritik an Föderalismus zu Corona-Zeiten

Update vom 4. Oktober, 9.15 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat Kritik am föderalistischen System der Bundesrepublik geäußert. Die Schwächen seien in der Corona-Krise besonders deutlich geworden. So sagte Söder in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur: „An einigen Stellen wie dem Infektionsschutz kann es sinnvoll sein, dass der Bund
mehr Kompetenzen bekommt.“

Als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hatte Söder vor allem zu Beginn der Corona-Krise immer wieder die Zerrissenheit angeprangert, die aufgrund des föderalistischen Systems bei den Corona-Maßnahmen der einzelnen Bundesländer gegeben hatte. Dabei war es teils zu heftigen Auseinandersetzungen, beispielsweise mit dem Ministerpräsidenten von NRW und Aspiranten auf den CDU-Vorsitz, Armin Laschet, gekommen.

Corona-Konferenzen der Ministerpräsidenten: „Noch nie so kontrovers diskutiert“

„Die MPK fand unter Corona-Sonderbedingungen statt. Es war nie so herausfordernd für die Länder, sich mit dem Bund abzustimmen und eine einheitliche Linie zu finden,“ so Söder im Interview. Noch nie hätten die Konferenzen der
Länderchefs so lange gedauert wie in der Corona-Krise, noch nie sei so kontrovers diskutiert worden, so Söder. Jedoch sei man trotz aller Unstimmigkeiten am Ende immer zu einem guten Ergebnis gekommen. Zum 1. Oktober wechselt der Vorsitz der MPK turnusmäßig. Nächster Vorsitzender bis zum 1. Oktober 2021 ist nun der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller.

Söder zu föderalistischem System: „Bleibt eine Dauerbaustelle“

Insgesamt hält Söder das System allerdings für positiv - er sei immer noch überzeugter Föderalist, betonte er. Jedoch nannte er auch Kritikpunkte: „Föderalismus bleibt eine Dauerbaustelle. Es gibt Länder, die aus eigener Kraft stärker entscheiden können. Und dann gibt es andere, die sich schon aufgrund der finanziellen Möglichkeiten schwerer tun.“ Daher müsse man immer überprüfen, wo es Sinn ergebe, mehr regional zu entscheiden - oder ob es bundesweite Vorgaben braucht.

Update vom 3. Oktober, 21.31 Uhr: An der Grundschule Winzer im Landkreis Deggendorf müssen die Schüler der 2. und 3. Klasse in Quarantäne. Grund ist die Infektion zweier Schüler. Die Maßnahmen würden allerdings nur für die Schüler selbst gelten - Eltern oder Geschwister müssten in den meisten Fällen nicht in Quarantäne, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Deggendorf. Jeder Fall werde individuell bewertet.

Masken auch im Unterricht? Landkreis in Bayern besteht auf Pflicht - und nennt weitere Einschränkungen

Update vom 3. Oktober, 12.26 Uhr: Wegen vieler Coronavirus-Infektionen im Landkreis Rhön-Grabfeld muss im Schulunterricht dort auch weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ausgenommen seien nur die Grundschulen, wie das Landratsamt am Freitagabend mitteilte. Am Montag soll in allen Schulen wieder unterrichtet werden. Bayernweit können Schüler weiterführender Schulen ihre Maske am Sitzplatz in der Regel ablegen - sofern es das Infektionsgeschehen vor Ort zulässt.

Zudem sollen zu Wochenbeginn wieder alle Kindertagesstätten im Landkreis öffnen. Bei Sportveranstaltungen muss der Veranstalter ein Hygienekonzept vorweisen. In Kliniken und Pflegeeinrichtungen dürfen Patienten am Tag nur einmal Besuch von einer Person bekommen.

Corona Bayern: Maskenpflicht im Unterreicht? Landkreis besteht darauf

Der Landkreis hatte in den vergangenen Tagen die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten. Am Freitag meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit einen Wert von 51,45.

Deswegen gibt es beispielsweise bis zum 10. Oktober auch Beschränkungen bei privaten Feiern - lediglich 25 Menschen dürfen in geschlossenen Räumen zusammenkommen statt bisher maximal 100.

Update vom 3. Oktober, 8.52 Uhr: Die bayerische Polizei hat die Einhaltung der Anti-Corona-Maßnahmen binnen eines halben Jahres mit mehr als zwei Millionen Kontrollen überwacht. Vom 21. März bis zum 20. September gab es rund 2.070.000 Polizeikontrollen zur Überwachung der Corona-Infektionsschutzbestimmungen - das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor.

In der Zahl sind Kontrollen der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, der Maskenpflicht, von Ladengeschäften, Versammlungen und Gastronomie enthalten. Das Innenministerium weist aber darauf hin, dass dies lediglich annäherungsweise Angaben seien - denn polizeiliche Personenkontrollen würden nicht grundsätzlich dokumentiert.

Corona-Kontrollen in Bayern: Polizei nennt besonders intensiven Monat

Aus der Übersicht des Innenministeriums geht allerdings deutlich hervor, wie sich die Zahl der Kontrollen in den vergangenen Monaten entwickelt hat. So wurden auf dem Höhepunkt der Corona-Krise mit den weitgehenden Ausgangsbeschränkungen eindeutig die meisten Kontrollen gezählt - allein im April waren es knapp 740 000. Im Juli und August, als die allermeisten Beschränkungen wieder aufgehoben waren, waren es dann nur noch etwas über beziehungsweise unter 160 000 Kontrollen.

Update vom 2. Oktober, 18.47 Uhr: Eigentlich sollte am Donnerstag (8. Oktober) die erste Plenarsitzung in voller Besetzung stattfinden, stattdessen tagt der bayerische Landtag nun einmalig mit etwas mehr als der Hälfte der Besetzung seiner Abgeordneten. Das beschloss der Ältestenrat aufgrund der hohen Infektionsraten in München in einer Videokonferenz. Es sei schlecht abzuschätzen, wie sich die Zahlen in der Landeshauptstadt bis zur nächsten Woche entwickelten, begründete Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Freitag die Entscheidung.

Der Ältestenrat ging - bei Widerspruch der AfD-Vertreter - daher lieber noch einmal auf Nummer sicher, auch wenn die baulichen Voraussetzungen für ein Treffen sämtlicher Abgeordneten dank Plexiglasscheiben und Belüftung inzwischen gegeben sind. Einmalig wird das Plenum daher nun mit 105 Abgeordneten tagen, analog zur Fraktionsstärke auf die Parteien aufgeschlüsselt.

Bislang war jeweils ein Fünftel der Abgeordneten zu den Sitzungen zugelassen. Dadurch sollte das Ansteckungsrisiko minimiert werden, schließlich reisen die Abgeordneten und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz Bayern an. Bei der nächsten Sitzung des Ältestenrates am Mittwoch soll dann über eine dauerhafte Regelung entschieden werden. Einige Fraktionen plädieren bereits für eine Ampelregel, also festgelegte Maßnahmen je nach Zahl der Infektionsfälle gerechnet auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Corona in Bayern: Markus Söder mit düsterer Prognose - trotz Hoffnungsschwimmer

Update, 08.36 Uhr: Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich in einem Interview mit dem Medizin- und Pharma-Branchenevent „Health Lab by Burda“ auch zur aktuellen Corona-Lage geäußert. Der CSU-Chef erklärte, es sei denkbar, dass es in absehbarer Zukunft einen Impfstoff in Deutschland geben könne. Trotzdem müsse man sich darauf einstellen, dass die aktuellen Maßnahmen noch lange anhalten: „Und das heißt auch dann, da ja nicht alle sich impfen werden, alle impfen lassen können, bleibt es mit den Abstandsregeln und der Maske, glaube ich, noch länger erhalten, als wir denken,“ so Söder.

Update vom 2. Oktober, 07.50 Uhr: Knapp 12 700 Schüler und Lehrer in Bayern müssen derzeit coronabedingt in Quarantäne bleiben. Zudem sind 400 Schülerinnen und Schüler sowie knapp 50 Lehrkräfte positiv auf das Virus getestet worden, wie aus aktuellen Daten des Kultusministeriums hervorgeht.

Demnach sind etwa 0,77 Prozent der 1,65 Millionen Schüler aufgrund einer angeordneten Quarantäne derzeit nicht im Präsenzunterricht, was etwa 11 700 Kindern und Jugendlichen entspricht. Weitere 0,03 Prozent, also rund 400, hatten zudem einen positiven Covid-19-Test. Bei den Lehrkräften betragen die Werte 0,61 sowie 0,03 Prozent. Somit sind rund 970 der bayernweit 155 000 Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne, etwa 46 sind erkrankt.

Corona in Bayern: Zehntausend Schüler und Lehrer in Quarantäne - Schulen geschlossen

Mit Blick auf größere Quarantäne-Maßnahmen sind rund 0,54 Prozent der Klassen derzeit wegen einer entsprechenden Anordnung des Gesundheitsamts nicht im Präsenzunterricht. Komplett geschlossen sind aktuell nur zwei der mehr als 6000 Schulen im Freistaat.

Update vom 1. Oktober, 22.24 Uhr: Der Landkreis Rhön-Grabfeld liegt über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Das teilte der Landkreis am Donnerstagabend mit. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit liegt der Wert bei 51,45. Wegen der Überschreitung sollen laut dem Landkreis etwa Beschränkungen von Gästezahlen bei privaten Feiern statt bis zum 3. bis zum 10. Oktober verlängert werden, hieß es.

Ein Schwerpunkt der neu festgestellten Infektionen liege in einem Wohnheim in Mellrichstadt, wie der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf das zuständige Landratsamt berichtete.

Corona-Maßnahmen in Bayern: Das kostet ein falscher Name im Restaurant - Für Wirte wird es viermal so teuer

Erstmeldung vom 1. Oktober, 14.44 Uhr: München - Wer zukünftig in Bayern bei der Gästeregistrierung im Hotel oder im Gasthaus aus Spaß oder Angst vor Datenklau „Mickey Mouse“ oder „Max Mustermann“ hinschreibt, für den wird es jetzt teuer*. Das beschloss heute (1. Oktober) die Staatsregierung, nachdem bereits am Dienstag in der Ministerpräsidentenkonferenz dafür der Grundstein gelegt wurde. Außerdem gibt es Änderungen im Bereich Privatfeiern. In München wird derweil eine Maßnahme wieder aufgehoben.

Corona in Bayern: Verstöße im Restaurant oder Hotel werden richtig teuer

Bei der Registrierung im Restaurant oder Hotel sollten zukünftig Gäste sowie Wirte vorsichtig sein. Wer ab morgen vorsätzlich einen falschen Namen einträgt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 250 Euro. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz waren mindestens 50 Euro beschlossen worden. Sollten die Betreiber die Daten der Kunden nicht erfassen, müssen sie viermal so tief in die Tasche greifen. 1000 Euro Bußgeld sieht die Staatsregierung bei Verstößen vor. Wirte müssen aber nicht kontrollieren, ob die Gästelisten richtig ausgefüllt seien, lediglich eine Plausibilitätsprüfung reiche aus. Das gab Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Donnerstag (1. Oktober) in München bekannt.

Es sei entscheidend, die Kontrolle zu behalten und einen zweiten Lockdown zu vermeiden. Das Virus* nehme immer den Raum ein, dem man ihm ermögliche. Das Verantwortungsbewusstsein der Menschen sei dabei ganz wichtig. Insbesondere bei privaten Feiern gebe es große Ansteckungsgefahren, sagte Herrmann. Apropos private Feiern. Das Kabinett gab auch neue Obergrenzen für Teilnehmer an privaten Feiern bekannt. Bei einer 7-Tage-Inzidenz* von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner dürfen in öffentlichen oder angemieteten Räumen nur noch maximal 50 Personen teilnehmen. In privaten Räumen sollten es sogar nur noch 25 Menschen sein. Diese Regelung gilt je Landkreis beziehungsweise Stadt. Bei einer Inzidenz von 50 gelten weiterhin die Regeln, dass nur noch 25 Personen in einem öffentlichen bzw. angemieteten Raum gemeinsam feiern dürfen. Dringlich empfohlen wird eine Obergrenze von 10 Personen in privaten Räumen.

Coronavirus in Bayern: Höchste Fallzahl ab jetzt ausschlaggebend

Weil es immer wieder zu Verwirrungen und dadurch auch zu Problemen bei der Bestimmung des 7-Tage-Inzidenzwerts kam, beschoss die Staatsregierung ebenfalls heute, dass immer der höhere Wert gelte, so Herrmann. Die Inzidenzzahl wird sowohl vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) als auch vom Robert-Koch-Institut* errechnet. Da der Zahl, vor allem für die Ergreifung bestimmter Maßnahmen - wie die Obergrenze bei Feiern -, ausschlaggebend ist, musste jetzt also eine Entscheidung her. Als Hauptgrund für die unterschiedlichen Zahlenwerte gelten der zeitliche Verzug bei der Übermittlung von Daten und die unterschiedlichen Erfassungszeiträume. 

Corona im Freistaat: Während in Bayern die Maßnahmen strenger werden, lockert München seine

Während der Freistaat seine Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus* noch einmal anzieht, lockert die Landeshauptstadt zumindest teilweise ihre strengen Regeln von vergangenem Donnerstag (24. September). Da der Inzidenzwert von 50 überschritten wurde, galt in der Münchner Innenstadt an sogenannten „Hotspots“ Maskenpflicht. Diese Regelung wird ab Freitag (2. Oktober) wieder aufgehoben. Derzeit beträgt die 7-Tage-Inzidenz nur noch knapp 36. Am Mittwoch haben sich 81 Personen in München mit dem Coronavirus infiziert. (tel/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Die Zahl der Risikogebiete in Europa wächst stetig an. Er kürzlich wurde für Tirol eine Reisewarnung* ausgegeben, was zu Chaos bei bayerischen Reiserückkehrern geführt hat.

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