EINTRAG AUF NICHT OFFIZIELLER OKTOBERFEST-SEITE SORGT FÜR AUFREGUNG
Wirbel um Warnung an Schwule
Lesbischen und schwulen Paaren auf dem Oktoberfest wird geraten, „ein bisschen zurückhaltend“ zu sein – denn nicht alle Wiesngänger hätten Verständnis für die jeweilige Lebensart.
Dieser Eintrag auf der Internetseite oktoberfestportal.de sorgt derzeit für Aufregung in den sozialen Netzwerken.
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter äußern nun Münchens Grünen-Chefin Gudrun Lux und der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Grüne) ihre Besorgnis, dass ein „erfahrenes“ Wiesn-Portal, das zusätzlich auch die Website www.rosawiesn.de betreibe und dort über queere Veranstaltungen rund um das Oktoberfest informiere, eine solche Warnung für notwendig halte. „Die Wiesn ist ein großes ausgelassenes Fest. Da sollen alle Menschen mitfeiern können, ohne sich verleugnen zu müssen“, sagte Gudrun Lux auf Anfrage unserer Zeitung. „Die Landeshauptstadt München muss sich da ganz aktiv einklinken und alles tun, dass es eine sichere und freie Wiesn für alle gibt.“
Doch auch wenn es sich so anhört – Oktoberfestportal.de ist keine offizielle Internetseite der Stadt. Im Impressum der Seite steht ein gewisser Michael Caravitis. Auf Nachfrage unserer Zeitung zu dem Eintrag gibt er an, keinen Überblick über die Inhalte auf seinen Seiten zu haben. Deswegen könne er auch nichts zu der diskutierten Warnung sagen. „Wir freuen uns aber grundsätzlich, wenn über die Schwulen auf der Wiesn diskutiert wird.“
Bei der Stadt ist Michael Caravitis kein Unbekannter. Immer wieder gebe es Probleme, weil auf seinen Oktoberfest-Seiten etwa auch falsche Terminangaben stünden, heißt es von einer Sprecherin. Die einzige offizielle Wiesn-Seite lautet oktoberfest.eu. R. Weise und S. Karowski