Gefahr aus der Tiefe im Berchtesgadener Land
Krater neben Wohnhaus am Montag nicht mehr weiter vergrößert - Geologen vor Ort
- VonBenjamin Schneiderschließen
Teisendorf -Der Krater neben einem Haus in Neukirchen bei Teisendorf im Berchtesgadener Land hat sich am Wochenende weiter vergrößert.
Update, 16.57 Uhr - Krater neben Wohnhaus am Montag nicht mehr weiter vergrößert
Inzwischen gibt es aber offenbar keine neuen Erdbewegungen mehr. „Der Vorgang scheint zur Ruhe gekommen zu sein, jedenfalls ist eine weitere Ausdehnung der Einsturzstelle seit gestern nicht mehr zu beobachten“, teilte die Regierung von Oberbayern am Montagnachmittag auf Anfrage mit.
Erstmeldung, 13.50 Uhr - Krater neben Teisendorfer Wohnhaus hat sich vergrößert - Geologen vor Ort
Das Loch, das anfangs einen Durchmesser von etwa fünf Metern hatte, sei größer geworden, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag, am Montag.
Schockmoment für Teisendorfer Familie
Am Freitagnachmittag hatte sich plötzlich direkt vor dem Haus der Krater aufgetan. Ein Auto, das dort geparkt war und zunächst noch auf einem Kanalschacht über dem Abgrund hing, rutschte inzwischen in den Krater. Das Gelände ist weiträumig abgesperrt. Geologen untersuchen die Stelle, um die genaue Ursache für das ungewöhnliche Ereignis zu klären.
Einsturz von größeren Erdmassen
Die Bewohner des am Hang liegenden Hauses hätten zunächst „verdächtige Erdbewegungen“ bemerkt, teilte das Landratsamt Berchtesgadener Land am Freitagabend mit. Demnach sei es „zum Einsturz von größeren Erdmassen“ gekommen, die offenbar in einen tiefer gelegenen Schacht aus dem früheren Bergbau stürzten. In der Region war früher Eisenerz abgebaut worden.
Familie in Hotel untergebracht
Verletzt wurde niemand. Die Familie, die das Haus bewohnte, war zunächst in einem Hotel untergebracht worden. Ob und wann die Familie in ihr Haus zurückkehren kann, war offen. Medien zufolge wurde vorsorglich auch ein zweites Haus evakuiert.
Wie tief der Krater ist, war zunächst nicht ganz klar. Mehrere Medien berichteten, er reiche 80 Meter in die Tiefe. Ähnliche Schätzungen wurden aus der Region genannt.
dpa/red