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Meinung

Pro und Contra: Sollten Skilager abgeschafft werden?

Schüler einer Realschule, die ein Skilager besuchen
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Themenbild: Schüler einer Realschule, die ein Skilager besuchen, fahren mit einer Gondel ins Skigebiet.
  • VonCornelia Schramm
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  • Klaus Heydenreich
    Klaus Heydenreich
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Viele Eltern plädieren für einen Verzicht von Skilagern. Die Gründe sind vielfältig: Die deutlich gestiegenen Kosten, das Verletzungsrisiko - und viele Kinder fahren schlicht nicht mehr Ski. Sollten Skilager der Vergangenheit angehören? Ein Pro - und Contra.

Pro: Mehr als nur Halligalli

Von Klaus Heydenreich

Teuer, nicht nachhaltig und außerdem: Es fahren doch eh immer weniger Ski. All das ist nicht von der Hand zu weisen. Jeder, der mit einigermaßen gutem Gewissen auf die Piste gehen will, beschäftigt sich schon länger mit diesen Punkten – der Boom beim Tourengehen zeigt das. Skilager sind da noch mal eine andere Hausnummer, denn sie sind quasi eine schulische Zwangsveranstaltung.

Traurig genug, dass viele das so sehen. Denn es geht dabei ja nicht nur darum, mehr oder weniger talentiert einen Hang runterzurutschen. Skilager ist mehr: Gruppendynamik, Horizonterweiterung, Freiheit vom immer gleichen Trott daheim. Vielleicht auch: Verständnis entwickeln für Lehrer und Mitschüler, die man vorher ganz anders wahrgenommen hat. Und für alle, die fürchten, dass der Nachwuchs nur eine Woche Halligalli macht, statt Corona-Lücken zu schließen: Gemeinschaftserlebnis fördert den Lernerfolg.

Klar, man könnte auch im Sommer ein Erlebniscamp machen, aber Schnee und Berge sind eine unschlagbare Kombination. Eine, die nicht nur die ohne Frage privilegierten Kinder kennenlernen sollen, die schon wissen, was ein Carvingschwung ist. Dafür ist finanzielle Unterstützung gefragt, zudem muss keineswegs jeder Tag auf den Brettern verbracht werden, was angesichts der Skipass-Preise viel bringen würde. Was spricht dagegen, mit einem Naturführer auf (Schneeschuh-)Tour zu gehen? Da wird wirklich greifbar, was Naturschutz oder Klimawandel bedeuten. Und was man kennt und liebt, will man auch bewahren. Allein das wäre schon ein wichtiger Lernerfolg.

Contra: Skilager befeuern soziale Unterschiede

Von Cornelia Schramm

Skifahren ist ein exklusiver Sport – und wird in Zukunft noch mehr Sport der Reichen sein. Das prognostizieren Glaziologen und Klima-Forscher. Wärmere Winter sorgen in Kombination mit steigendenden Energiepreisen für immer teurere Skipässe. Das merken viele Eltern schon diesen Winter: über 400 Euro für fünf Tage Pistenspaß im Skilager – ohne Taschengeld zum Einkehren auf der Hütte?

Das können oder wollen sich viele Eltern nicht leisten – und sollten das in Zukunft auch nicht mehr müssen. Eltern, die mit ihren Kindern gerne Ski fahren gehen, können das privat weiterhin tun. Aber Schulen sollten Skilager zur Geschichte erklären.

Damit würden sie nicht nur auf Inflation und Klima-Debatte reagieren, sondern auch eine Art von Klassenfahrt abschaffen, die schon immer soziale Unterschiede befeuert hat. Wer fährt die modernsten und teuersten Ski? Wer leiht sie nur? Wessen Ski-Schuhe stammen vom Flohmarkt (... obwohl man die doch gar nicht gebraucht tragen soll)? Und wer seine Skijacke beim Discounter kauft, hat verloren. Moncler und Ortovox finden viele Jugendliche cooler. Nicht nur finanziell schwache Eltern, auch Normalverdiener bringt das Skilager also in die Bredouille, wenn neben Skipass und Übernachtung auch noch eine Ausrüstung her muss. Und 2024 fährt dann Kind 2 ins Skilager.

Unbestritten ist: Sportunterricht und Klassenfahrten sind wichtig für Kinder. An Letztere erinnert man sich sein ganzes Leben. Aber den Zusammenhalt stärkt auch die Wanderung mit Hüttenübernachtung oder das Zeltlager am See. Aktivitäten, die nicht so kostenintensiv sind.

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