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Staatsminister Bernreiter in Steinbrünning: „Allerhöchste Eisenbahn“ für zweigleisigen Bahnausbau

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Von: Christina Eisenberger

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Staatsminister Bernreiter (v.r.) zusammen mit Staatsministerin Kaniber und Landrat Kern zu Besuch in Steinbrünning.
Staatsminister Bernreiter (v.r.) zusammen mit Staatsministerin Kaniber, Landrat Kern und 2. Bürgermeister Lederer zu Besuch in Steinbrünning. © ce

ABS38, Ortsumfahrungen und der Schwerlastverkehr auf den heimischen Straßen: Das Berchtesgadener Land belasten zahlreiche Verkehrsthemen. Staatsminister Christian Bernreiter hat sich bei einem Besuch in Steinbrünning mit Lokalpolitikern zusammengesetzt.

Steinbrünning/Saaldorf-Surheim - „Als junger Bub in der zweiten Klasse war mein Wunsch, dass ich mal in Berchtesgaden leben darf. Ich habe da immer mit meiner Oma Urlaub gemacht.“ Wohnhaft ist bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr Christian Bernreiter jedoch in Niederbayern, das sei jetzt anders gekommen. Dafür kam der Minister am Dienstag (30. August) zum politischen Abend in die Thomanhalle in Steinbrünning.

Staatsminister Bernreiter in Steinbrünning: Zweigleisiger Ausbau ist „allerhöchste Eisenbahn“

„Wir haben uns im Vorfeld gut mit Staatsminister Bernreiter austauschen können. Das ist wichtig, wenn ein Minister in die Region kommt“, so Landrat Bernhard Kern. Denn insbesondere die verkehrsrelevanten Themen im Landkreis und auch in der Gemeinde Saaldorf-Surheim seien nicht wenige. Ob der Flugverkehr, der normale Verkehr auf „unseren überfüllten Straßen“ oder der Bahnausbau der ABS38 - „Das sind Themen, die unsere Gemeinde, unseren Landkreis und unsere Region stets betreffen“, so Kern. Aber auch der geplante Salzachsteg zwischen Surheim und Anthering, die Ortsumfahrung von Neusillersdorf und das zuletzt beschlossene Lkw-Fahrverbot im Kleinen Deutschen Eck seien besprochen worden.

„Eine gute Erreichbarkeit und ein dichtes Netz sind gerade im ländlichen Raum äußerst wichtig“, meint Staatsminister Bernreiter in seiner Ansprache in Steinbrünning. Auf der Bahnstrecke zwischen Laufen und Freilassing sollen zwei neue Haltestellen entstehen: Saaldorf-Surheim und Freilassing Nord. Doch zuständig für den Ausbau der Schienen sei zu 100 Prozent der Bund und die Bahn. „Dass bei euch zweigleisig ausgebaut wird, ist allerhöchste Eisenbahn“, so Bernreiter.

Der Staatsminister wolle die beiden Stationen so schnell wie möglich barrierefrei realisieren. „Wir sind aber von den Planungsprozessen der Bahn abhängig.“ Die Bauarbeiten für einen barrierefreien Bahnhof Freilassing starten hingegen 2023. „Das kostet 45 Millionen Euro und davon zahlt der Freistaat Bayern 80 Prozent.“

Lkw-Fahrverbot im Kleinen Deutschen Eck

Neben den Bahnhaltestellen finanziert der Freistaat auch den Staatsstraßenausbau. „Wir werden auch künftig Straßen bauen und auch stark befahrene Strecken leistungsfähiger machen und Bürger mit Umfahrungen entsprechend entlasten“, erklärt der Minister. Die Ortsumfahrung für Neusillersdorf stehe in den Startlöchern. Im Frühjahr 2023 beginnen die Bauarbeiten.

Um die Belastung der Bundesstraßen an Blockabfertigungstagen durch Tirol zu minimieren, sind die Straßen an der A93 und der A8 künftig für den Schwerlastverkehr gesperrt. Damit soll auch die Verkehrsbelastung im Kleinen Deutschen Eck minimiert werden. Ab September gilt hier jedoch generell ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen. „Wir haben recherchiert, wo wir eine große Baumaßnahme haben. Da ist uns die Brücke in Weißbach ins Auge gesprungen. Wir haben ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die ist baufällig. Mir ist das zu unsicher“, so Bernreiter. Er habe deswegen den Landrat gebeten, hier tätig zu werden.

Christian Rehm, Leiter des Staatlichen Bauamts Traunstein, hat sich Anfang August bereits gegenüber BGLand24.de zu der Weißbachbrücke geäußert. Laut Rehm habe das Straßenbauamt angesichts des schlechten Bauwerkzustandes der Weißbachbrücke bereits deutlich vor den politischen Ankündigungen durch den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter eine objektbezogene Schadensanalyse beauftragt. Dies erfolgt immer dann, wenn der Zustand eines Bauwerks alleine durch die turnusmäßigen Bauwerksprüfungen nicht mehr hinreichend beurteilt werden kann.

Bei der Brücke besteht der tragende Teil aus einem Stahlbetonrahmen aus dem Jahr 1936, der durch seitliche Mauern und einen noch älteren Bogen nicht einsehbar ist. Der Schaden an den sichtbaren Bauteilen lässt jedoch Schlimmeres befürchten.

Fluglärm im BGL: „Kommen seit Jahren nicht voran“

Staatsministerin Michaela Kaniber wendet sich zum Schluss noch mit dem Thema Fluglärm an den Verkehrsminister: „Die Flüge vom Salzburger Flughafen fliegen mit 98 Prozent über bayerisches Hoheitsgebiet. Wir kommen da seit Jahren nicht voran. Vielleicht braucht es auch hier mal eine uncharmante Antwort. Man kann bei gewissen Dingen lange zuschauen, aber irgendwann ist Schluss und deswegen würde ich auch hier bitten, dass wir auf deine Unterstützung hoffen und du uns pragmatisch zur Seite stehst.“

ce

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