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Ermittler „fassungslos“ über Mord: Polizei weiter auf der Suche nach Motiv

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Ein Großaufgebot der Polizei fahndete nach einem flüchtigen Tatverdächtigen (Symbolbild)
Nach dem Mord an einem Autobesitzer suchte die Polizei den Täter - der wurde tot aufgefunden. Sein Motiv ist unklar. (Symbolbild) © picture alliance / Boris Roessle / Boris Roessler

Ein Streit um ein Auto hat dessen Besitzer im fränkischen Landkreis Ansbach das Leben gekostet. Die Leiche wurde in einem Feld gefunden. Die Tat ist geklärt, das Motiv wird noch gesucht.

Update vom 10. Juli 2019 um 15.52 Uhr: Mehrere Tage nach der Bluttat im mittelfränkischen Rügland (Landkreis Ansbach) sind die Hintergründe des Falles weiter unklar. Es gebe noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Motive des 30 Jahre alten Tatverdächtigen, der sich nach der Tat selbst tötete. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach am Mittwoch. Die Ermittler hätten aber Hinweise, dass der junge Mann offenbar vor der Tat ein in Rügland ausgerichtetes Motorradtreffen besucht habe. Darüber hatten mehrere Medien berichtet.

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Update vom 8. Juli 2019 um 15.12 Uhr: Auf einer Pressekonferenz gab die Polizei nun erste Details bekannt. Der mutmaßliche Täter wurde identifiziert - er tötete sich selbst. Die Polizei nannte auch neue Details zum Ablauf der Tat. Demnach nahm das „tragische Geschehen“ laut Dieter Hegwein, Leiter der Kriminalinspektion Ansbach, am Samstag um kurz vor neun Uhr seinen Lauf. Ein 49-jähriger Familienvater aus Rügland rief bei der Polizei an, teilte seinen Standort mit und erklärte, dass eine männliche Person an seinem abgestellten Pkw randalierte und sich an den Kennzeichen zu schaffen machte. Er habe die Person fotografiert und benötige die Polizei. 15 Minuten nach Eingang des Notrufs erreichte die erste Polizeistreife den angegebenen Ort. Die Beamten fanden das Fahrzeug verlassen vor. Beide Kennzeichen fehlten, das Fahrzeug war beschädigt.

Mann nach Streit um Auto getötet: Auch Ehefrau des Opfers wählte den Notruf

Fast zeitgleich ging ein weiterer Notruf bei der Polizei ein - diesmal von der Ehefrau des 49-Jährigen. Sie hatte demnach telefonischen Kontakt mit ihrem Ehemann, der ihr von einer Auseinandersetzung mit einem Mann berichtete, er sei geschlagen worden und liege verletzt am Boden. Die Polizei schickte weitere Kräfte, um beide Personen zu finden. Gegen 10.30 Uhr fand ein angeforderter Polizeihubschrauber eine männliche, leblose Person - den 49-Jährigen. Der Notarzt konnte dem Familienvater nicht mehr helfen. Beide Hunde der Familie saßen beim Auffinden neben der Leiche, der Mann hatte sie zuvor wohl Gassi geführt. Von dem Kontrahenten fehlte bis dahin jede Spur.

Mann nach Streit im Landkreis Ansbach getötet: Tatverdächtiger stirbt durch Suizid

Die erste Hinweislage zeigte, dass der 49-Jährige durch Gewalteinwirkung gegen den Hals starb. Die Obduktion am Sonntag bestätigte die Annahme: Das Opfer erstickte nach Gewalteinwirkung gegen den Hals. Neben der Leiche lag ein Mobiltelefon, mutmaßlich das des Getöteten. Darauf wurden Bilder gefunden, die unter anderem eine unbekannte männliche Person zeigten. Der Durchbruch der Ermittlungen kam dann im Laufe des Sonntags: Durch Ermittlungen konnte die Polizei den Unbekannten mit Namen und Anschrift identifizieren. Am Sonntag war klar, dass diese Person als dringend tatverdächtig galt. Es handelte sich um einen 30-jährigen Mann mit Wohnsitz im Landkreis Ansbach. Die Fahndungsmaßnahmen wurden intensiviert, der Aufenthaltsort war bis Sonntagabend aber unklar.

Laut Hegwein gab es dann gegen 23 Uhr am Abend eine dramatische Wendung. Gegen 23.10 Uhr gab es einen Notruf: Angehörige des Tatverdächtigen meldeten, dass der Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde, der Mann hatte Suizid begangen. Das Verbrechen sei in Grundzügen aufgeklärt, der Beweis, beispielsweise durch DNA-Spuren, stehe aber noch aus. Hegwein und seine Kollegen sind sich aber sicher, dass der 30-Jährige der Tatverdächtige war. „Wir bleiben aber ein Stück weit fassungslos zurück über diese sinnlose Tat“, so Hegwein. Die Polizei geht davon aus, dass der Streit wegen der Sachbeschädigung eskaliert ist und schließlich zu dieser Tat führte. „So wie sich die Spurenlage darstellt, handelt es sich um eine völlig sinnlose Tat, die da begangen worden ist, die rational für uns nicht erklärbar ist“, so Hegwein.

Update vom 8. Juli 2019: Am Samstag wurde die Leiche eines 49-Jährigen im Landkreis Ansbach in einem Feld gefunden. Nun scheint die Tat aufgeklärt zu sein. Wie die Polizei berichtet, „scheint die Tat nun geklärt“. Details gibt die Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Ansbach um 14 Uhr bei einer Pressekonferenz bekannt. 

Ursprungsmeldung vom 6. Juli: Mann nach Streit um Auto getötet

Rosenberg - Die Polizei im fränkischen Ansbach fahndet nach einem Unbekannten, der einen Autobesitzer im Streit getötet haben soll. Der flüchtige Mann habe sich demnach am Samstagmorgen im Rügenlander Ortsteil Rosenberg an einem am Ortsrand neben einem Stall geparkten Fahrzeug zu schaffen gemacht. Dabei wurde er gegen 9 Uhr vom Besitzer des Autos auf frischer Tat ertappt. Als der 49-Jährige den Autoknacker ansprach, soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein.

Mehr als eine Stunde später sei die Leiche des Fahrzeugbesitzers in einem nahen Feld gefunden worden. „Er scheint Opfer eines Gewaltverbrechens geworden zu sein“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken. Weitere Angaben über die Informationen zum Streit machte die Polizei nicht.

In Aurachtal, nicht weit entfernt von Nürnberg, wurden zwei Leichen entdeckt. Es handelt sich um einen 27-Jährigen und seine 35-jährige Freundin.

Flüchtiger Täter hat offenbar Kennzeichen mitgehen lassen

Dagegen fehlt von dem verhinderten Autodieb jede Spur. Ebenso wie von den Kennzeichen des Autos, das dem Opfer gehörte. Wahrscheinlich hat der Unbekannte diese vor seiner Flucht entfernt.

An der darauf eingeleiteten Großfahndung der Polizei ist auch ein Hubschrauber beteiligt. Daneben werden Personensuchhunde und die Spurensicherung eingesetzt. Die entwendeten Kennzeichen lauten „FÜ-S 2618“. Um Zeugenhinweise wird gebeten. Auch Tipps zum Verbleib der Kennzeichen erhofft sich die Polizei.

mm/tz

Die Gerichtsverhandlung um den tödlichen Streit auf dem Oktoberfest 2018 geht in ihre entscheidende Phase - die Staatsanwaltschaft hat ihr Plädoyer gehalten. Eine Messerstecherei in einem Hostel kostete ein Menschenleben - dabei ging es um eine Nichtigkeit. Bei einem Handgemenge in einem Fast-Food-Restaurant wurde ein Mensch schwer verletzt, als er eine Treppe hinunterstürzte. Ein Streit zwischen zwei Frauen eskaliert - eine greift zur Axt und muss nun eine drastische Konsequenz fürchten.

In Niederbayern wurden zwei tote Kinder gefunden*. Eine Frau hatte zuvor die Beamten alarmiert. Der Tatverdächtige hat sich mittlerweile gestellt.

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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