Sind „Bauplan zwei Wochen voraus“
„Denkwürdiger Tag“ in Piding: Richtfest für Feuerwehrhaus-Neubau
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Fast neun Monate nach dem ersten Spatenstich steht der Rohbau des Pidinger Feuerwehrhauses. Am Mittwoch veranstaltete die Gemeinde eine Richtfeier als Dank für alle Beteiligten.
Piding - Es ist ein Frühlingstag aus dem Bilderbuch. Ein wolkenloser blauer Himmel und strahlender Sonnenschein lassen sogar den Verkehrslärm der A8 in den Hintergrund rücken. Vor dem Rohbau des Feuerwehrhauses in Piding steht am Mittwochmittag (23. März) eine Menschentraube. Es sind die beteiligten Firmen und die Gemeinde, die sich vor dem imposanten Gebäude unter dem Richtbaum versammelt haben.
Hebefeier für Pidings neues Feuerwehrhaus
Es ist ein „denkwürdiger Tag“, meint Bürgermeister Hannes Holzner, der zur Richtfeier eingeladen hat, in seiner Ansprache. „Wir haben alle dazu beigetragen, dass wir hier heute stehen.“ In seiner Ansprache richtet sich der Bürgermeister an alle Beteiligten, die Firmen mit den zahlreichen Handwerkern, aber auch an die Verwaltung in der Gemeinde und die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr selbst. Dieser Tag sei „nicht nur schön, weil die Sonne scheint, sondern sehr schön, dass wir diesen großen Schritt feiern können.“
Um den Neubau des Feuerwehrgerätehauses wurde viel diskutiert. Nicht immer waren alle Beteiligten so zufrieden wie auf dieser Feier. Dennoch habe man nach den „vielen Diskussionen“ dieses erste Ziel erreicht. „Die Hebefeier ist wichtig, dass man Danke sagen kann bei allen Beteiligten, egal ob von einer kleinen oder großen Firma“, so Holzner. Es ist ein gemeinsames Werk, für das viele helfende Hände und Gedanken notwendig waren, so der Bürgermeister weiter. Das gemeinsame Ziel: ein „modernes, zweckmäßiges und langlebiges Feuerwehrhaus zu errichten“. Es solle schließlich auch 40 bis 50 Jahre halten.
Bauzeitplan um zwei Wochen voraus
Am 7. Juni 2021 war der erste „Baggerspatenstich“. Jetzt sei man dem Bauzeitplan sogar um zwei Wochen voraus. Und das trotz der anfänglichen Herausforderungen und dem daraus entstehenden Zeitverlust. „Gerade den Bauuntergrund hat man nicht abschätzen können“, so Holzner. So sind Mehrkosten durch Munitionsfunde auf dem Gelände entstanden, die man nicht einkalkuliert hatte. „Das hat uns drei bis vier Wochen gekostet.“
Rund 70 Prozent der Bauarbeiten sind bereits ausgeschrieben. Die Kosten liegen laut dem Bürgermeister bisher nur geringfügig über den geplanten Kosten. Ob man die Preise halten könne, sei jedoch unsicher. „Wir bauen in bewegten Zeiten“, so Holzner. Erst die Corona-Pandemie und jetzt der Ukraine-Krieg würden das Bauen erschweren. Derzeit seien es drei Prozent Mehrkosten, so Holzner.
Nächster Schritt: Innenausbau
Rundum scheint Bürgermeister Holzner zufrieden. „Ich und die Gemeinde Piding als Bauherr wollen Dankeschön sagen bei jedem einzelnen Handwerker und jeder einzelnen Handwerkerin. Man braucht Herzblut und dass man sich mit dem Bau identifiziert. Das ist hier sehr gut gelebt worden.“ Die Rohbauzeit ist mit der Hebefeier beendet. Jetzt geht es weiter mit dem Innenausbau. „Mit jedem Gewerbe gehen wir einen Schritt weiter Richtung Ziel. Ich hoffe, es bleibt weiter unfallfrei und dass wir im Frühjahr 2023 das Gebäude einweihen können“, so Holzner.
Auch Architekt Martin Pitzke von SSP äußert sich kurz. Das Feuerwehrhaus in Piding ist für Pitzke eine „ernsthaft spannende Bauaufgabe“. Der Architekt ist in Piding „quasi aufgewachsen“ und habe viel Spaß am Arbeiten für die Kommune und die Feuerwehr. Auch Pitzke ist zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den Planern, der Feuerwehr, der Gemeinde und den Baufirmen sei „ausgesprochen erfreulich“ gewesen. „Bisher ist alles perfekt gelaufen.“
Leute sollen sich gern im Feuerwehrhaus aufhalten
Pitzke bestätigt den Bürgermeister. Man sei voll im Terminplan, „sogar zwei Wochen voraus“. Auch der Kostenrahmen sei eine „Punktlandung“. Dennoch könne auch Pitzke nicht versprechen, dass die Kosten sich nicht doch noch steigern. Der Architekt wünscht sich, „dass die Gemeinde und die Feuerwehr zufrieden sind. Und nicht nur, dass das Gebäude zweckerfüllend ist, sondern sich die Leute auch gern hier aufhalten.“
Auch Pitzke hat das ein oder andere Mal dem Kreuzverhör im Gemeinderat in Piding teilnehmen dürfen. Sein Wunsch sei, „auch die letzten Gemeinderäte zu überzeugen, dass alle zusammen gute Arbeit geleistet haben“.
Hoch oben am Feuerwehrhaus mit einem Glas Sekt in der Hand hat Zimmerer Schiller das letzte Wort. „Der Richtbaum grüßt als frohes Zeichen gar weit hinaus von dieser höhe, wo ich nach altem Brauch der Zeiten als Zimmermann hier oben stehe.“ Das Glas leer getrunken, heißt es: „Und nun, du Glas fahr hin zum Grunde! Geweiht sei dieser Bau zur Stunde!“
ce