Extra-Runden über Marktl: Wie einst ein Gemeindemitarbeiter den Papst-Piloten überredete

Ein ehemaliger Lufthansa-Kapitän hatte Papst Benedikt XVI. an Bord, später flog er dessen Bruder Georg Ratzinger zu Besuchen nach Rom. Für den Heiligen Vater gabs Sonder-Runden, wie der Pilot zuletzt verriet.
Bayern – Er drehte mit dem frisch gewählten Papst mehrere Extra-Schleifen über dessen Geburtsort Marktl am Inn – und brachte ihn dann sicher nach Rom: Der ehemalige Lufthansa-Kapitän Martin Ott flog Benedikt XVI. bei Reisen 2005 und 2006 nach Rom – und legte dabei einmal besondere Runden für seinen prominenten Fluggast ein, wie er gegenüber dem bundesweiten christlichen Radiosender „Radio Horeb“ zuletzt verriet.
Gemeindemitarbeiter von Marktl überredete Pilot
Von einem damaligen Gemeindemitarbeiten von Marktl sei die Idee mit dem Flug über dem Geburtsort des nun gestorbenen früheren Pontifex (innsalzach24.de berichtete) gekommen. Da Joseph Ratzinger dort geboren sei, könne er jetzt doch nicht „einfach so als Papst über uns wegfliegen“. Zumindest müsse es doch eine Möglichkeit geben, sich wenigstens über Funk mit ihm zu verständigen.
Bürgermeister Gschwendtner und Papst Benedikt grüßten sich per Funk
Zwar sei es Ott „etwas komisch vorgekommen“, wie er im Interview mit Radio Horeb sagte. Doch dann sei der Flug tatsächlich geplant und mit der Flugsicherung abgesprochen worden. Das Grußwort vom damaligen Bürgermeisters Hubert Gschwendtner habe der Papst schließlich per Funk entgegengenommen und einen Gruß zurückgesendet – zu den auf dem Marktplatz versammelten Menschen.
Papst Benedikt überraschte „Herr Ott“ mit „Grüß Gott“
Benedikt habe ihn zuvor an Bord persönlich begrüßt. Er habe einfach gesagt: „Grüß Gott, Herr Ott“, berichtet der Pilot. „Er kannte meinen Namen. Das ging so, weil damals mein Sohn bei den Regensburger Domspatzen war (damals geleitet von Papst-Bruder Georg Ratzinger). Und da ist irgendwie durchgesickert, dass der Vater dieses Domspatzen den Papst wieder nach Rom bringen soll.“
Mehrmals im Jahr: Ott flog auch Papst-Bruder Georg
Dabei gab es auch schon zuvor Bekanntschaft: Der Pilot hatte selbst einmal kurzzeitig Theologie studiert – und zwar bei keinem geringeren als Joseph Ratzinger, als er als Professor in Regensburg lehrte. Auch bei der Reise Benedikts 2006 in die Heimat flog Ott ihn zurück nach Rom. Mindestens viermal im Jahr flog er später wiederum Georg Ratzinger zu Besuchen nach Rom. Nun ist er nach Angaben von Radio Horeb wieder dorthin unterwegs – um Benedikt das letzte Geleit zu geben.
dpa/mck