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Corona: Mehr als 70.000 Fälle in Bayern +++ Ärztekammer fordert zielgenauere Beschränkungen
Die Ausbreitung des Coronavirus ist nicht gestoppt, es kommt immer wieder zu regionalen Ausbrüchen. Dennoch wurde das öffentliche Leben Schritt für Schritt hochgefahren. Aktuelle Informationen für die Regionen Rosenheim, Mühldorf, Chiemgau, für Bayern und aus der Welt bekommen Sie hier.
+++ Hier finden Sie Informationen, wie sich die Coronafallzahlen in den Kreisen Rosenheim, Mühldorf, Traunstein sowie in Bayern und Deutschland entwickeln. Weitere Informationen zum Thema Coronavirus in der Region Rosenheim, Mühldorf und Traunstein finden Sie auf unserer Themenseite. +++
Bayerische Ärztekammer fordert zielgenauere Corona-Beschränkungen
München (dpa/lby) - Die Bayerische Landesärztekammer fordert von der Staatsregierung, dass Quarantäne-Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie stärker auf besonders infektiöse Menschen beschränkt werden. Dazu solle die Aussagekraft der Corona-Tests vom Typ «RT-PCR» erhöht werden, heißt es in einem Beschluss, den die Kammer beim diesjährigen Bayerischen Ärztetag am Samstag in München gefasst hat.
Diese Tests enthalten nicht nur Hinweise darauf, ob jemand infiziert ist, sondern auch wie wahrscheinlich es ist, dass er die Infektion weitergibt. Diese Informationen sollten genutzt werden, damit einschränkende infektionshygienische Maßnahmen nur über die verhängt werden, bei denen ein nennenswertes Risiko für die Weiterverbreitung von Covid-19 bestehe, fordert die Kammer. Wo die Schwelle dafür liegt, müsse die Politik entscheiden.
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Bei den PCR-Tests werden Erbgutspuren des Coronavirus in mehreren Durchgängen immer wieder verdoppelt. Bei Proben mit viel Virusmaterial schlage der Test relativ schnell an, erklärte die Kammer. Wenn mehr als 35 Verdoppelungs-Runden nötig sind, trage der Patient in der Regel aber eine sehr geringe Viruslast in sich, die nach Einschätzung führender Virologen nicht vermehrungsfähig sei.
Nach einer Umfrage von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, berücksichtigen Gesundheitsämter bei ihren Entscheidungen über eine Quarantäne derzeit oft nicht, welche Informationen über die Infektiosität in einem positiven Corona-Test stecken. Viele Gesundheitsämter bekämen von den Labors auch gar keine entsprechenden Daten übermittelt, hieß es.
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Update, 6. Oktober 2020, 17.39 Uhr:
Kreis Traunstein: 56 aktive Corona-Fälle
Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 56 aktive COVID-19-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 18,63 .Seit der letzten Pressemitteilung am 05.10.20 sind beim Staatlichen Gesundheitsamt fünf Neuinfektionen eingegangen. Dem aktuellen medizinischen Ermittlungsstand zufolge handelt es sich dabei bei einer Person um einen Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet .Es liegen somit insgesamt 1477 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Als genesen gelten weiterhin mindestens 1333 Personen (keine Veränderung im Vergleich zur Meldung vom 05.10.20). Derzeit werden vier COVID-19-Patienten im Klinikum Traunstein auf der Normalstation behandelt.
Update, 6. Oktober 2020, 15.25 Uhr:
Mehr als 70 000 Coronavirus-Fälle in Bayern seit Beginn der Pandemie
Seit Ausbruch der Pandemie sind in Bayern mehr als 70 000 Coronavirus-Infizierte gemeldet worden. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen vom Dienstag (Stand 8.00 Uhr) wurden bis dato 70 016 Menschen positiv auf das neuartige Virus Sars-CoV-2 getestet. Alle Städte und Landkreise liegen demnach aber unter dem bundesweit geltenden kritischen Grenzwert von 50 Fällen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Memmingen verzeichnete laut LGL zuletzt proportional die meisten Fälle, in der Stadt liegt der sogenannte Inzidenzwert bei 43,34. Aber auch Schweinfurt mit 38,87 und der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 35,14 überschreiten den Frühwarnwert. Dieser liegt bei 35 Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
2674 Menschen sind den Daten zufolge bislang im Freistaat gestorben, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 62 210 Patienten; diese Zahl beruht auf einer Schätzung. (dpa)
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Update, 6. Oktober 2020, 13,55 Uhr:
Mühldorf: Neuer bestätigter Corona-Fall
Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es seit der letzten Statusmeldung vom Montag, 05. Oktober 1 neuen bestätigten Corona-Fall (Stand: 06. Oktober 2020, 08:00 Uhr). Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. Die 7-Tage-Inzidenz, die den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen entspricht, liegt zum heutigen Stichdatum-/zeitpunkt bei 10,4. Derzeit gibt es im Landkreis Mühldorf a. Inn 13 aktive Fälle, davon wird keine Person stationär behandelt.
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Update, 6. Oktober 2020, 13 Uhr:
Bayern bereitet möglichen Impfstoff-Einsatz vor
Wirksame Impfungen werden eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie spielen. Die Bayerische Staatsregierung bereitet deshalb intensiv einen möglichen Impfstoff-Einsatz gegen Covid-19 vor.
Weltweit laufen derzeit etwa 190 Projekte zur Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen. Die meisten dieser Projekte (152) befinden sich derzeit noch in der präklinischen Entwicklungsphase, d. h. sie werden noch nicht an Menschen getestet. 40 Impfstoffkandidaten werden aktuell im Rahmen von klinischen Studien an Menschen (Probanden) erprobt.
Dabei werden 17 klinische Studien (10 Impfstoffkandidaten) in Phase 3 an einer großen Anzahl von Probanden durchgeführt. Erfolgreiche klinische Studien dieser letzten Prüfphase sind eine Voraussetzung für die Erteilung einer Marktzulassung. Bei einem entsprechend positiven Verlauf der Studien ist laut Bundesgesundheitsministerium zu erwarten, dass noch bis Ende des Jahres 2020 bzw. zu Beginn des nächsten Jahres erste, auch größere Mengen an Impfdosen in Deutschland zur Verfügung stehen und verimpft werden könnten.
Der Freistaat trifft bereits jetzt Vorbereitungen, um nach der Zulassung eines Impfstoffs so schnell wie möglich mit der Impfung der Bevölkerung und vor allem von Risikogruppen beginnen zu können. Zur Vorbereitung von Impfungen in Bayern und zur Erstellung einer erforderlichen Ablaufplanung führt das Bayerische Gesundheitsministerium Gespräche u. a. mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Nach bisherigem Kenntnisstand werden sich zudem massive Herausforderungen an Logistik und Lagerung stellen. Dazu laufen aktuell intensive Gespräche zwischen Bund und Ländern.
(Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei)
Pressekonferenz Ministerpräsident Markus Söder zu Corona in Bayern:
«Corona macht auch keinen Halt vor den höchsten politischen Repräsentanten der Welt. Wir wünschen alle gute Besserung, hoffen, dass jede dieser Situationen auch zu noch mehr Vernunft führt. Weil Corona ist kein Spaß, Corona bleibt heimtückisch.»
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Update, 6. Oktober 2020, 12.40 Uhr:
Huml: Grippeimpfung ist in Corona-Zeiten besonders wichtig
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) haben sich erstmals gemeinsam gegen Grippe impfen lassen - und die Menschen in Bayern ebenfalls dazu aufgerufen. Man wolle gemeinsam ein Signal setzen, gerade in den Zeiten von Corona, wie sinnvoll impfen sei, sagte Söder am Dienstag vor dem Impftermin mit Reiter in der Staatskanzlei.
Söder ließ sich wie in vergangenen Jahren von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU), die Ärztin ist, pieksen. Sie impfe ihn «seit vielen Jahren mehr oder minder schmerzfrei», sagte Söder. Für Reiter war es dagegen die allererste Grippeimpfung - er bekam sie vom Geschäftsführer der München Klinik, Axel Fischer, verabreicht. Es sei aber noch nie so wichtig gewesen wie dieses Jahr, sich gegen Grippe impfen zu lassen, sagte Reiter. Ziel müsse es sein, zu verhindern, dass die Krankenhäuser zeitgleich zu einem möglichen starken Anstieg der Corona-Zahlen mit einer großen Grippewelle belastet würden.
Huml mahnte ebenfalls, in Corona-Zeiten sei eine Grippeimpfung besonders wichtig: «Das Coronavirus ist noch nicht besiegt. Sollten die Infektionszahlen steigen, brauchen wir möglichst viele freie Betten in den Krankenhäusern. Daher müssen wir verhindern, dass gleichzeitig viele Grippe- und Corona-Erkrankte in den Kliniken behandelt werden müssen.» Huml betonte, Bayern habe sich für eine höhere Nachfrage nach Influenza-Impfstoff gewappnet und für diese Saison 550 000 zusätzliche Impfdosen gekauft. «Damit können wir rund ein Drittel mehr Impfungen garantieren, als in den vergangenen Jahren durchschnittlich nachgefragt worden sind», erklärte sie. In den vergangenen Jahren waren es pro Saison rund 1,5 Millionen Impfdosen.
Nicht bei dem Impftermin dabei war Söders Vize, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). «Ich konnte Hubert Aiwanger nicht überreden dazu», berichtete Söder und fügte hinzu, Aiwanger sei jemand, der «sich noch auf dem Weg befindet, sich überzeugen zu lassen, dass Impfungen wirklich gut sind».
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Update, 6. Oktober 2020, 8.48 Uhr:
Söder, Huml und die Live-Impfung
Einen ungewöhnlichen Pressetermin hat Bayerns Minsterpräsident Markus Söder seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml verordnet: Zusammen mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) werden sich die beiden CSU-Politiker um 9.30 Uhr im Beisein von Pressevertretern gegen Grippe impfen lassen. Söder sieht die Impfung gegen diese Viruserkrankung offenbar als Teil der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Um 10 Uhr leitet Ministerpräsident Dr. Markus Söder dann die Sitzung des Ministerrats in der Staatskanzlei. Das Kabinett befasst sich im Schwerpunkt mit den Folgen der Corona-Pandemie und dem Nationalpark Bayerischer Wald.
Wie Radio Charivari Rosenheim berichtet , steht das Rosenheimer Gesundheitsamt mit Blick auf die bevorstehende Grippesaison vor großen Herausforderungen. Wie es von der Behörde heißt, werden sich wohl auch viele Grippe- und Erkältungspatienten auf Quarantänezeiten einstellen müssen. Weil Covid 19 vielfältige Symptome ausbilden kann, muss vom Arzt erstmal immer von einer Corona-Erkrankung ausgegangen werden. Dementsprechend sollen sich symptomatische Personen von anderen Personen absondern. Heißt also: Sie müssen sich in Isolation begeben, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Wir berichten ab 13 Uhr an dieser Stelle von der anschließenden Pressekonferenz. Den Livestream der PK können Sie hier ebenfalls verfolgen.
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Update, 6. Oktober 2020, 8.42 Uhr
US-Behörde: Corona-Übertragung über längere Distanz möglich
Washington - Die US-Gesundheitsbehörde CDC stellt nun wieder offiziell fest, dass sich das Coronavirus auch über in der Luft schwebende kleine Partikel übertragen kann. Vor zwei Wochen hatte die CDC für Aufsehen gesorgt, weil sie erst einen Hinweis darauf in ihren Empfehlungen veröffentlicht hatte - und dann nach wenigen Tagen wieder zurücknahm. Zur Begründung hieß es, dass ein Entwurf fälschlicherweise zu früh veröffentlicht worden sei.
Am Montag schrieb die CDC in ihren Corona-Richtlinien wieder, das Virus könne unter bestimmten Bedingungen auch über eine längere Distanz als die bislang als maßgeblich angesehen sechs Fuß (etwa 1,8 Meter) übertragen werden. Dies sei der Fall gewesen in schlecht belüfteten Räumen. Mitunter hätten die Personen zudem schwer geatmet, etwa beim Singen oder Trainieren.
Wissenschaftler glauben nach Angaben der CDC, dass die Konzentration des Virus in der Luft durch die Umstände ansteigen konnte. Dabei seien zum Teil auch Menschen infiziert worden, die sich nicht nur zur gleichen Zeit, sondern auch kurz danach an einem Ort mit ansteckenden Personen aufgehalten hätten. Zugleich schränkte die CDC ein, dass der Großteil der Infektionen nach vorliegenden Daten in nächster Entfernung passiere. (dpa)
In den USA sind nach Zahlen der Universität Johns Hopkins bereits mehr als 210 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Erst kürzlich hatte die CDC Kritik auf sich gezogen, als sie erklärte, Tests bei Menschen ohne Symptome seien nicht notwendig. In einer «Klarstellung» nahm die CDC diese Position aber wieder zurück.
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Update, 5 Oktober 2020, 17.24 Uhr:
Herbsturlauber aufgepasst - Italien plant Maskenpflicht im Freien
Rom - Italiens Regierung plant nach Medienangaben zum Corona-Schutz die Einführung einer nationalen Maskenpflicht auch im Freien. Nach Berichten vom Montag sollte die vorgesehene Verschärfung der Regeln in Kürze von der Regierung in Rom veröffentlicht werden. Die Pflicht, in dem Mittelmeerland außer Haus überall und zu jeder Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte demnach schon ab Mittwoch gelten.
Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.
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Update, 5. Oktober 2020, 15.37 Uhr:
Kreis Traunstein: Derzeit 51 aktive COVID-19-Fälle
Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 51 aktive COVID-19-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 18,07. Seit der letzten Pressemitteilung am 02.10.20 sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 22 Neuinfektionen eingegangen. Der akute Anstieg der nachgewiesenen Neuinfektionen und der aktiven Fälle ist auf die Ergebnisse der Reihentestung in der Asylunterkunft Grassau vom 02.10.20 zurückzuführen. Hierzu erfolgte bereits eine separate PM. Es liegen somit insgesamt 1472 bestätigte Fälle vor, die seit Beginn der Pandemie positiv getestet wurden. Als genesen gelten mindestens 1333 Personen (drei Personen mehr seit der Meldung am 02.10.20). Derzeit werden zwei COVID-19-Patienten im Klinikum Traunstein auf der Normalstation behandelt.
Rubriklistenbild: © Felix Hörhager/dpa