Mutmaßliche Schleuser „brettern“ über A94 und Fußballplatz – zehn Personen in BMW gepfercht
Zahlreiche Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei lieferten sich am Dienstag (7. Februar) eine wilde Verfolgungsjagd mit zwei mutmaßlichen Schleusern über etwa 60 Kilometer auf der A94 zwischen Marktl am Inn und Pastetten. Am Ende konnte das Duo im Landkreis Erding festgenommen werden.
Marktl am Inn/Pastetten – Eine lebensgefährliche Flucht vor der Polizei legte am frühen Dienstagmorgen (7. Februar) ein mutmaßliches Schleuserduo über die A94 hin. Wie die zuständige Bundespolizei erklärt, habe der BMW X5 mit französischen Kennzeichen gegen 4 Uhr nachts die Grenze passiert.
„Nachdem die Mühldorfer Bundespolizisten den Fahrer bei Marktl am Inn aufgefordert hatten, anzuhalten, beschleunigte dieser sein Fahrzeug stark. Unbeeindruckt von Blaulicht und Anhaltesignalen raste er mit etwa 170 Stundenkilometern zunächst weiter auf der A94 in Richtung Landesinneres“, schildert ein Pressesprecher die spektakulären Szenen.
Fahrer „brettert“ über Fußballplatz
Die 60 Kilometer lange lebensgefährliche Flucht durch die Landkreise Altötting und Mühldorf am Inn endete letztlich erst im Kreis Erding. Bei Pastetten fuhr der Fahrer von der Autobahn ab und versuchte Polizeiangaben zufolge weiter über eine Staatsstraße zu entkommen. „Weil ihm die Polizei weiterhin folgte, verließ der Fahrzeugführer mit seinem SUV auf Höhe Reithofen die befestigte Straße und bretterte über einen Fußballplatz davon“, heißt es seitens der Beamten.
Einsatzkräfte der Landespolizei konnten den BMW schließlich wenig später in Pastetten ausfindig machen. Bei der Kontrolle der Insassen des Wagens stellte sich anschließend heraus, dass keine der acht zwischen 18 und 34 Jahre alten, im Fahrzeug verbliebenen, Personen über Ausweispapiere verfügte. Außerdem konnten sich mindestens fünf der acht Menschen Polizeiangaben zufolge während der Fahrt nicht angurten.
Mutmaßliches Schleuserduo festgenommen
Die beiden Männer, die Angaben der Fahrzeuginsassen zufolge die Schleusungsfahrt von Österreich nach Deutschland durchgeführt hätten, seien kurz vor der Kontrolle aus dem Fahrzeug gesprungen und anschließend zu Fuß geflüchtet. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei suchten mit Unterstützung einer Drohne sowie eines Polizeihubschraubers nach dem Duo.
Noch am Vormittag konnten die beiden mutmaßlichen Schleuser in einem Gebüsch aufgespürt und anschließend dingfest gemacht werden. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen sowie wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens gegen die beiden Menschenschlepper. Sie sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Zeugenaufruf
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen bittet die Bundespolizeiinspektion Freilassing Verkehrsteilnehmer, die durch die rücksichtslose Fahrweise gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 08654 7706-0 zu melden.
aic