Nach Karstadt-Kahlschlag: Aiwanger will runden Tisch mit bayerischen Bürgermeistern

Nach Bekanntwerden des radikalen Kahlschlags rund um den Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat sich der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zu Wort gemeldet und einen runden Tisch vorgeschlagen.
Zehn der 22 bayerischen Filialen der Kette Galeria Karstadt Kaufhof sollen bis zum Januar 2024 dichtmachen. Die ersten davon schon binnen des nächsten halben Jahres. Als erste sind Coburg, Erlangen, München am Hauptbahnhof, Nürnberg-Königstraße, Nürnberg-Langwasser und Regensburg-Neupfarrplatz betroffen. Ende Januar 2024 erwischt es dann die Kaufhäuser in Bayreuth, Schweinfurt, Kempten und Rosenheim.
Die Entscheidung traf auf viel Bedauern aus der Politik. Auch Hubert Aiwanger hat sich geäußert und ist mit einem Vorstoß nach vorne geprescht. Bayerns Wirtschaftsminister von den Freien Wählern will die Bürgermeister der betroffenen Städte zu einem runden Tisch zusammenrufen. „Ich will sondieren, was zu retten ist“, sagte er am Dienstag.
Für ihn steht die Attraktivität vieler Innenstädte auf dem Spiel. Er sieht von der Schließung nämlich das gesamte Stadtbild betroffen. „Wenn so ein großes Kaufhaus fehlt, kommt weniger Laufkundschaft auch für andere Geschäfte in die Innenstädte. Das könnte einen Dominoeffekt erzeugen.“ Das Treffen soll nach Aiwangers Wünschen nach Möglichkeit schon vor Ende des Monats März stattfinden.
Der Wirtschaftsminister kritisierte zudem - mit Blick auf Filialen, für die es in der Vergangenheit bereits Hilfen gegeben hatte - dass nicht die richtigen Schritte von der Konzernführung gemacht worden seien. „Es gehören bei einer Hilfsaktion auch zwei Seiten dazu. Nicht nur der Helfende, sondern eben auch der, dem geholfen worden ist. Und das wurde eben zu einem Teil enttäuscht.“
Den geschätzt 1.000 betroffenen Beschäftigten sprach der 52-Jährige dennoch Mut zu. Es werde angesichts des guten Arbeitsmarkts gelingen, neue Jobs für sie zu finden.
nt/dpa