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Justizopfer in Not

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München – Sein Fall ist in der Landes- und Bundespolitik überall bekannt: Horst Glanzer aus Ostbayern gilt als Justizopfer, das ohne persönliche Schuld tief gefallen ist, weil Krankenkassen ihm unrecht getan haben.

Jetzt wendet Glanzer sich in einem dramatischen Spendenaufruf in eigener Sache an die Öffentlichkeit. Die Versicherungen waren erst spät bereit, teure Behandlungen für den ehemaligen Polizisten zu zahlen. Heute ist er schwer krank – und arm. Glanzer kämpft mit seiner Initiative „Verein Justizopfer“ für Menschen, denen Unrecht getan wurde. Glanzer hat Einfluss auf viele Gesetze genommen – Gesetze die verhindern, das anderen geschieht, was ihm geschehen ist. Laut Bild-Zeitung haben Gutachter, als Glanzer schon schwer krank war, bestätigt, dass das Hinauszögern der Krankenkasse für Glanzer „lebensbedrohlich und mit schweren gesundheitlichen Folgeschäden verbunden war“. Schadensersatzprozesse verliert er trotzdem.

Glanzer kämpft auch immer wieder in München – oder lässt für sein Anliegen kämpfen. Er scheut die Öffentlichkeit.

Im Landtag aber wurde über sein Anliegen debattiert. Bei einer Kundgebung im Mai 2015 auf dem Marienplatz sprach sogar Ex-Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von der FDP. Im Gespräch mit unserer Zeitung lobte Leutheusser-Schnarrenberger in jenen Tagen Glanzer als „Ein- Mann-Organisation für gerechte Justiz“. Es gebe „mehr Opfer durch Justizverfahren, als man meint“. Glanzer selbst hat von all der Unterstützung wenig profitiert. Nach seinen Angaben ist er schwer krank.

In einer E-Mail an unsere Redaktion schrieb er verzweifelt: „Wenn man mir nicht schnellstmöglich finanziell hilft, werde ich demnächst auch noch obdachlos.“

Für Glanzer wurde ein Spendenkonto bei der VR-Bank Passau eingerichtet (IBAN: DE66 7409 0000 0003 3335 23, BIC: GENODEF1PA1).

felix müller

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