Schwelbrand in Regiobahn auf Zugstrecke nach Mühldorf am Inn – elf Verletzte

Hörlkofen (Landkreis Erding) – Am Mittwochnachmittag (1. Februar) kam es auf der Bahnstrecke München Ost – Mühldorf am Inn zwischen Markt Schwaben und Hörlkofen im Landkreis Erding zu einem Schwelbrand in einer Regiobahn. Nun nennt die Polizei weitere Details.
Update, 18.30 Uhr - Rauch zog über die Klimaanlage
Am Mittwoch (1. Februar) wurden nach einer Rauch- und Brandentwicklung an einer Lokomotive bei Markt Schwaben zehn Fahrgäste und der Lokführer einer Regionalbahn leicht verletzt. Auf der Bahnstrecke München - Mühldorf nahm der Lokomotivführer einer Regionalbahn (RB 40, 27031) bei Bahnkilometer 27,200 - zwischen Markt Schwaben und Walpertskirchen (Landkreis Ebersberg) – gegen 13.50 Uhr erst eine Rauch- und kurz darauf Brandentwicklung im Motorraum seiner Diesellok wahr.
In einem Waldstück bei Hörlkofen (Landkreis Erding) brachte er den Zug auf freier Strecke zum Stehen und löschte das Feuer mittels Handfeuerlöscher aus dem Führerhaus. Die Freiwillige Feuerwehr vor Ort konnte die weitere Ausbreitung des Rauches verhindern und Brandherd schnell löschen.
Im Zug befanden sich circa 150 Reisende. Der Rauch zog über die Klimaanlage in den Fahrgastraum des ersten Wagens und wurde dort von Reisenden eingeatmet. Dabei erlitten zehn Reisende, ebenso wie der Lokführer beim Löschen, leichte Rauchvergiftungen. Die elf Personen wurden von Rettungskräften vor Ort behandelt. Vier der Verletzten wurden zur Abklärung der Schwere der erlittenen Rauchvergiftungen vorsorglich in Krankenhäuser transportiert.
In Hörlkofen war eine Rettungs-Sammelstelle eingerichtet worden, zu der aufgrund der ersten unklaren Meldungen auch ein Rettungshubschrauber sowie weitere Feuerwehren und Notärzte des Landkreises beordert worden waren. Am Einsatzort befanden sich auch Beamte der Bayerischen Landespolizei sowie Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG. Wegen der Bergung des Regionalzuges und der Reisenden war die Strecke bis kurz nach 16 Uhr für den Bahnverkehr gesperrt. Der Zug wurde durch eine Ersatzlok zum Bahnhof Markt Schwaben geschleppt, wo auch alle unverletzten Reisenden den Zug verlassen und ihre Weiterreise fortsetzen konnten.
Nach aktuellem Ermittlungsstand war ein technischer Defekt des Turboladers ursächlich für die Rauchentwicklung. Eine Fremdeinwirkung konnte ausgeschlossen werden. Zur Höhe des Schadens können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Durch die Gleissperrungen kam es zu erheblichen Verzögerungen im Betrieb der Bahn. Die für den Bahnbetrieb zuständige Bundespolizeiinspektionen München hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Erstmeldung, 16.43 Uhr
Auf der Bahnstrecke München Ost in Richtung Mühldorf am Inn wurde in den Mittwochnachmittagsstunden (1. Februar) gegen 13.50 Uhr im Triebwagen einer Regiobahn eine Rauchentwicklung festgestellt. Entsprechend wurde ein Großalarm für die Einsatzkräfte aus den Landkreisen Erding und Ebersberg ausgelöst.
Was war der Grund für den Schwelbrand?
Der Zug war in Nähe des Willgruber Weilers zwischen Markt Schwaben und Hörlkofen zum Stillstand gekommen. Auf Nachfrage von rosenheim24.de sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion München, dass man von einem technischen Problem an einem der Turbolader im Triebwagen ausgeht. Die Feuerwehrkräfte hatten die Situation glücklicherweise rasch unter Kontrolle.
Schwelbrand in Regiobahn auf Zugstrecke nach Mühldorf am Inn – elf Verletzte
Im Zug befanden sich zum Zeitpunkt des „Schwelbrandes“ 150 Personen, so die Bundespolizei weiter. Hierbei zogen sich elf Personen – darunter ein Triebfahrzeugführer – leichte Rauchgasverletzungen zu. Vier davon mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Die restlichen Zuggäste konnten zeitnah in Sicherheit gebracht werden, auch indem Teile des Zuges evakuiert wurden. Im Laufe des späten Nachmittags zog ein sogenanntes Vorspanntriebfahrzeug die liegengebliebene Regiobahn bis nach Markt Schwaben.
In der Zwischenzeit war die Bahnstrecke zwischen Markt Schwaben und Hörlkofen knapp drei Stunden lang gesperrt, was auch erhebliche Auswirkungen auf die Züge zwischen Mühldorf am Inn und München Hauptbahnhof hatte. Inzwischen ist die Streckensperrung aber wieder aufgehoben, wie die „Südostbayernbahn“ in einem Twitter-Beitrag informierte. Dennoch kann es immer noch zu vereinzelten Ausfällen beziehungsweise Teilausfällen von Zügen kommen.
fib/Eß/mck