Salzsäure am Bahnhof ausgetreten – Augenzeuge: „Ich bekam sofort Kopfweh!“

Hausham – Zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte kam es am Montagabend (20. März) am Bahnhof von Hausham (Landkreis Miesbach). Auch die Bahnstrecke Holzkirchen - Schliersee musste deswegen gesperrt werden. Auch Einsatzkräfte aus Rosenheim und Spezialisten aus Burghausen wurden alarmiert.
Der erste Notruf ging gegen 18.30 Uhr ein. Den ersten Meldungen zufolge sollten „chemische Stoffe“ aus einem Lastwagen ausgetreten sein. Daraufhin wurde ein sehr großes Aufgebot von Feuerwehr, THW, Rettungsdienst und Polizei zum Einsatzort am Bahnhof entsandt. Zudem wurde auch mehrere Gefahrguttrupps alarmiert, unter anderem von der Feuerwehr Miesbach, der Feuerwehr Rosenheim und der Wacker-Werksfeuerwehr aus Burghausen.
Wie die Miesbacher Polizei inzwischen mitteilte, handelt es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit um Salzsäure. Der fragliche Lastwagen (mit einer Zulassung aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) war auf der Schlierseer Straße in unmittelbarer Nähe zum örtlichen Bahnhof, der an der Bahnstrecke Miesbach - Schliersee liegt, abgestellt. Nach einer ersten Lageerkundung vor Ort wurde gegen 19.10 Uhr ein „koordinierungsbedürftiges Ereignis aufgrund großer Schadenslage und räumlich begrenzte Gefahr für die Bevölkerung“ festgestellt, teilte die Miesbacher Polizei am Dienstagmorgen (21. März) dazu mit.
Bahnhof und Schlierseer Straße gesperrt und evakuiert
Der Bereich um die Schlierseer Straße sowie der Bahnhof wurden großräumig abgesperrt und teilweise evakuiert. Auch der Zugverkehr an der Strecke Miesbach - Schliersee wurde am Montagabend eingestellt. Die Bayerische Regiobahn (BRB) richtete einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen ein. „Die Bevölkerung wurde mittels Einsatzkräfte und NINA Warnung informiert die Fenster und Türen geschlossen zu halten“, so die Polizei weiter. Eine örtliche Einsatzleitstelle wurde eingerichtet, zudem auch eine Sammelstelle für Betroffene am Gerätehaus der örtlichen Feuerwehr in der Brentenstraße.
„Es stinkt bestialisch. Ich bekam sofort Kopfweh“, schilderte derweil ein Augenzeuge, der etwa 200 Meter entfernt vom Einsatzort stand, gegenüber unserem Partnerportal merkur.de. Laut Informationen von vor Ort klagten bei dem Einsatz zwei Personen über Atemnot und musste vom Rettungsdienst versorgt werden. An dem Großeinsatz, der bis in die späten Abendstunden andauerte, waren über 200 Feuerwehrler, 12 Einsatzkräfte der Polizei, 82 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, das Technische Hilfswerk (THW) und Mitarbeiter des Landratsamtes Miesbach im Einsatz. Warum die Salzsäure aus dem Lkw austreten konnte, ist bislang unklar. Auch wie viel davon ausgetreten war, ist bislang nicht bekannt.
mw