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Burghausen kauft weitere 10 Hektar für den Güterterminal – und will Bannwald roden

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Von: Daniela Haindl

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Im Norden des Güterterminals in Burghausen werden weitere 10 Hektar für die Erschließung zugekauft.
Der Güterterminal in Burghausen wächst. © Haindl

Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht: Burghausen wird weitere 10 Hektar nördlich des Güterterminals für Dienstleistungen „in engem Zusammenhang mit der Chemischen Industrie“ erschließen.

Burghausen –Zwar gibt es noch keine endgültige Lösung für den PFOA-Erdaushub, der unweigerlich anfallen wird, doch am Güterterminal in Burghausen soll weiter gebaut werden. Dazu kaufte die Stadt Burghausen weitere 10 Hektar Staatsforst nördlich des Terminals um diesen für Dienstleister zu erschließen, die in engem Zusammenhang mit der Chemischen Industrie stehen. Mit Sorgfalt und Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Belange soll dazu „Bannwald“ gerodet werden – ein Waldgebiet also, das „als Ganzes“ erhalten werden muss.

Neuer Bannwald für entnommenen Bannwald

Es sind also noch eine Reihe an Gutachten nötig: Beispielsweise eine artenschutzrechtliche und eine immissionsrechtliche Prüfung. „Wir tragen eine große Verantwortung, wenn wir den Wald da wegnehmen“, sagte auch der Burghauser Bürgermeister Florian Schneider (SPD) bei der jüngsten Stadtratssitzung. „Es ist zwar Fichtenwald und nicht die tausendjährige Eiche – aber trotz allem gehört es gut gemacht.“ Wichtig sei jetzt, wie man an die Ausgleichsflächen komme, denn nach dem Bayerischen Waldgesetz muss für jeden Hektar, der einem Bannwald entnommen wird, neuer Bannwald entstehen – und zwar angrenzend an das zusammenhängende Waldgebiet.

Wohin mit dem PFOA-Erdaushub

Außerdem wichtig sei laut Schneider auch die Frage, wie man mit dem PFOA-Boden umgehen soll. Lange wurde darüber bereits in vergangenen Sitzungen debattiert. Erst im Oktober gab Dr. Robert Müller vom Landratsamt Altötting bei der Kreistagssitzung bekannt, dass eine DK1 Deponie geschaffen werden müsse. Der Plan sei innerhalb von drei Jahren umsetzbar und müsse nun von der Regierung von Oberbayern genehmigt werden. Als mögliche Standorte kämen die Gemeinden Haiming, Burgkirchen und Kastl in Frage. „Aktuell finden Gespräche mit Grundstücksbesitzern und Playern statt. Wir gehen aber davon aus, dass wir ein Zwischenlager brauchen werden“, sagte Dr. Müller Mitte Oktober.

Beschleunigt Söders Windpark die PFOA-Lösung?

SPD-Stadtrat Alex Gassner merkte bei der Burghauser Stadtratssitzung an, dass die „Windpark-Ankündigung“ des Ministerpräsidenten Söder die PFOA-Thematik eventuell beschleunigen könnte. „Vielleicht fühlt sich jetzt jemand berufen, das Thema zu lösen“, so Gassner. Günter Strebel von den Grünen zeigte in punkto Windräder ebenso viel Euphorie wie in Bezug auf den Bebauungsplan am Güterterminal. Peter Schacherbauer (Freie Wähler) sagte aber er sei froh, das Thema nach fünf Jahren endlich auf der Tagesordnung zu haben. Die Aufstellung des Bebauungsplans wurde sodann einstimmig beschlossen.

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