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Einige Nutztierhalter zweifeln Ergebnis an

Weder Wolf noch Bär: DNA-Analyse nach brutalen Schafsrissen liefert überraschende Erkenntnis

Beschwerlicher Weg: Vom Gudiberg bis ins Gießenbachtal ging es für die Farchanter Schafe von Hans Hibler Anfang Juni. Nun müssen sie vorzeitig zurück ins Tal.
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Welches Tier hat die Farchanter Schafe von Hans Hibler gerissen? DNA-Analysen des Landesamtes für Umwelt geben jetzt einen Hinweis.

Rund um Garmisch-Partenkirchen hatten sich zuletzt Schafsrisse gehäuft. Das Landesamt für Umwelt hat nun die Ergebnisse von DNA-Analysen veröffentlicht. Demnach war, statt Wolf oder Bär, ein anderes Tier für die Risse verantwortlich.

Farchant – Weder Bär, noch Wolf – ein Hund war es wohl, der am 12. August fünf Schafe zwischen Stepberg und Enning auf Garmisch-Partenkirchner und Farchanter Flur gerissen hat. Zu diesem Ergebnis ist das Landesamt für Umwelt (LfU) gekommen. Die Almwirte und Nutztierhalter sind skeptisch – und haben parallel eine zweite Untersuchung in einem anderen unabhängigen Labor veranlasst.

Nachdem bei der LfU in Augsburg die DNA-Proben untersucht wurden, steht mindestens ein Hund als Verursacher fest. „Dieses Ergebnis deckt sich mit der Bewertung des Rissbildes aus der Erstbewertung“, schreibt das Amt dem Tagblatt. Die betroffenen Nutztierhalter, Behörden, Interessensverbände und Vertreter der Nutztierhalter sind darüber bereits informiert worden.

Auch die Analyse der Risse vom 5. Juli im gleichen Gebiet gaben bei der Auswertung einem Hund die Schuld an den verletzten und getöteten Nutztieren. Ob noch mehr Fälle dem domestizierten Haustier zugeordnet werden können, wird aktuell weiter ermittelt: „Die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen weiterer Ereignisse liegen aber noch nicht vor“, heißt es aus Augsburg.

Bayern: Einige Nutztierhalter zweifeln an dem Ergebnis des LfU

Für die Nutztierhalter hat die Sache ein Gschmäckle. Hermann Ostler, Hirte der Weidegenossenschaft Garmisch, zweifelt an den Ergebnissen. Von der Stepbergalm, wo er auf seine Tiere aufpasst, sieht er auch die Schafherde von Ehrwald. Dort sind bekanntlich Mitte Juli 15 Schafe getötet worden, insgesamt sind 40 noch vermisst. „Dem Wolf sind Landesgrenzen egal“, sagt Ostler. Ihm zufolge könne es nicht sein, dass in Ehrwald der Wolf sein Unwesen treibt, und nur wenige Kilometer weiter soll ’s ein Hund gewesen sein.

Deshalb haben die Nutztierhalter parallel zu den Untersuchungen des Landesamtes für Umwelt ebenfalls Proben an ein unabhängiges externes Büro geschickt. Bis zum Eintreffen des Ergebnisses möchten die Almbauern keine voreiligen Schlüsse ziehen. „Bislang kann Bär und Luchs als Angreifer ausgeschlossen werden“, sagt Hans Hibler, Chef der Werdenfelser Bergschafzüchter aus Farchant, zu den vorläufigen DNA-Analysen. Also bleiben noch Hund, Wolf oder vielleicht sogar ein Hybrid. Doch möchte auch Hibler zuerst das endgültige Ergebnis der zweiten Analyse abwarten, ehe er eine Stellungnahme abgibt. Die Auswertung soll in den nächsten Tagen eintreffen.

DNA-Analyse: Nicht Wolf oder Bär, sondern ein Hund hat wohl die Farchanter Schafe gerissen

Doch für Hibler ist klar: Auch wenn es ein Hund war, der die Tiere gerissen hat: Die Problematik bleibt die gleiche. Der große Beutegreifer vermehrt sich im Alpenraum und wird zur zunehmenden Gefahr für die heimische Almwirtschaft. Mit Nachdruck hofft der Farchanter nun, dass am Mittwochabend, 31. August, viele den Weg in die Bayernhalle in Garmisch-Partenkirchen finden. Bekanntlich hält dort Marcel Züger, Biologe an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, einen Vortrag zum Thema „Wölfe in der Schweiz – Erfahrungen und Wirkung für Bayern“.

Ein Hund als Täter wäre nicht unbedingt neu. In den vergangenen Jahren haben frei laufende Vierbeiner immer wieder im Landkreis Tiere gerissen – meist jedoch junges Wild. Deshalb appelliert das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen einmal mehr an alle Hundebesitzer, die Tiere in der Natur anzuleinen.

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