Infektiöser Sub-Typ der Corona-Variante
Labor-Chef aus Rosenheim warnt: Omikron kann doppelt anstecken
- VonMichael Weiserschließen
Dreifach geimpft und trotzdem mit Corona infiziert? Omikron macht es möglich. Und noch mehr: Offenbar kann man sich Omikron doppelt einfangen. Davor warnt ein Experte aus der Region Rosenheim.
Rosenheim – Omikron ist die bislang kontaktfreudigste Variante, mit der das Corona-Virus durch die Region Rosenheim zieht. Dass sie viele Menschen binnen kurzer Zeit ansteckt, war bekannt. Nicht ganz so weit hat sich herumgesprochen, dass diese Variante offenbar Menschen auch zweimal anstecken kann.
Das doppelte Omikron: Davon berichtet der Rosenheimer Laborleiter Dr. Thomas Schulzki. „Es kommt vor, dass es einmal in der Untervariante BA.1 daherkommt und dann noch mal als Subtyp BA.2“, sagt er, „oder eben umgekehrt“.
Hohe Fähigkeit zum Andocken
Dass Omikron ein und denselben Menschen zweimal befallen könne, sei von diversen Labors im Bundesgebiet berichtet worden, sagte Schulzki nach einer Videokonferenz mit den Kollegen auf Anfragen der OVB-Heimatzeitungen. Wie hoch der Anteil der Doppelinfektionen mit Omikron ist, wird im Dunkeln bleiben. Viele Menschen fangen sich das Virus ein, ohne Symptome zu entwickeln.
Diese hohe Fähigkeit zum Andocken an den menschlichen Organismus sorgt auch für eine hohe Auslastung der Labore. Täglich laufen rund 1800 Tests laufen ins Medizinische Labor von Thomas Schulzki in Rosenheim ein, „das schaffen wir noch“, sagt er – solange sich die Zahl der Mitarbeiter, die wegen einer Infektion oder des Kontakts zu einem infizierten Menschen zu Hause bleiben müssen, in einem bestimmten Rahmen bewegt.
Die Zahlen der positiven Proben sprechen für sich: Jeder zweite PCR-Test, den das Labor analysiert, ist positiv. Einige andere Labore meldeten mittlerweile einen Anteil von 70 Prozent an positiven Proben, sagt der Rosenheimer Labor-Chef. All dies belegt die Ansteckungskraft von Omikron. Experten gehen davon aus, dass die neue Subvariante BA.2 noch ansteckender ist.
Ob einmal mit Omikron infiziert oder zum zweiten Mal, diesmal mit einer Untervariante: In den Romed-Kliniken spiele dies eine weniger wichtige Rolle, sagt Sprecherin Elisabeth Siebeneicher. Bei der Behandlung mache die Variante, mit der ein Patient positiv getestet worden ist, so wenig Unterschied, dass aufwendigere Verfahren nicht unbedingt nötig seien.
Auf die Möglichkeit einer erneuten, so genannten Re-Infektion mit Omikron hatte zuvor schon eine US-amerikanische Studie hingewiesen. Offensichtlich veranlasst Omikron mit seinen oftmals milderen Verläufen den Körper zur Bildung von nur wenigen Antikörpern.