In diese Projekte investiert der Kreis BGL
150 Millionen Euro für Bildung – Dafür kein neues Landratsamt
- VonChristina Eisenbergerschließen
Gymnasien, ein Bildungszentrum aber kein neues Landratsamt - Das Berchtesgadener Land setzt für das nächste Jahrzehnt klare Prioritäten. Gleichzeitig steigen die Schulden so hoch wie noch nie.
Berchtesgaden/Bad Reichenhall - „Die Investitionen in die Bildung stellen die Herausforderung für uns dar“, so Landrat Bernhard Kern am Freitag (25. März) in der Kreistagssitzung. Das Berchtesgadener Land ist eine Bildungsregion. Über den gesamten Landkreis verteilt werden deswegen Schulen saniert, aus- oder auch neu gebaut.
Berchtesgadener Land investiert: Prioritätenliste 2022 bis 2031
- Neubau Sonderpädagogisches Förderzentrum St. Zeno: 4.500.000 Euro
- Rottmayr-Gymnasium, Neubau C-Trakt, Pausenhalle, Aula: 20.004.000 Euro
- Karlsgymnasium, Erweiterung und Anbau Fachtrakt: 8.600.000 Euro
- Berufliches Bildungszentrum Freilassing: 100.000.000 Euro
- Olympiastützpunkt Berchtesgaden, Sanierung Rodlerhalle: 6.800.000 Euro
- Berufsfachschule für Holzschnitzerei: 14.500.000 Euro
Schuldenobergrenze bei 70 Mio. Euro
Viele Projekte sind jedoch teurer als ursprünglich geplant. Die Kosten für das Rottmayr-Gymnasium in Laufen haben sich etwa auf rund 20 Millionen Euro verdoppelt. Das Bildungszentrum in Freilassing ist mit 100 Millionen Euro die „größte finanzielle Herausforderung“ der letzten Jahrzehnte.
In Summe kosten die sieben Projekte 154,4 Millionen Euro. „Eine Finanzierung der vorgestellten Investitionsmaßnahmen unter der Abwägung von Generationengerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit wird nach heutigem Stand eine Verschuldung von bis zu 70 Millionen Euro erfordern“, so Kern. Das Landratsamt rechnet bis 2030 mit einer Schuldenentwicklung hin zu über 67 Millionen Euro. Ein Schuldenstand, wie er noch nie dagewesen ist.
Neubau des Landratsamts auf unbestimmte Zeit verschoben
Die hohen Investitionskosten bedeuten das Aus für einen Neubau des Landratsamts. „Ein Neubau mit Kosten von rund 50 Millionen Euro ist in den kommenden Jahren nicht darstellbar, wenn wir die Schuldenobergrenzen nicht unverantwortlich noch höher festlegen wollen und die Kreisumlage für die Gemeinden erträglich bleiben soll“, so Kern.
Die Bildung ist wichtig, „eine Investition für die Zukunft“, ansonsten habe man keine Rohstoffe im Kreis, so Kreisrätin Monika Veiglhuber (FWG). Dennoch müsse man für den Neubau des Landratsamts „zeitnah alternative Lösungen suchen. Man kann mit dem jetzigen Gebäude nicht noch zehn Jahre weiterarbeiten, ohne sich Gedanken zu machen.“
Die zerstörte Bob- und Rodelbahn am Königssee soll auch wieder aufgebaut werden. Bund und Land haben eine Kostenübernahme von 53,5 Millionen Euro zugesagt. Deswegen ist die Rodelbahn nicht in der Prioritätenliste mit aufgenommen.
ce