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Autofahrer „werden immer rücksichtsloser“: So soll die Ortsdurchfahrt Saaldorf sicherer werden

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Von: Christina Eisenberger

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Ab dem Ortsschild gilt auf der BGL3 in Saaldorf eigentlich Tempo 50. Viele Autos und Lastwagen rauschen aber schneller durch den Ort. Spitzenwert? 140 km/h. © ce

Raser stoppen und Schulkindern Sicherheit bieten - das soll eine Baumaßnahme auf der Ortsdurchfahrt BGL3 in Saaldorf bringen.

Bad Reichenhall/Saaldorf-Surheim - Mehr Verkehrssicherheit für Saaldorf - das soll eine Baumaßnahme auf der Ortsdurchfahrt der Kreisstraße BGL3 bringen. Das Projekt kennt Landrat Bernhard Kern aus der Vergangenheit, als er damals noch Bürgermeister der Gemeinde Saaldorf-Surheim war. Am Mittwoch (22. Juni) präsentierte Baudirektor Martin Bambach vom Staatlichen Bauamt Traunstein das Vorhaben dem Kreisausschuss.

Mehr Verkehrssicherheit in Saaldorf - durch Querungshilfe auf der BGL3

„Die Gemeinde hat vor, den Ortsteil zu erweitern und demzufolge wird es mit Sicherheit auch eine höhere Frequenz bei Fußgängern und Radfahrern geben“, so Bambach. Um vom Baugebiet „Saaldorf-Ost“ in Richtung der öffentlichen Einrichtungen, etwa die Schule und den Kindergarten, das Rathaus oder auch die Kirche, zu kommen, müssen die Bewohner die BGL3 sicher queren können. Deswegen plant die Gemeinde 2023 einen Umbau des Kreuzungsbereichs der Kreisstraße mit der Weiherstraße am südlichen Ortseingang von Saaldorf.

Die geplante Baumaßnahme verbessere die Verkehrssicherheit, so Bambach. Das Staatliche Bauamt sei auch von Anfang an in die Planungen der Gemeinde mit eingebunden gewesen.

Der Lkw-Anteil auf der BGL3 ist hoch. Autos und Lastwagen rauschen in den Ort auch mal schneller rein, als erlaubt. Die Gemeinde hat bereits einen Geschwindigkeitsmesser aufgestellt, der auch zeigt, dass die Geschwindigkeiten dort regelmäßig überschritten werden.

„Verkehrsteilnehmer werden immer rücksichtsloser“

Es gebe verschiedene Lösungen, um Fußgänger eine Straße verkehrssicher queren zu lassen, so Bambach. Ein Zebrastreifen fällt nach Ansicht des Baudirektors weg. „Das ist nicht verkehrssicher, weil die Verkehrsteilnehmer immer rücksichtsloser werden und gerade im Landkreis hier nachweislich Leute schwer zu Schaden gekommen sind.“

Bei einer niedrigeren Fußgängerfrequenz - zumindest im Vergleich zu einer größeren Stadt - wie hier in Saaldorf, mache eine bauliche Maßnahme Sinn. Ein Fahrbahnteiler ohne Querungsmöglichkeit kurz nach dem Ortseingang soll den Verkehr bremsen. Ähnliche Beispiele gibt es auch in Bischofswiesen oder Oberteisendorf. Und weiter im Ort - kurz nach der Kreuzung Weiherstraße - kommt dann die Querungshilfe.

„Das ist verkehrssicherer. Das ist viel besser einsichtig, als wenn man den Gegenverkehr beobachten müsste“, so Bambach. Pluspunkt der beiden Bauten: „Man bringt den Autofahrer dazu, etwas langsamer zu fahren.“

Die Kosten trägt größtenteils die Gemeinde. Der Landkreis bezahlt nur das, was er ohnehin bei Straßenbauarbeiten bezahlen würde, so Bambach.

Straßenbauvorhaben in Saaldorf: Kostenanteile für Landkreis und Gemeinde

KostenanteileGesamtkostenGemeindeLandkreis
Baukosten (brutto)331.820 Euro185.450 Euro146.370 Euro
Grunderwerbskosten9.450 Euro5.283 Euro4.167 Euro
Verwaltungskosten34.127 Euro19.073 Euro15.054 Euro
Gesamtsumme375.397 Euro209.806 Euro165.591 Euro

Die Gemeinde Saaldorf-Surheim als Bauherr stelle außerdem einen Antrag um Fördermittel an die Regierung von Oberbayern. Eindeutig förderungsfähig sei die Querungshilfe als Verkehrssicherheitsmaßnahme. Die Zuwendungen von der Regierung von Oberbayern würden dann dementsprechend auf die Kostenträger - Gemeinde und Landkreis - aufgeteilt werden. Der Förderungssatz beträgt bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Der Kostenanteil des Landkreises könne sich dadurch auf rund 90.300 Euro verringern.

Für Baumaßnahmen, die im nächsten Jahr realisiert werden sollen, müssen Kommunen bis spätestens Ende September die Zuwendungsanträge stellen. Der Kreisausschuss befürwortet die Baumaßnahme.

ce

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