Schüler aus Altötting am 27. Mai bei KIKA
Video überzeugte den Checker Tobi: Gymnasiasten schmissen sich extra in Dirndl und Lederhosen
- VonRoland Kroissschließen
Die Klasse 7c vom König-Karlmann-Gymnasium Altötting könnte ins Finale des KIKA-Quiz-Wettbewerbs „Die beste Klasse Deutschlands“ einziehen. Die Bewerbung beim TV-Sender reichten die Schüler 2021 selbst ein. Sie drehten dafür ein eigenes Bewerbungsvideo. innsalzach24.de über die Hintergründe einer bemerkenswerten Aktion.
Altötting - Die Aufzeichnung im Studio drohte zu platzen. Dann klappte es doch noch. Wegen der angespannten Corona-Lage hatte das Bayerische Kultusministerium mehrtägige Schulfahrten verboten. Die Tagesfahrt mit der für den Vormittag angesetzten Aufnahme im Erfurter Studio wäre offiziell nicht möglich gewesen. Doch die Schüler der 7c konnten sich auf ihre Klassenleiterin Iris Fraundorfner verlassen. Sie setzte sich für die Verlegung des Termins auf den Nachmittag ein. Ende März war es dann soweit. Ein ICE brachte die 7c rechtzeitig nach Erfurt.
Ob die 7c aus Altötting erfolgreich war, wird erst am 27. Mai bei KIKA zu sehen sein
Jetzt wird das Ergebnis ausgestrahlt - als Aufzeichnung der Show „Die beste Klasse Deutschlands“. Am Freitag (13. Mai) startete die 15. Staffel mit der ersten von vier Wochenshows. In der dritten Wochenshow am 27. Mai ist auch die Schulklasse 7c des König-Karlmann-Gymnasiums (KKG) aus Altötting dabei. Wie viel Erfolg ihnen beschieden war, verraten die Schüler nicht. Sollte es im Viererduell für den ersten Platz gereicht haben, wird die 7c im Staffelfinale am 4. Juni noch einmal zu sehen sein. Diese Sendung ist ebenfalls bereits abgedreht. Daher steht das Endergebnis fest. Um es zu erfahren, muss man aber die TV-Sendungen ansehen.
KIKA-Gucken auf Leinwand am Karlmann-Gymnasium mit den Unterstufen
Am Karlmann-Gymnasium wird die KIKA-Sendung am 27. Mai ab 19.30 Uhr im schulinternen Public Viewing verfolgt. „Wir ziehen das wie eine Filmpremiere auf. Auch die Klassen der Unterstufen sollen dabei sein“, so Klassenleiterin Iris Fraundorfner zu innsalzach24.de.
Sie selbst berichtet, welch eine „riesige Aufregung die Aktion bei der 7c und allen Schülern unseres Gymnasiums verursacht hat“. Bei der positiven Vergabe-Entscheidung seien „Freudentränen geflossen“. Gerade im Hinblick auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei die Teilnahme am TV-Quiz „ein Lichtblick in einer Zeit des dauernden Verzichts und der Absagen in allen Bereichen“ gewesen. Ausflüge, Kinobesuche oder Skilager fanden nicht statt.
So läuft die Spielshow im Fernsehen ab - Beispiel-Videos aus der KIKA Mediathek
Dass es vielleicht soweit kommt, liegt am Ehrgeiz von Schülern und Lehrern. Alle Schüler der Klasse – und die Klassenleiterin Iris Fraundorfner sowie Kirill Schröder – begaben sich in der Freizeit in Quarantäne, um die Fahrt nicht zu gefährden. Schüler, Lehrer und Maskottchen Karli, ein Affe, machten sich auf den Weg. Die 7c bereitete sich intensiv vor. Etliche Schüler erstellten eigene Quizshows, die zum Training durchgespielt wurden, die Mädchen und Buben schauten Nachrichtensendungen an, lasen Zeitung, wiederholten Grundwissen und studierten Wissensbücher.
Bewerbungsvideo wurde gedreht - Szenen aus Garching an der Alz
Die Initiative ging von den beiden Klassensprechern aus, Antonia Scharf und Alexander Huber. Die Klassenkameraden waren mit Begeisterung dabei, schließlich schauen viele diese Sendung. Vor allem der Moderator „Checker Tobi“ erfreut sich großer Beliebtheit. In Eigenregie kümmerte sich die 7c dann um das Bewerbungsvideo. In den Pausen sowie in Kunst- und Vertretungsstunden bastelten die Siebtklässler am Drehbuch, gefilmt wurde dann an der Schule, am Kapellplatz und auf einem Hof in Garching, auf dem Mitschüler Maxi Perschl wohnt.
Weil die 7c explizit bayerische Akzente setzen wollte, studierte sie sogar eine Tanzsequenz ein, bei dem die meisten Dirndl und Lederhosen trugen. Dass das Video exakt die geforderten vier Minuten lang wurde, lag an David Jäschke. Der Altöttinger führte die Kamera und war als Cutter im Einsatz. Iris Fraundorfner: „Die Kids haben das technisch super gemacht und in der Schule standen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite.“
Kunst-Lehrer Kirill Schröder: „Dieser Klasse ist der Erfolg von Herzen zu gönnen“
Bei den beiden Fahrten nach Erfurt - für die Dreharbeiten von Vorentscheid und Finale - war Kunst-Lehrer Kirill Schröder mit dabei. Er berichtet von „tollen Erfahrungen mit begeisterten jungen Menschen“. Viel dazu beitragen musste er nicht, „weil sie alles selbst gemacht haben und die Initiative von ihnen ausging“.
Der zweite Klassenleiter Schröder sei gemeinsam mit Iris Fraundorfner „eher aus dem Weg gesprungen, damit sie loslegen konnten“. Dieser „sehr netten, dankbaren Klasse 7c mit tollem Zusammenhalt“ sei der Erfolg „von Herzen zu gönnen“. Ihn freut es, „die Schüler mit ihren Interessen abzuholen“. Alle freuten sich nun „auf die fertig geschnittene Sendung, von der wir nur ein Vorversion sehen durften.“
„Checker Tobi“ begrüßt die Schüler - Front-Kids geschminkt und verkabelt
Bei den Dreharbeiten in Erfurt begrüßten die Moderatoren Checker Tobi und Clarissa Corrêa da Silva die oberbayerischen Schüler. Sie erwiesen sich auch „in echt“ bzw. backstage als sympathisch und authentisch. Die beiden Front-Kids wurden für die Aufzeichnung geschminkt und verkabelt. „Da hatte ich ganz schön Herzklopfen“, so Antonia Scharf und David Jäschke unisono. Die Aufregung legte sich dann wieder, konzentriert stellten sich die KKG-Schüler den Aufgaben.
Die Teilnahme an der KiKA-Serie „Die beste Klasse Deutschlands“ ist schon jetzt ein großer Erfolg. Denn die Altöttinger 7c bekam als eine von nur 16 von insgesamt 800 Bewerber-Schulklassen den Zuschlag. Die Fahrt zum Drehtermin nach Erfurt war für die KKG-Gruppe „faszinierend und anstrengend zugleich“, so Iris Fraundorfner. Nach insgesamt zehn Stunden Zugfahrt - Hin- und Rückfahrt zusammengerechnet - kam die 7c spät nachts zu Hause an.
Einige Schüler, die dabei waren, schliefen am nächsten Tag im Unterricht ein. Iris Fraundorfner: „Die anderen Klassen aus anderen Bundesländern kamen ausgeruht zum Drehtermin, da sie in Erfurt übernachtet hatten. Das Bayerische Kultusministerium ließ das aber nicht zu und deshalb mussten wir Reisestrapazen ohne Pause in Kauf nehmen.“
-rok-