Drei bayerische Fälle in "Aktenzeichen XY"

München - In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" wurden am Mittwochabend auch drei Kriminalfälle aus Bayern behandelt. Konkrete Hinweise auf die Täter gebe es aber noch nicht.
Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hat am Mittwoch über drei ungelöste Kriminalfälle aus Bayern berichtet. Der ein oder andere dürfte vielen Zuschauern bekannt vorgekommen sein:
Achtjährige vor 28 Jahren ermordet
So etwa der Fall von Michaela Eisch aus München. Vor mittlerweile 28 Jahren wurde das Mädchen tot aufgefunden. Bis heute konnte nicht geklärt werden, wer die Achtjährige ermordet hat. Vor zwei Jahren erst war der Fall neu aufgerollt worden. Mit einem Massen-Gentest wurde die Nachbarschaft der Familie überprüft - ohne Erfolg.
Zeugen hatten vor 28 Jahren ausgesagt, Michaela an der Braunauer Brücke gesehen zu haben - in Begleitung eines Mannes. Angeblich

hatten die beiden sehr vertraut gewirkt. Vier Wochen später wurde die Leiche des Mädchens an ebenjener Brücke gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass Michaela ihren Mörder gekannt haben könnte.
Aufgrund der Zeugenaussagen wurden zwei Phantombilder erstellt, anhand derer die Polizei nach wie vor nach dem Täter sucht. Die Polizei hofft nun auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. Mittlerweile liefen rund 40 Anrufe zum Verschwinden von Michaela Eisch ein. Die Zuschauer seien vom Fall der Achtjährigen besonders bewegt gewesen.
Profi-Pokerspieler seit März spurlos verschwunden
Auch im Fall des Profi-Pokerspielers Kadir Karabulut aus Dillingen wurden neue Zeugen gesucht. Der 42-Jährige ist vor rund einem halben Jahr spurlos verschwunden. Die Polizei schließt ein Verbrechen nicht aus und setzt nun auf die Hilfe der Bevölkerung. Am Abend vor seinem Verschwinden hatte Karabulut noch einen Poker-Freund in Gersthofen besucht. Diesem hatte er erzählt, noch einen Termin in München zu haben. Seitdem verliert sich die Spur des 42-Jährigen. Erst einen Monat später wurde das Auto des Pokerspielers im Augsburger Stadtteil Lechhausen gefunden. Wie es dorthin kam, weiß keiner. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Kadir Karabulut nach März gesehen haben und wissen, wo sich der 42-Jährige aufhalten könnte. Zwar gingen seit der Sendung bislang 15 Hinweise bei der Augsburger Polizei ein, aber es sei mit Sicherheit "keine heiße Spur dabei."
Unbekannter verbrennt im Englischen Garten
Der dritte Fall erreignete sich letztes Jahr in München. Ein Spaziergänger wurde Zeuge, wie im Englischen Garten nahe des Monopteros ein Mann in Flammen aufging. Die Polizei ging zunächst von Selbstmord aus, doch der Fall warf Rätsel auf: Hätte sich der Mann selbst mit Benzin übergossen und angezündet, hätten die

Ermittler einen entsprechenden Behälter finden müssen. Eine Suchaktion blieb erfolglos. Das schlimme dabei: Bis heute weiß niemand, wer das Opfer ist. Mithilfe von äußerlichen Merkmalen hat die Polizei über "Aktenzeichen XY" nun erneut versucht, seine Identität zu klären. Zu diesem Fall seien zehn Hinweise eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Aussagen zu den einzelnen Fällen müssten nun erst einmal ausgewertet werden, teilten die Polizeipräsidien in München und Dillingen mit. Konkrete Hinweise zu den Tätern hätte es bislang aber nicht gegeben. Die Sendung mit Rudi Cerne hat am Mittwochabend 5,39 Millionen Zuschauer erreicht. "Aktenzeichen XY ... ungelöst" war damit die besteingeschalteste Sendung des Tages und konnte hinsichtlich der Zuschauerzahl sogar den Fußball DFB-Pokal überbieten.
mm/dpa