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Grundschule Feldkirchen macht den Anfang: Riesige Spende für Kinder im BGL

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Von: Christina Eisenberger

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Stavros Kostantinidis sammelt mit der BayWa Stiftung 900.000 Euro Spenden für das Berchtesgadener Land
Spaß hatten nicht nur die Kinder: Beim Anpflanzen im Hochbeet halfen neben Bürgermeister Öttl auch Landrat Kern (v.r.), Spendeninitiator Kostantinidis und Geschäftsführerin der BayWa Stiftung Thon mit. © ce

Sechs Projekte für Kinder und Menschen mit Behinderung im Berchtesgadener Land unterstützt die 900.000 Euro Spende aus München. Initiator Stavros Kostantinidis und Maria Thon von der BayWa Stiftung haben zur Übergabe der Grundschule Feldkirchen einen Besuch abgestattet.

Ainring - Pünktlich zum Gong am Mittwochmittag (13. Juli) ist ordentlich was los am Pausenhof der Grundschule in Feldkirchen. Doch nicht nur die Schulkinder kommen aus ihren Klassenzimmern nach draußen. Auf dem Innenhof am Schulgarten steht eine Gruppe, die so eher selten in einer Grundschule aufeinandertrifft.

Stavros Kostantinidis übergibt mit der BayWa Stiftung Spende ans Berchtesgadener Land

Extra aus München angereist sind der Rechtsanwalt Stavros Kostantinidis und Geschäftsführerin der BayWa Stiftung Maria Thon. Denn Kostantinidis hat auf seiner Geburtstagsfeier im Sommer 2021 450.000 Euro Spenden unter seinen Gästen für das Berchtesgadener Land gesammelt. Der Grund: die massiven Unwetterschäden im Berchtesgadener Talkessel. Die BayWa Stiftung hat die Summe verdoppelt.

Die Freude ist groß unter den stellvertretenden Empfängern der Spende. Sechs Projekte im Landkreis werden mit den 900.000 Euro teils über Jahre gefördert. Alle stehen im Einklang mit den Prinzipien der Bildungsstiftung der BayWa: gesunde Ernährung, erneuerbare Energien und Umweltbildung.

Für Stavros Kostantinidis war die Spendenaktion eine spontane Entscheidung. „Ich konnte diesen Abend nicht gestalten, ohne dass ich etwas tue. Das wäre einfach daneben gewesen, ein so großes Fest zu meinem 55. Geburtstag zu machen und dabei nicht an andere zu denken, die es nötig hätten, unterstützt zu werden.“ So kam die Idee der Spende für die Flutkatastrophenopfer, doch Kostantinidis ging gleich einen Schritt weiter: Die Staatsregierung habe die Betroffenen selbst bereits versorgt. Deswegen müsse man an die Zukunft denken, nämlich die Kinder.

Kostantinidis ging von „Tisch zu Tisch, Gast zu Gast, Freund zu Freund und hat sie gebeten, sich für die gute Sache einzusetzen“, erinnert sich Thon.

Ernährungs- und Umweltbildung an Grundschulen

Rund ein Jahr nach dem schweren Unwetter und der Spendenaktion werden die ersten konkreten Projekte in der Grundschule Feldkirchen umgesetzt und auf alle anderen Grundschulen im Landkreis ausgeweitet. Rektorin Gerlinde Birner erhält symbolisch den „Ernährungskompass“ der Stiftung. Die Schule bekommt zwei Klassensätze des Buches, das die Stiftung extra für Grundschüler entwickelt hat. Dazu gibt es zwei neue Hochbeete für den Schulgarten. Diese befüllen die Kinder nach der Spendenübergabe mit frischer Erde, Kräutern, Salat und Erdbeerpflänzchen - gemeinsam mit Rektorin Birner, Bürgermeister Martin Öttl, Landrat Bernhard Kern und den Spendern Thon und Kostantinidis.

Stavros Kostantinidis sammelt mit der BayWa Stiftung 900.000 Euro Spenden für das Berchtesgadener Land
Am Hochbeet unterstützt Bürgermeister Martin Öttl die Grundschüler beim Einsetzen der Erdbeerpflänzchen. © ce

„Die Projekte sind nachhaltig und zukunftsorientiert“, so Thon. Ziel sei die Ernährungsbildung aber auch Gesundheitsprävention für die Kinder. Neben der Ernährungsbildung legt die Stiftung viel Wert auf die Umweltbildung der jungen Generation. „Ich frage bei den Workshops die Kinder gerne, wer denn schon mal im Wald war. Da gehen nicht so ganz viele Hände hoch“, so Thon. Bei der „Waldschule“ können die Klassen der Grundschule Feldkirchen teilnehmen und das System Wald kennenlernen, erklärt Thon. Eine Waldpädagogin begleitet die Klassen bei dem Ausflug in die Natur. Die Schulkinder pflanzen dabei auch ihren eigenen Baum. Das Erlebte können die Kinder im eigenen Waldtagebuch festhalten - das Thon stellvertretend für die anderen Grundschulen im Landkreis an Helmut Mayer, den Schulamtsdirektor, übergibt.

BayWa Stiftung pflanzt 20.000 Bäume im BGL

„Wir stärken auch den Wald selber. Wir haben ein Programm ins Leben gerufen, das heißt ‚O´pflanzt is - Wir mischen den Wald auf‘. Da pflanzen wir im Berchtesgadener Land Bäume. Es ist uns wichtig, einen Mischwald zu gestalten, weil der Borkenkäfer, die Klimaveränderung und die Trockenheit so viele Bäume kaputt gemacht hat“, so Thon. In Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten pflanzt die BayWa Stiftung insgesamt 100.000 Bäume in Bayern, 20.000 davon im Berchtesgadener Land. „10.000 wurden schon im Frühjahr an der Stoißer Alm gepflanzt und 10.000 kommen noch im Herbst nach.“

Stavros Kostantinidis sammelt mit der BayWa Stiftung 900.000 Euro Spenden für das Berchtesgadener Land
Auch an das Schülerforschungszentrum in Berchtesgaden geht ein Teil der Spendengelder. Leiterin Prof. Dr. Claudia Nerdel übernahm das symbolische Geschenk. © ce

Ein weiterer Teil der Spende geht an die Technische Universität München für das Projekt Clever und Fit 2.0, in dem es um den Zusammenhang von Konzentrationsfähigkeit, Ernährung und Bewegung geht und an das Schülerforschungszentrum in Berchtesgaden. Leiterin Prof. Dr. Claudia Nerdel nimmt dafür stellvertretend einen kleinen Pepperonistrauch entgegen. Im Schülerforschungszentrum lernen Schüler insbesondere die MINT-Fächer näher kennen.

„Uns liegen die Kinder am Herzen, aber auch die Menschen, denen es vielleicht nicht so gut geht wie uns oder Menschen, die glücklich sind, aber einen besonderen Betreuungsbedarf haben“, so Thon. Finanzielle Unterstützung bekommt deswegen auch die Lebenshilfe Berchtesgadener Land und die Pidinger Werkstätten. Die Lebenshilfe kümmert sich um rund 300 Menschen mit einer geistigen Behinderung, erklärt Geschäftsführer Dieter Schroll. Die Pidinger Werkstätten bieten etwa 280 Personen einen sinnvollen Arbeitsplatz.

Stavros Kostantinidis sammelt mit der BayWa Stiftung 900.000 Euro Spenden für das Berchtesgadener Land
Der Gemeinschaftsgarten folgt noch. In der Zwischenzeit überreicht Thon an Geschäftsführer der Lebenshilfe Dieter Schroll noch Kräuter im Topf. © ce

Mit dem Geld können insbesondere verschiedene Sportprojekte, die ohne Spenden gar nicht möglich wären, gefördert werden. So bieten die beiden Einrichtungen etwa ein Fußballteam, Stockschießen, aber auch Reiten und die Nähe zu Pferden an, so Schroll. An Schroll und den ersten Vorsitzenden der Lebenshilfe Hans Eschlberger übergibt Thon einen Kräutertopf. Denn die BayWa Stiftung wird gemeinsam mit der Lebenshilfe noch einen Gemeinschaftsgarten anlegen.

ce

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