Warten auf das Erfolgserlebnis
"Das ist die beste Mannschaft, gegen die wir bisher gespielt haben", sagte Mehmet Karahan nach der 0:3-Niederlage seines SV Aschau beim TSV Ebersberg. "Wenn deren Mannschaft zusammenbleibt, werden die in den nächsten Jahren ein Wörtchen mitreden." Der Trainer des SV Aschau ist ein guter Verlierer - aber diese Rolle hat er schön langsam satt. Seine Aschauer warten trotz engagiertem Auftritt in Ebersberg weiter auf den ersten Saisonsieg.
"Die Jungs haben sich reingehaut, sie haben sich verausgabt - es hat aber einfach nicht gereicht für uns", berichtete Karahan. Ebersberg erspielte sich im Spielverlauf einige Chancen, doch auch die Aschauer kamen mehrmals gefährlich vor dem Tor auf. Zum Beispiel in der 34. Spielminute durch Stoßstürmer Maxi Ultsch. Ein Tor erzielten die Aschauer jedoch nicht.
Drei Minuten nach Ultschs Möglichkeit gingen dann die Gastgeber in Führung. Nach schöner Vorarbeit Benedikt Platzers schoss dessen Sturmpartner Stefan Lechner zum 0:1 ein. Das Spiel verlief fair und auf ordentlichem Niveau. Die Aschauer hielten die Partie bis zehn Minuten vor Ende offen, ehe ihnen ein fataler Fehler unterlief, der aus Karahans Sicht symptomatisch für die Negativserie seiner Mannschaft ist.
Auf der linken Flanke rettete ein Aschauer den Ball vor dem Aus. Gut gemeint und beherzt gemacht, aber eben nicht clever genug, befand der SVA-Trainer. Weil kein Mitspieler beisprang und zum gesicherten Ball ging, kam schließlich Ebersberg Platzer an den Ball und vollendete eiskalt zum 0:2 aus Aschauer Sicht. Die Aschauer bissen danach noch einmal. Vier Minuten vor Ende jedoch machte der eingewechselte Simon Eglseder den Deckel aufs Spiel und traf zum 0:3-Schlusspunkt.
"Die Niederlage tut weh. Der Sieg der Ebersberger geht aber auf alle Fälle in Ordnung", sagte Karahan, der allerdings den Endstand als zu hoch ansah. Aschau bleibt dadurch Tabellenschlusslicht. "Es wird nicht leicht, da unten rauszukommen. Die Jungs brauchen einfach mal ein Erfolgserlebnis, das ihnen zeigt: Hoppala, da geht was."
Nach der Negativserie fehle der Mannschaft, die in den Vorjahren ans Gewinnen gewohnt war, das Selbstvertrauen. Gerade für die jungen Spieler ist diese Situation gänzlich neu. Karahan und sein Trainerkollege Burim Djimsiti setzen wie schon vor dem Ebersberg-Spiel auf Gespräche, um die mentale Blockade zu lösen. "Vom Potenzial her sind wir nicht schlecht. Wir brauchen jetzt das Miteinander, um da rauszukommen." Funktioniert es, dann darf Karahan bald auch zeigen, dass er auch als Sieger Größe zeigt
Statistik:
SV Aschau: Geyer - Mar. Wintersteiger (ab 46. Max. Wintersteiger), Berardi, Karatepe, Altmer (ab 77. Wagner) - Pfeifer, Baumann - Berghammer, Hoseyni (ab 46. Koestner), J. Asanger - Ultsch.
Tore: 1:0 Lechner (37.), 2:0 Platzer (80.), 3:0 Eglseder (86.).
Schiedsrichter: Oliver Mühldorfer (FC Aschheim). Zuschauer: 50. wam