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Seit 40 Jahren als Trainer in Region tätig: Darum ist Faber jetzt vom DFB enttäuscht

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Von: Markus Altmann

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Helmut Faber ist aufgrund von Differenzen mit der neu gewählten Leitung der Fußballabteilung des TuS Prien nicht mehr länger Trainer der Priener Kreisliga-Truppe.
Helmut Faber. © Tus Prien

Helmut Faber feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Seit nunmehr 40 Jahren ist der 66-Jährige als Trainer im Fußball-Kreis Inn/Salzach tätig, zudem arbeitete er 22 Jahre beim DFB. Im Gespräch mit beinschuss.de blickt Faber auf diese erfolgreiche Zeit zurück und verrät, warum er nicht mehr beim DFB arbeitet und den Verband jetzt sogar verklagt.

Rosenheim - Nach dem Aufstieg mit dem SV Schloßberg-Stephanskirchen in der vergangenen Saison legte Cheftrainer Helmut Faber mit seiner Mannschaft einen starken Saisonauftakt hin und belegt nach sieben Spieltagen den vierten Tabellenplatz in der Kreisliga 1. Dabei feiert Faber in diesem Jahr sein 40-jähriges Trainerjubiläum im Kreis Inn/Salzach.

Faber war bei 14 Vereinen in der Region tätig

1982 kam er aus beruflichen Gründe nach Rosenheim, seitdem arbeitet er im Gesundheitsamt. Zu dieser Zeit war er noch Spielertrainer bei SV Ampertal-Unterbruck. „Ich habe den Verein damals schweren Herzens verlassen, weil ich mich dort richtig wohlgefühlt habe”, so Faber im Gespräch mit beinschuss.de über seine damalige Trainerstation. „Am Ende waren die Fahrtwege aber einfach zu weit.”

Sein erstes Traineramt in der Region war schließlich der TSV Rohrdorf. Mit dem Verein schaffte er in seinem dritten Jahr den Aufstieg in die damalige A-Klasse. Insgesamt arbeitet Faber in den 40 Jahren bei insgesamt 14 Vereinen in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Miesbach und war sowohl im Jugend- als auch im Herrenbereich tätig.

Der 66-Jährige war insgesamt 22 Jahre beim DFB

Dabei sind ihm besonders die Stationen Rohrdorf, Westerndorf und Schloßberg im Herrenbereich in Erinnerung geblieben, aber auch ganz besonders der Aufstieg in die Bezirksoberliga mit Hin- und Rückspiel der D-Jugend des TuS Raubling.

Mit Rohrdorf wurde in den 80-er Jahren auch eine unvergessliche Reise nach Ägypten durchgeführt, bei Westerndorf wurde, obwohl von der Bezirksligamannschaft nur drei Spieler übriggeblieben waren, der Klassenerhalt erreicht und mit seinem aktuellen Verein Schloßberg-Stephanskirchen konnten drei Aufstiege und ein Klassenerhalt gefeiert werden.

Dass für Faber die Trainertätigkeit etwas ganz Besonders ist, zeigt sich auch darin, dass er neben der Arbeit in den Vereinen 22 Jahre lang als Coach für den DFB tätig war. Erst war er noch Stützpunkt-, später sogar Auswahltrainer. Zudem führte er Fußball-Ferienschulen durch und war an der Ausbildung von Trainern beteiligt.

Seit Frühjahr 2022 ist Faber nicht mehr Auswahltrainer beim DFB

„Es hat unglaublich viel Spaß gemacht zu sehen, wie sich die Jungs, die ich zusammen mit meinem Trainerkollegen Helmut Laggererbauer für die Auswahl ausgesucht habe, entwickelt haben. Außerdem habe ich viele Freunde in dieser Zeit kennengelernt”, betont Faber.

Dabei ist dem langjährigen Trainer vor allem ein Mann besonders in Erinnerung geblieben: „Die Zusammenarbeit mit dem damaligen Stützpunkt-Koordinator Peter Wimmer war bis zu dessen Amtsende sehr vertrauensvoll und in Sachen Fußball habe ich viel von ihm gelernt. Sein unglaubliches Fachwissen und seine Empathie gegenüber Trainerkollegen und den Talenten haben mich stets beeindruckt.”

Mit dem Ende der Amtszeit von Wimmer und der damit verbundenen Neubesetzung der Stützpunkt-Koordinatenstelle beim DFB für den Bereich Oberbayern änderte sich das aber Arbeitsklima im Bereich der Stützpunkt- und Auswahltätigkeit grundlegend. Deshalb ist Faber seit Frühjahr 2022 nicht mehr als Auswahltrainer tätig.

DFB kündigt seinen Trainervertrag: „Die Gründe dafür sind mir rätselhaft”

Ende August kündigte der DFB nun auch noch seinen Trainer-Vertrag zum 30. September. „Die Gründe dafür sind mir rätselhaft”, sagt Faber darüber. Als Reaktion darauf reichte Faber inzwischen eine Kündigungsschutzklage gegen den Verband ein. „Ich finde es sehr schade, wie Personen, die sich viele Jahre lang für die Talentförderung und den Verband eingesetzt haben, am Ende behandelt werden”, betont der 66-Jährige, „sein eigenes Jubiläum stellt man sich schon anders vor.“

Als Vereinstrainer denkt Faber aber auch nach 40 Jahren noch nicht ans Aufhören. “Die Arbeit mit den Spielern hält mich jung und fit. Deshalb fühle ich mich nicht wie 66. Das ist das Schöne an der Trainertätigkeit.”

Mit dem SV Schloßberg-Stephanskirchen läuft es in dieser Saison gut und ein weiteres Jahr in der Kreisliga scheint möglich. Dann auch hoffentlich noch mit Faber auf der Trainerbank.

ma

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