Nach Trainingslager in Peking
Stewardessen im Seuchenanzug: Töginger Bob-Anschieber Florian Bauer träumt trotzdem von Olympia
- VonLeon Simethschließen
Der Bob-Anschieber Florian Bauer aus Töging startet in Innsbruck in die Weltcup-Saison. Das Trainingslager in Peking zuvor verlief „besser als erwartet“.
Töging – Verletzung überstanden, Trainingslager in Peking absolviert und den entscheidenden zentralen Leistungstest bestanden – jetzt kann die Weltcup-Saison für den Töginger Bobanschieber Florian Bauer richtig losgehen.
Den ursprünglichen Termin für den Leistungstest Mitte September verpasste Bauer wegen einem Muskelfaserriss in der Wade am Übergang zur Achillessehne. Diese Verletzung hat der 27-Jährige überstanden. „Kleine Wehwehchen gibt es immer, aber die Probleme in der Wade sind weg und ich bin fit“, erzählt Bauer im Gespräch mit der Sportredaktion der OVB-Heimatzeitungen.
Anschließens stand ein Trainingslager im chinesischen Peking an. „Viele Orte kennt man schon, aber da wusste ich überhaupt nicht, was auf mich zukommt“, gesteht der Töginger. „Dann habe ich gesehen, dass die Stewardessen wie so einen Seuchenanzug angehabt haben. Da habe ich gewusst: Das wird wohl nicht so lustig“, fügt Bauer hinzu. Anschließend war das ganze Terminal für die Sportler gesperrt und Bauer und Co. wurden per Polizeieskorte zur Anlage gebracht. „Da wusste ich ehrlich gesagt nicht so recht, was gerade abgeht“, lacht der Töginger.
„Im Großen und Ganzen war die China-Reise aber viel besser als erwartet. Das Essen und das Hotel waren super und die Trainingsmöglichkeiten optimal“, freut sich der Töginger über den Verlauf des Trainingslagers. Die Olympia-Bahn in Peking sei gigantisch gewesen. „Das kannst du dir gar nicht vorstellen, wie groß die ist. Das ist absolut krank“, zeigte Bauer sich fasziniert. Die Bobfahrer durften das Hotel nicht verlassen, sie pendelten also nur zwischen der Bahn und der Anlage. „Das war von vornherein klar, wir konnten uns drauf einstellen“, so Bauer. Dazu verlief in Peking alles nach Plan: „Glücklicherweise wurde keiner positiv getestet, das hätte sonst alles umgeschmissen.“
Nach dem Aufenthalt in China konnte Bauer den zentralen Leistungstest nachholen. Dieser ist die Nominierungsgrundlage für einen Start beim Weltcup. Jetzt kann die Weltcup-Saison für den Töginger losgehen. Am heutigen Samstag startet Bauer in Innsbruck. „Ich werde im Zweier fahren und im Vierer aussetzten, am nächsten Wochenende genau andersherum. Und dann geht es eh schon nach Altenberg.“
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Für Florian Bauer ist die Drucksituation in dieser Saison größer. Wenn man in einer Nicht-Olympia-Saison nicht performt, sei es nicht so schlimm. „Klar ist man dann motiviert, aber du kommst in so einen Trott rein. Jetzt ist die Anspannung einfach größer. Jedes Ergebnis zählt und du bist ständig unter Beobachtung“, weiß der 27-Jährige. „Mich motiviert das eher, als dass es mich behindert“, ergänzt Bauer.les