Hradek mit Hattrick gegen Schweinfurt

Eishockey Siegen nimmt kein Ende –EHC Waldkraiburg schlägt Schweinfurt mit 9:4
Waldkraiburg – Die Vorzeichen standen nicht schlecht für den EHC Waldkraiburg im Freitagsspiel der Bayernliga Hauptrunde. Selbst stand man auf dem ersten Platz der Tabelle und lediglich die Black Hawks aus Passau waren nah genug an den Löwen, um diese vom Thron zu stoßen. Mit den Mighty Dogs aus Schweinfurt kam der Tabellen-Neunte in die Industriestadt – auf dem Blatt also eine machbare Aufgabe.
Der erste Durchgang begann schwungvoll für die Löwen. Von Minute eins an war ihnen anzusehen, dass sie die Hausherren waren und das durch Tore unter Beweis stellen wollten. Und doch war es Schweinfurt, das den Torreigen an diesem Abend eröffnen sollte. Benjamin Rakonic nutzte eine Unaufmerksamkeit der Löwen-Abwehr aus, um das Spielgerät irgendwie über die Linie zu mogeln.
Etwas mehr als drei Minuten ließ die Antwort der Industriestädter auf sich warten. Philipp Seifert war es, der in einer der Druckphasen der Löwen im gegnerischen Drittel nutzte und freistehend von der blauen Linie abzog, um den Puck ins Tor von Kevin Kessler zu befördern. Nur zweieinhalb Minuten später war es EHC-Spieler Lukas Wagner, der sein Punktekonto aufpolierte. Vorlagengeber waren Straka und Trox.
Dann die 20. Minute. Die Fans wähnten sich schon in der Pause, da ist es Mathias Jeske, der in Waldkraiburger Überzahl nach gewonnenem Bully aus der Distanz mit einem sehenswerten Handgelenkschuss den Puck ins Tor befördert. 3:1 für den EHC.
Mit der Führung im Rücken spielten die jungen Löwen, die auf Tomas Rousek verzichten mussten, frei auf und hielten das Tempo hoch. Dennoch waren es erneut die Mighty Dogs, die das erste Tor erzielten. Jan Kouba war es, der in der 24. Spielminute, nach einem schönen Spielzug der Nordbayern zum 3:2 Anschluss einschob.
Die Löwen 2019 jedoch lassen sich von solchen Dingen nicht aus der Bahn werfen. So war es die logische Konsequenz, dass, nach etlichen verunglückten Situationen vor dem Tor, Christof Hradek auf 4:2 erhöhte. Und erneut war es Hradek der, rund fünf Minuten nach seinem ersten Treffer, auf Zuspiel von Nico Vogl und Leon Decker, auf 5:2 erhöhte. Damit war das zweite Drittel aber noch nicht gegessen. Den Schlusspunkt nämlich setzte der junge Leon Decker, der mit seinem zweiten Saisontreffer das 6:2 markierte. Bis auf wenige Schüsse, die Kevin Yeingst alle parierte, passierte auf Schweinfurter Seite nicht sehr viel.
Den dritten Durchgang begannen die Mighty Dogs mit deutlich mehr Elan. Der EHC Waldkraiburg hatte in der zweiten Drittelpause den Torhüter gewechselt, nun stand Christoph Lode im Tor für die Löwen und wurde aus Schweinfurter Sicht gebührend begrüßt. Wenige Sekunden nach der Strafe, die sich die Löwen noch im Drittel zuvor eingefangen hatten, wagte der Kanadier Jeffrey Murray einen Alleingang ins Waldkraiburger Drittel, tanzte einen Verteidiger aus und bugsierte die Scheibe rechts neben Lode.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer Strafzeit gegen die Mighty Dogs gewann Waldkraiburg das anschließende Bully und nachdem der erste Gewaltschuss von Michael Trox noch schmerzhaft geblockt wurde, war Schweinfurt gegen den von Mathias Jeske machtlos. Dieser markierte sein zweites Tor und setzte sich an die Spitze der Liste der punktstärksten Verteidiger der Liga.
Dann, etwa fünf Minuten später, eine eher ungewöhnliche Aktion der Schweinfurter Bank. Nachdem Waldkraiburg eine Strafzeit durch Felix Lode erhielt, nimmt der Trainer der Dogs, Michael Dippold, bei elf verbleibenden Spielminuten den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Man wollte nichts unversucht lassen, um das Spiel noch zu drehen, ließ der Schweinfurter Trainer in der Pressekonferenz verlauten.
Der Schuss ging aber nach hinten los: Die Löwen konnten sich nach rund 20 Sekunden aus der 6-zu-4-Überzahl befreien und nach schöner Vorlage von Straka, markierte Michael Trox das Empty-Net-Goal.
Im Dritten Durchgang ließen die Trainer Alex und Sergej Piskunov auf Waldkraiburger Seite vermehrt die vierte Reihe auf das Eis. Zum einen, um auch diesen Spielern die nötige Praxis zu geben, zum anderen, um die erste und zweite Reihe für das kommende Auswärtsspiel in Pfaffenhofen zu schonen.
Zwei Tore fielen im Verlauf der Partie noch. Das eine setzte den Schlusspunkt für Schweinfurt, erzielt von Marcel Grüner, der nach einem Schuss im Powerplay den Rebound vor Christoph Lodes Tor verwandelte.
Das andere Tor beendete den Spieltag für den EHC Waldkraiburg. Erzielt hat es von Christof Hradek auf Vorlage von Nico Vogl. Christof Hradek erzielt damit nicht nur einen Hattrick, sondern wurde auch gleich noch als „Man of the Match“ auf Waldkraiburger Seite geehrt. del