1. ovb-online-de
  2. Sport
  3. Sport in der Region

Galler-Hattrick erlegt 1860-Hoffnung – Rosenheim bangt um Kapitän Christoph Wallner

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Thomas Neumeier

Kommentare

Luftkampf zwischen Rosenheims Kai Polotzek und Gäste-Akteur Manuel Sternhuber.
Luftkampf zwischen Rosenheims Kai Polotzek und Gäste-Akteur Manuel Sternhuber. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Das Inn/Salzach-Duell gegen den SV Kirchanschöring lief für den TSV 1860 Rosenheim ganz und gar nicht nach Plan. Während die Gäste Comebacker Manuel Omelanowsky feierten, bangen die Rosenheimer nun um ihren Spielführer.

Rosenheim – Die Geschichte des Inn/Salzach-Duells in der Fußball-Bayernliga Süd zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Kirchanschöring ergab sich, als das Spiel bereits gelaufen war. Kirchanschöring führte völlig verdient mit 3:1, als sich Manuel Omelanowsky bei den Gästen zur Einwechslung bereit machte. In der 90. Minute feierte er sein Comeback nach genau 364 Tagen Verletzungspause. Ein Kreuzbandriss hatte den SVK-Spielführer außer Gefecht gesetzt. Omelanowsky war dann keine zwei Minuten auf dem künstlichen Grün an der Rosenheimer Jahnstraße im Einsatz, als er seine Rückkehr krönte: Er erzielte den 4:1-Endstand.

„Ein geiles Gefühl“

„Das war natürlich schon ein bisschen emotional“, bekannte der Torschütze, der logischerweise von Teamkameraden, Betreuern und den vielen mitgereisten SVK-Anhängern lautstark gefeiert wurde. Er habe zuletzt nie auf Kunstrasen trainiert, „weil das für das Knie ja nicht so optimal ist“, bekannte Omelanowsky. Zwei Tage vor dem Spiel habe er mit Coach Mario Demmelbauer abgemacht, dass er mitfahre und im Kader stehen würde. „Ich habe mich riesig darauf gefreut“, erzählte der Rückkehrer – und erklärt: „Dass ich wieder so weit bin und der Mannschaft auf dem Platz helfen kann, das ist schon ein geiles Gefühl.“ Sein Trainer wollte noch nicht so weit gehen: „Er ist recht weit, aber ein Tick fehlt schon noch“, sagte Demmelbauer, lobte Omelanowsky aber: „Er hat über Monate hart gearbeitet, um auf diesem Stand zu sein.“ Und er freute sich über das i-Tüpfelchen des Comebacks: „Dass er gleich noch ein Tor macht, das sind halt die Geschichten, die der Fußball schreibt.“

Galler erlegt 1860

Die Geschichte der vorherigen 90 Minuten schrieb ein anderer SVK-Akteur: Julian Galler. Er erzielte die drei weiteren Tore für die Gelb-Schwarzen. Bei den Treffern im ersten Durchgang hatte Galler von außerhalb des Strafraums abgezogen. „Wir wissen, dass Julian aus dieser Position gefährlich ist, weil er einen super Abschluss hat“, erklärte Demmelbauer, „wobei der Schuss beim 2:0 ja noch abgefälscht war“.

Die Zwei-Tore-Führung zur Pause war hochverdient, denn die Gäste waren in ihrem Auftritt wesentlich spritziger, spielfreudiger und strukturierter, während sich die Rosenheimer oftmals nur mit Fouls zu helfen wussten. Ein Freistoß ans Lattenkreuz hatte bereits vor der SVK-Führung für Gefahr gesorgt. „Wir waren auf Rosenheim sehr gut eingestellt“, erzählte Omelanowsky, während Coach Demmelbauer davon sprach, dass sein Team „die dominierende Mannschaft mit den klareren Situationen und besseren Chancen“ war.

Der Treffer zum 2:0 für Kirchanschöring: 1860-Tormann David Daroczi wurde auf dem falschen Fuß erwischt, weil der Schuss noch abgefälscht war.
Der Treffer zum 2:0 für Kirchanschöring: 1860-Tormann David Daroczi wurde auf dem falschen Fuß erwischt, weil der Schuss noch abgefälscht war. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Kein Mut und viele Fouls

Das musste auch Sechziger-Coach Robert Gierzinger bestätigen. Er bemängelte die unnötigen Fouls und den fehlenden Mut bei seiner Truppe. „Das ist schon auch der Tatsache geschuldet, dass wir eine sehr junge Mannschaft sind und die Tabellensituation natürlich brisant ist.“ Lediglich zehn Minuten nach Wiederbeginn war so etwas wie ein Aufbäumen zu spüren, in dieser Phase gelang Adel Merdan mit einer schönen Direktabnahme nach einem Eckball der 1:2-Anschlusstreffer. „Da war der Mut kurz da, der ist aber auch mit einer nicht gelungenen Aktion gleich wieder weg“, musste Gierzinger feststellen. Diese eine Aktion war vier Minuten nach dem 1860-Treffer der dritte erfolgreiche Torabschluss von Galler – es war die Vorentscheidung in diesem Inn/Salzach-Duell.

Für die Rosenheimer war es die zweite 1:4-Niederlage im zweiten Spiel nach der Winterpause – die ordentlichen Resultate aus der Vorbereitung sind also schon wieder weggewischt. Während die Gäste in den Schlussminuten ihren Kapitän feiern konnten, hat bei 1860 das Bangen um den Spielführer begonnen: Christoph Wallner musste kurz vor Schluss verletzt raus, am Spielfeldrand wurde das Knie gleich dick einbandagiert. „Es wäre für uns bitter, wenn er länger ausfallen würde. Ich hoffe, dass es kein Kreuzbandriss ist, auch wenn es nach einem ersten Belastungstest nicht so ausgesehen hat“, berichtete Gierzinger.

Die Daten zum Spiel

TSV 1860 Rosenheim: Daroczi, Kasumovic (ab 50. Krasnic), Wallner (ab 87. Barsalona), Mösl, Polotzek, Merdan, Polat, Gratt, Löser (ab 50. Cosentino), Mustafic (ab 85. Hodzic), Tanev.

Schiedsrichter: Schwarzmann (TSV Scheßlitz).

Zuschauer: 181.

Tore: 0:1 Galler (18.), 0:2 Galler (27.), 1:2 Merdan (52.), 1:3 Galler (56.), 1:4 Omelanowsky (90. + 1).

Auch interessant

Kommentare