Bruckmühl verbessert, aber dennoch geschlagen
Erst glücklich, dann clever: Diese Brüder erlösten den TSV Wasserburg im Landkreis-Duell
- VonFranz Ruprechtschließen
Das Inn/Salzach-Derby zwischen den TSV Wasserburg und dem SV Bruckmühl versprach bereits am zweiten Spieltag der Landesliga Süd Brisanz. Und das Spiel hielt, was es versprach.
Bruckmühl – Ein Derby zwischen dem SV Bruckmühl und dem TSV 1880 Wasserburg, das es in der Landesliga Süd bisher noch nie gegeben hatte und bereits am zweiten Spieltag im Mangfalltal anstand, versprach im Vorfeld mehrere Emotionen. Nicht nur für den Gastgeber, der seine Auftaktniederlage in Eggenfelden ausgleichen wollte, sondern auch für Bayernliga-Absteiger Wasserburg, der mit Harry Mayer einen Chefcoach hat, der im Sommer von der Mangfall an den Inn gewechselt war. Bei 30 Grad im Schatten holten die Gäste einen 2:0-Erfolg und damit ihren zweiten Sieg, wohingegen Bruckmühl noch ohne Punkt und Torerfolg bleibt.
Bruckmühl kämpft sich ins Spiel
In der Anfangsphase sah man die reifere Spielanlage beim TSV 1880 Wasserburg. Über gewonnene Zweikämpfe kam der SVB besser in die Partie, einen Flankenball von Sebastian Marx nach einer vielversprechenden Kombination über den linken Flügel verfehlte Maxi Gürtler am Fünfmeterraum um Haaresbreite, sein Flugkopfball strich am langen Eck vorbei. „Ich glaube, es fehlte am Spielglück und an der Chancenverwertung“, so SVB-Coach Mike Probst zu dieser und den anderen ausgelassenen Möglichkeiten seines Teams.
Kurz darauf bot sich erneut Gürtler die nächste Möglichkeit zur Führung, wieder brachte er zu wenig Druck auf den Kopfball. Die Gäste standen an Torchancen nicht nach, in der 35. Minute klingelte es zum ersten Mal im SVB-Netz. Nach einem weiten Pass von Moritz Knauer an die Strafraumgrenze zu seinem Bruder Lucas nahm dieser den Ball gekonnt an, legte ihn sich kurz vor und schloss trocken in das linke untere Eck ab. Bis zur Halbzeitpause lag die Spielhoheit beim Ex-Bayernligisten.
Scherhag sieht Rot
Nach der Halbzeitpause drückten die Gastgeber auf den Ausgleich, den ersten Hochkaräter hatte Kapitän Thomas Festl, der nach einem Klasserückpass von Gürtler volley abzog, aber die Kugel, von einem Abwehrspieler leicht abgefälscht, über das Gehäuse zischte. Gürtler steuerte dann in der 54. Minute, im Laufduell gegen seinen ehemaligen Mitspieler Stefan Scherhag, auf das Tor zu, geriet durch den verbissenen Zweikampf ins Stolpern und konnte nicht mehr gezielt abschließen. Scherhag sah die Rote Karte, der fällige Freistoß und weitere Chancen brachten nichts ein.
„Megaglücklich, dass wir gewonnen haben“
Dem spielstarken und cleveren Ex-Bayernligisten boten sich Konterchancen, eine davon vergab Goncalves, ehe Moritz Knauer mit dem 2:0 in der 85. Minute den Sack zu machte. „In der ersten Halbzeit hatten wir zweimal Glück, haben das Spiel aber dann in die Hand bekommen und sind verdient in Führung gegangen. Nach der roten Karte haben wir clever gespielt und sind megaglücklich, dass wir gewonnen haben“, bilanzierte Harry Mayer. Einen ganz einen anderen Auftritt seiner Mannschaft als wie in Eggenfelden sah Mike Probst: „Diesmal hätten wir uns einen Punkt verdient.“
SV Bruckmühl: Stiglmeir, Biegel, Mühlhamer (ab 87. Wambach), Keller (ab 73. Krasniqi), Stannek, Festl (ab 81. Peetz), Schreder (ab 77. Wechselberger), Gürtler, Marx, Pichler, Kunze.
TSV 1880 Wasserburg: Dumpler, Scherhag, Höhensteiger, Wagner (ab 57. Stephan), Dukic (ab 63. Simeth), Brich, Köhler, Goncalves, Lucas Knauer, Moritz Knauer, Kollie (ab 68. Kokocinski).
Schiedsrichter: Garr (SV Wendelskirchen).
Zuschauer 200.
Tore: 0:1 (35.) Lucas Knauer, 0:2 (85.) Moritz Knauer.