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Ärger vor dem Saisonfinale – Dieses Duo soll 1860 Rosenheim in eine bessere Zukunft führen

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Von: Thomas Neumeier

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Macht Dennis Polat (links) am Samstag sein letztes Spiel für 1860 Rosenheim? Der junge Mittelfeldspieler wechselt zur neuen Saison nach Buchbach.
Macht Dennis Polat (links) am Samstag sein letztes Spiel für 1860 Rosenheim? Der junge Mittelfeldspieler wechselt zur neuen Saison nach Buchbach. © Christian Butzhammer

Der TSV 1860 Rosenheim braucht am Samstag im Heimspiel gegen Dachau einen Punkt, dann ist der Relegationsplatz sicher. Doch im Vorfeld gab es Ärger mit Buchbach und eine Pressemitteilung. In der steht, wer künftig die Fußballer in eine bessere Zukunft führen soll.

Rosenheim – Dass Trainer Robert Gierzinger beim Fußball-Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim Woche für Woche andere Störfeuer hinnehmen muss, ist für ihn nichts Neues. Mal sind es fehlende Trainingsbälle, mal kalte Duschen und mal bestimmen die finanziellen Sorgen des Vereins das Betriebsklima der Mannschaft. Dass nebenbei noch der Kampf gegen den Direktabstieg zu bewältigen ist, hat Gierzinger bereits verinnerlicht. Vor dem letzten Punktspiel am Samstag ab 14 Uhr im Jahnstadion gegen den TSV Dachau 1865 kommt das neueste Störfeuer aber von außen.

„Er will unbedingt in die Regionalliga“

Zwei Tage vor dem Spiel hat Regionalligist TSV Buchbach den Wechsel von Rosenheims Mittelfeldspieler Dennis Polat zur neuen Saison verkündet. „Er will unbedingt in die Regionalliga, das will ich dem jungen Burschen ermöglichen“, sagt Gierzinger, der über den Wechsel „schon länger“ informiert war. Dem Sechziger-Trainer geht es vielmehr um den Zeitpunkt der Bekanntgabe in dieser für die Rosenheimer entscheidenden Phase. „Das finde ich nicht fair“, urteilt Gierzinger, „das war auch dem Spieler nicht recht“. Schließlich ist Polat einer seiner Hoffnungsträger für den Endspurt. Nachdem er zuletzt beim überraschenden Punktgewinn in Memmingen aus schulischen Gründen gefehlt hatte, kehrt Polat nun wieder ins Aufgebot zurück. „Für mich ist jetzt wichtig, dass er trotz des bevorstehenden Abschieds noch einmal Gas gibt“, sagt Gierzinger.

Erneut personelle Sorgen

Die Rückkehr des laufstarken Mittelfeldspielers ist umso wichtiger, weil beim Tabellenvorletzten erneut personelle Sorgen herrschen. Innenverteidiger Tobias Mösl hat das Training aufgrund einer Bänderverletzung abgebrochen, sein Kollege Malik Salkic plagt sich ebenso wie Stürmer Bojan Tanev mit muskulären Problemen herum. Albin Krasnic ist noch rotgesperrt, die langzeitverletzten Christoph Wallner, Kai Polotzek, Luca Jesse und Laurin Demolli fehlen weiterhin. Immerhin kehrt auch Dzenan Hodzic in den Kader zurück. „Ich muss leider hoch pokern“, sagt Gierzinger in Anbetracht dessen, dass ein etwaiger Einsatz im Spiel gegen Dachau die Verletzungssorgen verschlimmert und die Spieler dann für die Saisonverlängerung nicht mehr zur Verfügung stehen. „Es geht um viel“, sagt Gierzinger, „ich kann aber auch nicht die Gesundheit der Spieler riskieren“. Also muss er – um in der Pokersprache zu bleiben – gut bluffen, um letztlich die Ernte einzufahren.

Comeback dauerete nur zwei Spiele

Schließlich hat der Rosenheimer Coach, der ja seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert hat, bei Luca Jesse bereits schlechte Erfahrungen gemacht, dessen Comeback nur zwei Spiele andauerte und der seitdem wieder auf der Verletztenliste aufscheint. Markus Sattelberger ist der nächste Kandidat. „Er trainiert super, ich möchte aber nicht den gleichen Fehler machen“, sagt Gierzinger. „Er muss ich seinen Körper reinhorchen. Wenn er Ja sagt, dann ist er im Kader.“

Der Vorsprung auf Schlusslicht Hallbergmoos beträgt drei Punkte, allerdings haben die Sechziger das schlechtere Torverhältnis. Mit einem Punkt wäre die Relegation sicher. „Wir wollen das selbst erledigen und schauen nicht auf Hallbergmoos. Wir werden uns nicht verstecken und alles auf den Tisch legen“, sagt Gierzinger. All-in will er möglichst nicht gehen müssen.

Borrmann will Meisinger/Wimmer ins Boot holen

Noch immer ist beim TSV 1860 Rosenheim offen, wie es in Zukunft mit dem Fußballern weitergeht. „Die Fußballabteilung des TSV1860 möchte sich für die neue Saison 2023/24 personell und sportlich neu aufstellen. Der Vereinsvorsitzende Herbert Borrmann versucht gerade, den Rosenheimer Geschäftsmann Richard Meisinger und den früheren DFB Stützpunktkoordinator Peter Wimmer zur Mitarbeit bei der Neugestaltung des Fußballbereichs zu gewinnen. Wichtig ist dem Vereinsvorsitzender Herbert Borrmann eine neue Ausrichtung des Bereichs Fußball“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.

„Peter Wimmer die Idealbesetzung im sportlichen Bereich“

Darin erklärt Borrmann: „Ein ausgewiesener Fachmann wie Wimmer und ein erfolgreicher Unternehmer, beide mit 60er-Gen, könnten dem Verein in einer schwierigen Situation helfen. Ich bin sicher, damit eine hohe fachliche Qualität in den Verein zu bekommen.“ Für Herbert Borrmann wäre Peter Wimmer die Idealbesetzung im sportlichen Bereich, da er bisher schon in verschiedenen Funktionen sein Können gezeigt habe. Strukturelle und konzeptionelle Veränderungen, die entsprechend in der Abteilung verankert werden müssten, seien Voraussetzung für die gemeinsame Zusammenarbeit, erklärt der Verein. „Wir wollen gemeinsam positiv in die Zukunft schauen, und mit Unterstützung aller Abteilungen des TSV 1860 Rosenheim die sportliche und finanzielle Zukunft entsprechend gestalten“, so Borrmann. Für die Planung der neuen Saison wird aber allmählich die Zeit knapp.re

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