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„Das hat keiner erwartet“ – Erstliga-Angebote für Katharina Lang nach starken Paralympics

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Von: Leon Simeth

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Katharina Lang spielte mit den deutschen Rollstuhl-Basketballerinnnen bei den Paralympics ein starkes Turnier.
Katharina Lang spielte mit den deutschen Rollstuhl-Basketballerinnnen bei den Paralympics ein starkes Turnier. © Stephanie Wunderl

Die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen schrammten bei den Paralympics knapp an der Bronzemedaille vorbei. Katharina Lang lässt im Interview ihre Erlebnisse in Tokio Revue passieren.

Bad Aibling/Wasserburg – Bei den Paralympischen Spielen 2021 in Tokio sind Deutschlands Rollstuhl-Basketballerinnen nur knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Mit dabei war auch Katharina Lang, die wegen Knieproblemen vom Fußgänger-Basketball zu Rollstuhl-Basketball wechseln musste. Für die 28-Jährige, die in der Jugend für Bad Aibling und für die zweite Wasserburger Damen-Mannschaft spielte, waren es die ersten Paralympischen Spiele. Nach fünf Siegen mussten sich die Deutschen im Halbfinale gegen die späteren Siegerinnen aus den Niederlanden geschlagen geben. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion lässt Katharina Lang ihre Erlebnisse bei den Paralympischen Spiele 2021 Revue passieren.

Es waren Ihre ersten Spiele. Welche Eindrücke haben Sie mitgenommen?

Katharina Lang: Natürlich war die Enttäuschung groß, nach so einem guten Anfang nur Vierter zu werden, aber schön langsam habe ich das verarbeitet. Ansonsten war es ein mega cooles Erlebnis, so eine Großstadt, die man nur auch dem Fernsehen kennt, in echt zu erleben. Das war echt verrückt, Tokio ist mir irgendwie vorgekommen wie in einem Computerspiel. Leider konnten wir nicht so viel gesehen, weil wir nicht raus durften. Wir waren nur im Bus und im Paralympischen Dorf. Wir haben als Team eine schöne Zeit verbracht, viele Leute wieder gesehen und eine andere Kultur kennengelernt. Wegen den Paralympics war ich letztens bei der Sportschau, das war für mich total surreal. Normal sitzen da irgendwelche berühmten Fußballer.

Und aus rein sportlicher Sicht?

Lang: Das habe ich fast schon wieder verdrängt (lacht). Die ersten fünf Spiele sind für uns perfekt gelaufen. Das hat glaube ich keiner erwartet und ich auch nicht. Im Halbfinale war es natürlich unglücklich, dass wir auf Holland getroffen sind. Da haben wir unser bestes Spiel in dem ganzen Jahr gespielt, also können wir uns auch keinen Vorwurf machen. Im Spiel um Platz drei ist dann irgendwie alles zusammengekommen. Wir waren körperlich und mental einfach fertig, weil wir so viel in so kurzer zeit spielen mussten und es dazwischen wenig Regenerationszeit gab. Aber es sind ja nur noch drei Jahre bis Paris (lacht).

Gab es den Moment, wo Sie als Team wussten, dass Sie oben um Medaillen spielen können?

Lang: Ja, auf jeden Fall. Für mich war das nach dem Sieg gegen die Kanadierinnen, die für mich Turnierfavorit waren. Danach war die Stimmung im ganzen Team so: „Okay wir können hier wirklich eine Medaille holen.“ Das war uns auch nach dem Holland-Spiel noch so, aber am Ende sollte es dann nicht sein. Das ist aber gut für alle zu wissen, dass wir auf dem höchsten Niveau mitspielen können, auch nach dem Sommer und dem Bundestrainer-Wechsel.

Wie sieht die nahe Zukunft für Sie aus?

Lang: Nachdem ich – meiner Meinung nach – gute Paralympics gespielt habe, habe ich Angebote aus der deutschen und spanischen ersten Liga. Zurzeit mache ich Probetrainings und überlege viel. Auch wenn ich nach dem langen Sommer gerne eine Pause hätte, würde ich gerne mal erste Liga spielen.

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Fünf Siege und zwei Niederlagen

Die Spiele der Rollstuhlbasketballerinnen im Überblick: Vorrunde: Deutschland – Australien 77:58 (24:13, 21:12, 7:14, 25:19), Großbritannien – Deutschland 35:53 (7:18, 10:12, 4:8, 14:15), Deutschland – Kanada 59:57 (19:12, 14:11, 15:15, 11:19), Japan – Deutschland 54:59 (12:9, 14:13, 16:15, 12:22). Viertelfinale: Deutschland – Spanien 57:33 (16:13, 8:6, 19:5, 14:9). Halbfinale: Deutschland – Niederlande 42:52 (12:16, 13:10, 11:9, 6:17). Spiel um Platz drei: Deutschland – USA 51:64 (13:20, 12:11, 14:13, 12:20).

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