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„Das Wichtigste ist, dass wir spielen“: Starbulls-Nachwuchschef hofft auf reibungslosen Spielbetrieb

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Von: Leon Simeth

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Oliver Häusler stand früher selbst lange für die Starbulls auf dem Eis.
Oliver Häusler stand früher selbst lange für die Starbulls auf dem Eis. © Hans-Jürgen Ziegler

„Das Wichtigste ist, dass wir spielen“, sagt Oliver Häusler, Nachwuchscheftrainer der Starbulls in Bezug auf die bevorstehende Eishockey-Spielzeit im Juniorenbereich.

Rosenheim – Kein Spielbetrieb, keine Trainingseinheiten, kein Sport – die vergangene „Saison“ war wohl die schwierigste für den Nachwuchsbereich im Eishockey. „Kinder müssen einfach Sport machen. Das ist das Allerwichtigste“, sagt Oliver Häusler, der Nachwuchs-Cheftrainer der Starbulls Rosenheim, im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion. Für den ehemaligen Bullen-Torwart und seine Buben läuft die Vorbereitung auf die bevorstehende Spielzeit auf Hochtouren – die Ungewissheit, ob die Saison überhaupt gespielt werden kann, plagt Häusler Tag für Tag.

Seitdem der Amateursport wieder erlaubt ist, sind die Rosenheimer im Sommertraining. Die U7 und U9 beim Crossfit in Happing, die U11 auf dem Kunstrasenplatz neben dem Eisstadion und der Rest beim DFI in Bad Aibling (U13, U15, U17, die von Häusler als Cheftrainer betreut wird und U20, Anm. d. Red.). Dazu kam die Möglichkeit, in Miesbach aufs Eis zu gehen.

„Anfangs habe ich ein wenig Angst gehabt“

„Seitdem sind wir mit allen Mannschaften dienstags, freitags und samstags draußen. Das ist sehr positiv“, sagt Häusler und ergänzt: „Anfangs habe ich ein wenig Angst gehabt wegen dem hin- und herfahren, aber das läuft super. Von Rosenheim nach Aibling ist es zu den Hauptverkehrszeiten auch nicht unbedingt kürzer.“

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Die Trainingsbeteiligung der Rosenheimer Nachwuchsteams ist extrem hoch, „in meiner U17 sind es 98 oder 99 Prozent“, freut sich der Nachwuchscheftrainer. Hingegen macht sich die lange Trainings- und Spielpause anhand der Qualität im Training bemerkbar. „Jetzt merkst du, wer in der Pause was getan hat. Etliche sind auftrainiert ohne Ende. Die was getan haben, tun sich jetzt definitiv leichter.“ Häusler glaubt, dass es die Spieler auf dem Eis recht schnell aufholen, aber im athletischen Bereich wird es wohl länger dauern.

„Das ist nicht leicht für die Jungs“

„Daher war die Entscheidung, ob wir aufs Eis gehen, so schwierig. So gehen uns zwei Krafteinheiten pro Woche ab“, stellt der 46-Jährige fest. „Wir werden auch unter der Saison mehr im athletischen Bereich trainieren als sonst. Das ist nicht leicht für die Jungs, aber das müssen sie einfach aufholen.“

Neben der Trainingsbeteiligung ist auch die Kadergröße in den meisten Mannschaften mehr als zufriedenstellend. „Ich habe während dem Lockdown Angst gehabt, dass wir viele Spieler verlieren“, gibt der ehemalige DEL-, Zweit- und Drittliga-Keeper der Rosenheimer zu. Im Endeffekt gibt es keinen Einzigen, der nach der Corona-Pause mit dem Eishockey aufgehört hat. „Außer ein Paar bei den ganz Kleinen, aber das ist völlig normal“, weiß Häusler. Ein Beispiel für die großen Kader der kommenden Saison ist die U17. 30 Spieler stehen ihm zur Verfügung. Aber das sei der Leistungssport und das Geschäft lebe von der Konkurrenz. „Zudem kann es auch ein Faktor sein, dass die Spieler nach der Pause verletzungsanfälliger sind.“

„Kinder sollen und müssen sich einfach bewegen“

Der Nachwuchscheftrainer von den Starbulls Rosenheim: Oliver Häusler.
Der Nachwuchscheftrainer von den Starbulls Rosenheim: Oliver Häusler. © Starbulls

Die Erwartungen für die bevorstehende Saison sind je nach Altersklasse unterschiedlich – eines steht aber über allen Ergebnissen, Platzierungen und Statistiken: Die Hoffnung, dass sie Saison durchgespielt werden kann. „Kinder sollen und müssen sich einfach bewegen, egal ob sie Eishockey, Fußball, Basketball spielen oder eine andere Sportart machen“, sagt Häusler.

Leistungstechnisch ist es für den Jugendcoach schwer einzuschätzen. In den unteren Klassen hofft er einfach, dass viele Kinder spielen und einige neue dazukommen. „Mit der U17 wollen wir auf jeden Fall wieder auf die Deutsche Meisterschaft fahren. Mit der U20 müssen wir schauen, dass wir die Saison glimpflich absolvieren, der Kader ist relativ klein“, erklärt Häusler. Für ihn ist es das Allerwichtigste, dass die Kinder wieder spielen und die Eltern wieder ins Stadion kommen dürfen.

Einige Abgänge aus der U20

Aus der U20-Mannschaft wechselten viele Spieler – einige auch altersbedingt.. Der Jugend-Nationaltorhüter Matthias Bittner, der in diesem Jahr aus der U17 in die U20 kam, wurde zu den Krefelder Pinguinen ausgeliehen. Dazu gingen auch Florian Maierhofer, Sebastian Stanik, Kilian Steinmann, Benedikt Dietrich und Florian Heiß. Marinus Schunda und Michael Gottwald schlossen sich dem Augsburger DEL-Team an.

Dafür gab Häusler ein paar Spieler aus der U17 in die U20 ab. „Bei denen bin ich mir sicher, dass sie den nächsten Schritt in Richtung Profi-Eishockey machen. Zum Beispiel Nicolas Rehmer, Norman Böhmer und Lukas Golob“, sagt der erfahrene Coach. „Die machen beim Böhm Rick den nächsten Schritt und dann schauen wir mal, ob wir sie in unserer Ersten oder wo anders sehen“, ergänzt er.

„Das ist immer schwierig“

Wo wurde Oliver Häusler die Nachwuchsspieler dann lieber sehen? „Das ist immer schwierig. Ich sage schon immer, probier‘s erst hier. Es ist immer schön, Spieler, die man schon als kleine Jungs hatte, später mal in der Ersten auf dem Eis zu sehen. Wenn einer wirklich so gut ist wie zum Beispiel ein Reichel Lukas, dann bitte mach diesen Schritt.“ Häusler meint auch, dass jeder Spieler seine eigene Erfahrung machen muss und dass man immer noch zurückkommen kann. „Ich denke, wenn die erste Mannschaft den Schritt macht – und das Ziel wird sicherlich der Aufstieg in die DEL2 sein – dann ist es auch für die jungen Spieler höchstinteressant.“

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