Entscheidung erst in der Schlussphase
Starbulls-Torjäger Alexander Höller zähmt widerspenstige Krokodile aus Hamburg
- VonThomas Neumeierschließen
Das war ein hartes Stück Arbeit für die Starbulls Rosenheim. Im ersten Play-off-Spiel der Eishockey-Oberliga Süd dauerte es bis in die Schlussphase ‒ erst dann wurde die Partie entschieden.
Rosenheim – Der erste Schritt ist gemacht! Die Starbulls Rosenheim haben das erste Achtelfinal-Spiel der Play-off-Serie in der Eishockey-Oberliga gegen die Crocodiles Hamburg mit 4:2 für sich entschieden.
Dabei hatte der Dritte aus dem Süden gegen den sehr diszipliniert auftretenden Nord-Sechsten so seine liebe Mühe. Die Entscheidung vor 2606 Zuschauern fiel erst Sekunden vor Schluss durch ein Empty-net-Goal. Am Sonntag findet ab 16 Uhr Spiel zwei in Hamburg statt.
Gäste gingen mit 1:0 in Führung
Die Hoffnung, dass Hamburg womöglich mit schweren Beinen auf dem Eis steht, wurde alleine durch die Tatsache, dass die Nordlichter bereits am Vortag angereist waren, nicht genährt. Tatsächlich waren die Gäste zunächst die wachere Mannschaft auf dem Eis und gingen mit einer 1:0-Führung in die erste Drittelpause. Der Treffer fiel in Überzahl, als sich der ehemalige Rosenheimer Dennis Reimer zwischen zwei Starbulls-Spielern davonschlich und die perfekte Auflage von Dominik Lascheit verwertete.
Andi Mechel verhinderte einen höheren Rückstand
Die Hausherren konnten sich bei ihrem Goalie Andi Mechel bedanken, dass es nur bei diesem einen Gegentreffer blieb, schließlich leisteten sich die Starbulls immer wieder einfache Scheibenverluste, waren in der neutralen Zone nicht nah genug am Gegner und hatten viel zu große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen. „Wir haben Hamburg die Chance geboten, ihre Nadelstiche zu setzen“, stellte Rosenheims Coach John Sicinski fest.
„Die Nervosität war schon spürbar“
Allerdings gelang es den Starbulls, diese Fahrlässigkeiten abzustellen. Ab dem zweiten Durchgang bekamen sie immer mehr Zugriff auf die Partie. „Die Nervosität war schon spürbar“, meinte Sicinski, „aber wir sind geduldig geblieben und haben unsere Fehler abgestellt“. Und so ergaben sich fortan auch wesentlich mehr Offensivaktionen der Rosenheimer.
Der hervorragende Gäste-Schlussmann Kai Kristian stand nun immer mehr im Blickpunkt und musste dann im Rosenheimer Powerplay den Ausgleich durch Zack Phillips hinnehmen. Kurios: Wie vor dem 0:1 ging dem Tor eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis zuvor.
Maxi Vollmayer traf nur den Pfosten
Im letzten Drittel drängten die Starbulls auf die Führung: Manuel Edfelder scheiterte an einer Klasse-Parade von Kristian, Maxi Vollmayer traf den Pfosten – und wenige Sekunden später netzte Marc Schmidpeter per Direktabnahme nach Zuspiel von Curtis Leinweber ein. Hamburg kam aber wieder ins Spiel, weil sich Dominik Kolb ein überflüssiges Foul im Offensivdrittel leistete und den Gästen ein Powerplay ermöglichte. Dort traf Lascheit vom rechten Bullykreis aus ins kurze Eck zum 2:2.
In der Schlussphase war alles offen
In der Schlussphase war dann alles offen: Lascheit schoss drüber, sein Teamkollege Max Schaludek vorbei, im Gegenzug lief Brad Snetsinger alleine auf Kristian zu, schoss diesen aber an. Mit einem Alleingang knackte Steffen Tölzer dann die Hamburger Defensive, der Routinier legte auf für Alex Höller, der im Slot goldrichtig reagierte und per Rückhand die 3:2-Führung markierte.
Als die Hamburger in der Schlussminute dann Kristian durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, eroberten die Starbulls die Scheibe, Leinweber – starker Auftritt mit gleich drei Torvorbereitungen – bediente Höller und der schoss ins leere Tor zum 4:2-Endstand.
Statistik: Rosenheim – Hamburg 4:2 (0:1, 1:0, 3:1). Starbulls: Mechel (Kolarz) – Tölzer, Reinig; Draxinger, Kolb; Vollmayer, Krumpe; Biberger – Höller, Daxlberger, Edfelder; Snetsinger, Brandl, Phillips; Slezak, Leinweber, Schmidpeter; März, Heidenreich.
Tore: 0:1 (8.) Reimer/Lascheit, Martens – PP1, 1:1 (32.) Phillips/Vollmayer, Leinweber – PP1, 2:1 (47.) Schmidpeter/Leinweber, Vollmayer, 2:2 (51.) Lascheit/Martens, Reed – PP1, 3:2 (57.) Höller/Tölzer, Reinig, 4:2 (60.) Höller/Leinweber – ENG.
Zuschauer 2606 – Schiedsrichter: Altmann und Lender; Strafminuten: Starbulls 6, Hamburg 10.