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Ein Talent als Perfektionistin – Anna Gandler gilt als österreichische Nachwuchs-Hoffnung

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Von: Siegi Huber

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Anna Gandler gehört zu den österreichischen Nachwuchs-Hoffnungen.
Anna Gandler gehört zu den österreichischen Nachwuchs-Hoffnungen. © Ernst Wukits

Die österreichische Biathlon-A-Mannschaft der Damen bereitete sich in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena auf die kommende Saison vor. Dabei war auch die Nachwuchshoffnung Anna Gandler.

Ruhpolding – Die Ruhpoldinger Chiemgau-Arena war zuletzt fest in der Hand der österreichischen Biathleten. So bereitete sich unter anderem die Damen-A-Mannschaft mit Cheftrainer Markus Fischer und Weltmeisterin Lisa Hauser auf die kommende olympische Saison vor. Daneben war auch das „Red Bull Nachwuchs-Camp“ zum Training da.

Unter der Leitung des ehemaligen Weltklasse-Skijägers Dominik Landertinger feilten zwölf hoffnungsvolle Nachwuchstalente aus unserem Nachbarland an ihrer Form. Eine davon ist Anna Gandler vom SC Kitzbühel. Die 20-Jährige gewann 2020 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Lenzerheide Gold in der Verfolgung. Gandler ist die Tochter des ehemaligen Spitzen-Langläufers Markus Gandler, der sie bereits im Alter von drei Jahren zum Langlaufen brachte.

„Ich komme gerne nach Ruhpolding“

Beim Trainingscamp in Ruhpolding hatten die Sportler oft mit dem starken Regen zu kämpfen, zogen aber ihr Programm am Schießstand und auf der Rollerbahn bravourös durch. Außerdem waren auch Einheiten im Kraftraum angesetzt. „Das hat schon gepasst, ich komme gerne nach Ruhpolding“, so Anna Gandler, die sich seit dem Sommer voll auf den Sport konzentrieren kann. Im Mai hat sie die Schule mit der Matura abgeschlossen – und das, obwohl sie als 19-Jährige das Skigymnasium in Stams verlassen hatte und stattdessen die Abendschule in Innsbruck besucht hat.

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„Ich habe mir den Schritt wohlüberlegt, ich war schon immer sehr selbstständig. Im Internat wird dir alles abgenommen, ich machte mir selbst Stress und habe mich nicht wohlgefühlt. Daher musste ich mir wieder alles selbst einteilen.“ Eine typische „Gandler-Entscheidung“, genauso wie jene, dass sie auf die Trainingspläne ihres Vaters baut. Er ist ihre Bezugsperson im Sport und kümmert sich um die 20-Jährige. „Er weiß, wo es langgeht, und kennt aus eigener Erfahrung, welche Fehler man in einer Karriere machen kann“, erklärt sie.

„Ich bin selten zufrieden“

Beim Schießen vertraut Gandler auf Reinhard Gössweiner, den ÖSV-Nachwuchstrainer, ihr Trainer bei den Juniorinnen ist Fritz Pinter. Dazu trainiert sie auch mit der Gruppe von Bernhard Kröll, der schon Magdalena Neuner und Laura Dahlmaier unter seinen Fittichen hatte. „Ich bin eine Perfektionistin und selten zufrieden“, gibt sie zu und geht daher oft ihren eigenen speziellen Weg.

Die Vorbereitung in diesem Sommer ist nach ihren Worten beinahe perfekt verlaufen. „Die angestrebten Verbesserungen habe ich erreicht“, verrät sie. „Im Laufen und Schießen kann ich konkurrenzfähig sein. Meine Schwäche ist meine Nervosität vor dem Wettkampf, vor allem im mentalen Bereich steht mir noch viel Arbeit bevor“, sagt sie. Im kommenden Winter strebt Anna Gandler einen Start im IBU-Cup an, da hat sie aus der vergangenen Saison einen vierten Platz als bestes Ergebnis stehen. Auch die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft in Salt Lake City ist ein erklärtes Ziel. Dazu spekuliert sie auf einen möglichen Start im Weltcup.

Wenig Zeit für Kochen, Backen und Geige spielen

Zuletzt gewann sie beim City-Biathlon in Wiesbaden mit Thomas Postl das Juniorenrennen. In ihrer knappen Freizeit spielt Gandler Geige oder sie geht ihrem Hobby Backen und Kochen nach. Dafür bleibt aber in den kommenden Wochen wenig Zeit, schließlich beginnt für die Biathleten langsam die heiße Phase für den Winter.shu

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